Sollen wir die Einwanderung akzeptieren oder verweigern
Einige nützliche Überlegungen des hl. Thomas von Aquin
Das Problem der Einwanderung
ist nicht neu. Der hl. Thomas von Aquin hat sich im 13. Jahrhundert schon mit
diesem Thema in seiner berühmten „Summa theologiae“ befasst (s. I-II, Q. 105,
art. 3). Inspiriert in den Lehren der Heiligen Schrift bezüglich des jüdischen
Volkes, setzte der heilige Kirchenlehrer sehr deutlich die Grenzen der den
Fremden geschuldete Gastfreundschaft fest. Vielleicht können auch wir einige
Lehren daraus entnehmen.
Der hl. Thomas von Aquin sagt: « Mit den Fremden kann der Mensch auf zwei Arten
verkehren: auf friedlicher oder auf kriegerischer Art. Um die eine und die
andere zu regeln, so beinhalte das Gesetz die entsprechenden Gebote. » (1)
Der hl. Thomas sagt also, dass
alle Zuwanderer nicht gleich sind, da die Beziehungen zu den Fremden ebenfalls
nicht gleich sind: einige sind friedlich, andere kriegerisch. Jedes Land hat
das Recht zu entscheiden welche Art von Zuwanderung als friedlich angesehen
werden kann, und also zum Wohl der Allgemeinheit beiträgt; und welche Art als
feindlich und also dem Allgemeinwohl schaden wird. Ein Staat darf aus Gründen
der rechtmäßigen eigenen Sicherheit und Schutz denjenigen die Einwanderung verweigern,
die er als schädlich für das Allgemeinwohl der Nation erachtet.
Ein zweiter Punkt bezieht sich
auf die Gesetze Gottes und der Menschen: ein Staat hat das Recht seine
gerechten Gesetze durchzusetzen.
Der hl. Thomas analysiert
anschließend die « friedliche » Zuwanderung.
Der hl. Thomas von Aquin sagt: « Dreifache Gelegenheit
bot sich den Juden, mit den Fremden friedlich zu verkehren: 1. wenn Fremde
durch ihr Land reisten; — 2. wenn Fremde in ihr Land kamen, um da zu bleiben,
wie die advenae, die Ankömmlinge; und mit Rücksicht auf beide gab das Gesetz
Vorschriften der Barmherzigkeit, wie angeführt in Exodus (22,20): „Einen Fremdling sollst du nicht
unterdrücken und nicht bedrängen“, und (23,9): „Auch einen Fremdling darfst du
nicht bedrücken“. »
Hier erkennt der hl. Thomas,
dass es Fremdlinge geben kann, die ein anderes Land auf friedliche wohlwollende
Weise besuchen oder sich für eine gewisse Zeit dort aufhalten wollen. Diese
Fremden sollen mit Barmherzigkeit, Respekt und Höflichkeit behandelt werden, als
eine Pflicht, die sich allen Menschen guten Willens auferlegt. In diesen Fällen
muss das Gesetz diese Fremdlinge gegen jede Misshandlung schützen.
Der hl. Thomas von Aquin sagt: « 3. wenn Fremde zum Ritus und zum
gänzlichen Staatsleben mit dem auserwählten Volke zugelassen werden wollten;
und da wurde eine gewisse Ordnung beobachtet. Denn nicht sogleich wurde ihnen
das Bürgerrecht verliehen; wie ja auch in 3 Polit. I. (Aristoteles) berichtet
wird, dass bei einigen Völkern die Vorschrift bestand, erst wenn jemand seit
Großvater und Urgroßvater da wohnte, solle er Bürgerrecht genießen können. »
Der hl. Thomas erwähnt im
Nachhinein diejenigen, die sich im Lande niederlassen wollen. Hier setzt er
zwei Bedingungen für deren Aufnahme: 1. der Wille der Fremdlinge sich
vollkommen in das Leben und der Kultur des Gastlandes zu integrieren. 2. Die
Aufnahme solle nicht sofort geschehen. Die Integration sei ein Prozess, der
Zeit braucht. Die Menschen müssen sich der neuen Kultur anpassen. Der hl.
