Heilige Dreifaltigkeit
Öl auf Leinwand, 300x179 cm, Prado Madrid
Im Jahre 1577 malte El Greco (1541-1614) dieses Bild für
einen Altar in Toledo. Es befand sich hier im Auszug, was auch erklärt, dass es
auf Untersicht gemalt ist. Das Gemälde zeigt die Heiligste Dreifaltigkeit unter
Mischung mehrerer Darstellungstypen: Einmal erinnert es an den „Gnadenstuhl“;
dabei wird Christus allerdings Tod am Kreuz hängend dargestellt. Dann zeigt
sich hier auch das Motiv des göttlichen Ratschlusses; wonach die Dreieinigkeit
beschloss, Christus für die Erlösung der Menschheit zu opfern. Schließlich
erkennt man auch das Pieta-Motiv, wenngleich hier Maria durch Gottvater ersetzt
ist.
Gottvater wird durch seine Kopfbedeckung als hoher
Priester gezeigt. Diese Würde gehört auch seinem Sohn (vgl. Hebr 4,14-15, Hebr
8,1). Wie er seinen toten Sohn anblickt, darin zeigt sich das eigentliche Genie
Grecos.
Stilistisch gehört dieses Bild zum Manierismus. Man sieht
es an den lang gezogenen Körpern und den langen Hälsen. Die skizzenhafte,
kantige Linienführung machen El Greco zum Vorläufer des Expressionismus.
Farblich verwendet der Maler die kraftvollen Primärfarben
rot, gelb und blau, ergänzt durch das zu diesen kontrastreiche Grün, dominiert
vom Weiß. Dadurch bekommt es eine besondere Strahlkraft.
Als Zahlenspielerei könnte man ansehen, dass auf zwei
Engel rechts, die drei göttlichen Personen folgen, dann links vier Engel.
Insgesamt zeigen sich im Gemälde fünf geflügelte Engelsköpfe. AE
Titelbild DER FELS April 2014
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen