Seitenaltarbild in der Münchner Dreifaltigkeitskirche
von
Joseph Ruffini (1690 -1749)
Die Verehrung des hl. Joseph erreichte in Österreich und
Süddeutschland in der Barockzeit eine Blüte. Der hl. Joseph nimmt nun auch auf
Bildern einen bevorzugten Platz ein. Man traut sich sogar, ihn vor Maria zu
stellen, wie auf diesem Bild.
Die Hauptkompositionslinie auf diesem Bild verläuft vom
knienden Engel im Vordergrund links unten über den hl. Joseph mit dem Jesuskind
in der Bildmitte zu Gott Vater rechts oben. Um den Blick des Heiligen zu Gott
Vater nicht zu behindern, ist die HI. Geist Taube etwas aus dieser Achse
gerückt. Die Strahlen der Taube erleuchten Josephs Gesicht, der weiß, dass er
nur der Nährvater des Jesuskindes ist (Mt 1, 18 - 21). Die sekundäre
Kompositionslinie beginnt bei dem Engel, links neben dem Kind über Jesus zur
Mutter Maria, welche vor einer Wiege kniet. Neben diesen beiden
Kommpositionslinien, denen Joseph mit dem Jesusknaben angehört, gibt es zwei
Themengruppen: die himmlische und die irdische Trinität (Jesus, Maria und Joseph).
Der kniende Engel links unten hält einen Strauß aus Rosen und Lilien. Er weist
auf die Verbindung des hl. Joseph, dessen Symbol die Lilie ist, mit Maria hin,
die auch als Rose ohne Dornen bezeichnet wird. Rechts unten halten zwei Engel
ein Schild mit der Aufschrift „Constituit eum Dominum Domus suae“(Ps
105,21) (Er setzte ihn zum Herrn über sein Haus ein). AE
Titelbild DER FELS März 2015
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