Thomas zitiert auch Aristoteles, der sagt, dass ein solcher Prozess zwei oder
drei Generationen dauern kann. Der hl. Thomas aber bestimmt keine Zeit, sondern
sagt nur, dass der Prozess sehr lange dauern kann.
Der hl. Thomas von Aquin sagt: « Denn aus dem zu raschen Zulassen Fremder
in den Staatsverband können viele Gefahren entstehen, da die so aufgenommenen
Alles mitzuberaten hätten, was das Volk angeht, und doch noch nicht die Liebe
zum öffentlichen Besten so recht festgewurzelt in sich trügen, sonach Manches
gegen das Volkswohl versuchen könnten. »
Diese auf den gesunden
Menschenverstand basierende Lehre des hl. Thomas klingt in der Gegenwart als
politisch inkorrekt. Sie ist jedoch vollkommen logisch. Er zeigt, dass in einem
anderen Land zu leben eine sehr komplexe Sache ist. Es braucht seine Zeit, um
die Gewohnheiten und die Mentalität des Landes kennen zu lernen und folglich
auch seine Probleme zu verstehen. Nur die, die schon eine längere Zeit dort
wohnen, die an der Kultur teilhaben und in engem Kontakt mit der Geschichte des
Landes stehen, sind in der Lage Entscheidungen auf lange Sicht im Sinne des
Allgemeinwohls zu treffen. Es ist schädlich und ungerecht die Zukunft eines
Landes in die Hände von Menschen zu legen, die sich erst gerade niedergelassen
haben. Selbst wenn sie daran keine Schuld haben, sind sie in der Regel nicht
imstande vergangene und künftige Ereignisse ihrer neuen Heimat zu verstehen.
Diese Gegebenheiten nicht in Betracht ziehen, kann schlimme Folgen für Menschen
und Land haben.
Um diesen Punkt zu illustrieren,
weist der hl. Thomas darauf hin, dass die Juden nicht alle Menschen gleich
behandelten. Sie betrachteten die Nachbarvölker als anpassungsfähiger. Die
Angehörigen von entfernten oder feindlichen Völkern konnten auf Grund
mutmaßlicher Feindlichkeit in Israel nicht aufgenommen werden.
Der hl. Thomas von Aquin sagt: « Deshalb beobachtete das Gesetz nach
dieser Seite hin eine gewisse Stufenfolge: Die Ägypter, bei denen die
Israeliten (zu Moses Zeiten) geboren und aufgewachsen waren, und die Idumäer,
die Söhne Esaus, des Bruders Jakobs, also die Angehörigen jener Völker, die mit
dem Volke Gottes bereits durch eine gewisse Verwandtschaft verbunden waren,
konnten im dritten Geschlechte in den Volksverband aufgenommen werden. Die aber
sich offen feindselig gegen sie gezeigt hatten, wie die Ammoniter und Moabiter,
durften niemals das Bürgerrecht erhalten. Die Amalekiten endlich, die in noch
höherem Grade ihre Gegner gewesen und mit ihnen durch keinerlei Verwandtschaft
verbunden waren, sollten für beständige Feinde erachtet werden. »
Diese Regeln waren jedoch
nicht streng und ließen Ausnahmen zu:
Der hl. Thomas von Aquin sagt: « Es konnte jedoch von diesem
allgemeinen Verbote dispensiert werden, wenn jemand einen heroischen Tugendakt
gemacht hatte. So wurde „Achos, der Führer der Söhne Ammons, dem Volke Israel
hinzugefügt und alle Nachkommenschaft seines Geschlechts,“ wie in Judith 14.
berichtet wird; und Ruth ebenso, die Moabiterin, „denn sie war ein Weib von
großer Tugend.“ »
In konkreten Fällen sind also
Ausnahmen durchaus möglich. Sie dürfen aber nicht willkürlich bestimmt, sondern
im Sinne des Allgemeinwohls der Bürger festgelegt werden. Der General Achos,
z.B., der sich mit Holophernes für die Juden unter Gefahr seines eigenen Lebens
eingesetzt hatte, erhielt ihren ewigen Dank trotz seiner ammonitischen
Abstammung.
* * *
Dies sind also die Grundsätze
über die Einwanderung, dargelegt vom hl. Thomas von Aquin vor sieben
Jahrhunderte. Aus seiner Lehre geht hervor, dass jede Entscheidung bezüglich
Zuwanderung von zwei Grundgedanken geleitet werden muss: die Integrität der
Nation und ihr Allgemeinwohl.
Die Zuwanderung darf die
Unversehrtheit des Landes nicht gefährden und muss das Entstehen kleiner «
Nationen » verhindern, die im Konflikt mit dem Gastland stehen. Zu den
Vorteilen, die dem Zuwanderer von seiner neuen Heimat zugestanden werden,
sollte er auch selbst Verpflichtungen im Rahmen des politischen,
wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und religiösen Lebens übernehmen. Wird
er zum Bürger, soll der Zuwanderer Mitglied einer großen Familie werden, die
eine gemeinsame Seele, eine gemeinsame Geschichte und Zukunft besitzt und nicht
eine Art Aktionär eines Unternehmens, der nur an Profit und Vorteile
interessiert ist.
Der hl. Thomas lehrt dann
auch, dass die Einwanderung immer nach dem Gemeinwohl streben muss: sie darf
die Nation weder missbrauchen noch zerstören. Das erklärt warum so viele
Europäer ein unwohles Gefühl haben angesichts der massiven und
unverhältnismäßig großen Welle von Einwanderern der letzten Jahre.
Ein solcher Ausländerstrom aus
sehr entfernten und selbst feindlichen Kulturen, bringt Gegensätzlichkeiten mit
sich, die die psychologische und kulturelle Einheit des Landes auflösen und so
die Fähigkeit der Gesellschaft neue Elemente organisch, natürlich aufzunehmen,
beschädigt. In diesem Fall ist es ganz eindeutig ein Angriff gegen das
Allgemeinwohl.
Ein sehr wichtiger wenn auch
zweitrangiger Aspekt ist die Wirtschaft. Kann Europa, das sich nach Jahrzehnten
in einer der schlimmsten wirtschaftlichen Krise befindet, es sich leisten die
Last von Millionen Einwanderern zu tragen, ohne das Allgemeinwohl seiner Bürger
zu schädigen?
Eine organische und
proportionierte Einwanderung galt immer als ein gesunder und stärkender Faktor
für die Gesellschaft, denn sie brachte einen frischen Lebenshauch und neue
Talente mit sich. Wenn sie jedoch große und unkontrollierbare Ausmaße annimmt
und die Grundlagen des Gesellschaft und des Staates in Gefahr bringt, wirkt sie
sich als schädlich für das Allgemeinwohl aus.
Das trifft besonders zu, wenn
es sich um eine potentiell feindlich gesinnte Zuwanderung handelt, nach den vom
hl. Thomas erwähnten Kategorien von Fremdlingen. Dies trifft im Fall der
Moslems zu, die zu Völkern gehören, die über Jahrhunderte Krieg gegen Europa
führten, um es zu zerstören.
Es trifft besonders zu, da es
sich um eine Zuwanderung von Völkern muslimischen Glaubens handelt, die alte
Ressentiments gegen das Abendland hegen und den « Dschihad » oder heiligen
Krieg als eine religiöse Verpflichtung ansehen.
Europa würde gut tun, sich
nach den weisen Lehren des hl. Thomas zu orientieren. Gewiss muss ein Land
Gerechtigkeit und Barmherzigkeit walten lassen im Umgang mit Zuwanderern. Doch
es ist notwendig vor allem die Harmonie und das Gemeinwohl des eigenen Landes
zu schützen, ohne die es nicht lange bestehen kann. Das gilt auch ohne
Berücksichtigung auf den christlichen Glauben, wenn er dennoch der tiefste
Grundstein unserer Kultur und Zivilisation ist.
John Horvat
(1) Thomas von Aquin - Summe der Theologie Prima
Pars Secundae Partis Quaestio
105 3. Artikel
http://www.unifr.ch/bkv/summa/kapitel226-3.htm
Quelle: Aus dem Französischen
in www.avenirdelaculture.fr
Stellungnahmen von drei Prälaten
Leo Kardinal Burke: « Es ist wichtig, dass die Christen sich der
radikalen Unterschiede zwischen Islam und Christentum bewusst werden »
Kardinal Burke schreibt im
französischen « L'Homme Nouveau » am 29. August 2015:
« Die Kirche und ihre
Mitglieder müssen deutlich verstehen, was der Islam ist und was der Koran lehrt.
Der Islam ist nicht nur eine Religionspraxis mehr, die mit anderen Religionen
harmonisch zusammenleben will. Der Islam ist nach seiner eigenen Auslegung eine
Religion, die auch ein Staat werden soll. Der Koran, und die authentischen
Interpretationen vieler Experten in koranischem Recht sehen es so, hat die
Berufung die Welt zu regieren. Tatsächlich gibt es keinen Platz für andere
Religionen, selbst wenn sie toleriert werden können, solange der Islam nicht
die Herrschaft über die Nationen und die Welt errungen hat. Es ist notwendig,
dass die Christen sich der radikalen Unterschiede zwischen Islam und
Christenheit bewusst werden, vor allem was die Lehre über Gott, das Gewissen
etc. betrifft. Wenn man den Islam wirklich versteht, versteht man dass die
Kirche echt Angst haben muss. »
Bischof Hoser: « Europa wird moslemisch, wenn sich die Tendenzen nicht
ändern »
Der Bischof von Warschau-Praga
Henryk Hoser antwortete in einem Interview im polnischen Radio RFM FM am 5.
September 2015 wie folgt auf die Frage: « Einige Leute sind der Meinung, dass
die Flüchtlingswelle Europa dermaßen verändern wird, dass es eine ganz andere
Zivilisation sein wird. Exzellenz, teilen Sie diese Meinung? »
— Ich glaube Europa durchläuft
heute eine analoge Periode, wie die des hohen Mittelalters, als die
Nomadenvölker aus Asien hier hereinströmten. Und was wird heute passieren?
Wahrscheinlich wird Europa moslemisch, da gibt es keine Zweifel: wenn die
Tendenzen sich nicht ändern, wenn die europäische Geburtenrate weiterhin so
schwach bleibt, dass es keinen Generationenwechsel gibt, so wird es ein
moslemisches Europa werden, wo die Christen die gleich Rolle spielen werden wie
zur Zeit im Nahen Osten. In einem Meer von Moslems gab es immer kleine
christliche Gemeinden, die überlebten, doch heute werden sie nicht mehr in der
Lage sein, zu überleben.
Bischof Kiss-Rigó: « Das sind keine Flüchtlinge. Das ist eine Invasion
»
Am 7.9.2015 brachte die
Washington Post diese Behauptung von Bischof Laszlo Kiss-Rigó von Szeged in
Süd-Ungarn, wo in den letzten Wochen Zehntausende Flüchtlinge unerlaubt das
Land durchquerten:
« Das sind keine Flüchtlinge.
Das ist eine Invasion. Sie kommen hierher und schreien ,Allahu Akbar‘. Sie
wollen uns überfluten. Die meisten von ihnen benehmen sich sehr arrogant und zynisch.
Sie bedeuten wirklich eine große Gefahr für die christlichen und universalen
Werte unseres Kontinents. Ich bin ganz im Einklang mit dem Ministerpräsidenten
(…) Der Papst kennt dagegen nicht die (hiesige) Lage. »
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