Anfang
Februar berichteten die brasilianischen Medien ausführlich über die Besorgnis
der brasilianischen Armee und der Regierung über einige Richtlinien der
Amazonas-Synode, die die nationale Souveränität beeinträchtigen könnten. [1]
In seinem Eröffnungsvortrag am 19. Februar 2019 zum Vorlesungsjahr an der Theologischen Fakultät der Päpstlichen Katholischen Universität von São Paulo, zu dem offenbar keine militärische Autorität eingeladen worden war, gab Erzbischof Cláudio Hummes (Präsident von REPAM, dem Pan-Amazonian Ecclesial Network) diese eher ungeschickte Antwort: [2]
„Die
Synode hat große Aufregung und Besorgnis bei einigen Generälen ausgelöst. Aber
wir arbeiten normal weiter. Niemand hat Angst vor grollende Mienen…“
Später
fügte er hinzu:
„Wir
müssen eine prophetische Kirche sein, die das Böse anprangert und keine Angst
vor finsteren Blicken hat. Keine Angst vor finsteren Blicken zu haben, bedeutet
nicht, dass du kämpfen musst, es bedeutet, keine Angst zu haben, zum Dialog
bereit zu sein... Dinge durch Dialog und nicht durch Konfrontation zu lösen.
Sie müssen sich an die Menschen wenden, wenn sie andere Vorstellungen haben
oder gewalttätig sind… Zu dieser kleinen Drohung der Regierung über die
Vorbereitung der Synode sage ich: Die Menschen haben die demokratische Freiheit
zu sprechen, ohne sich bedroht zu fühlen. Das ist Demokratie. Das ist die
Rechtsstaatlichkeit. Sie können sogar irrtümlich sprechen, aber Sie können sich
nicht bedroht fühlen. Das können wir nicht akzeptieren.“
Es
gibt keine Hinweise, dass Seine Eminenz die Streitkräfte zum Reden eingeladen oder
sich für den Dialog zur Verfügung gestellt hat.
Ungefähr
20 Tage nach diesen scharfen Äußerungen sprach Kardinal Hummes als erster auf
dem Seminar über „Amazonas-Synode: Beiträge aus nachhaltiger Entwicklung“ in
der Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas. Dort waren anwesend der General
der Armee, César Augusto Nardi de Souza, der Militärkommandeur des
Amazonasgebiets, und andere Militärs, insbesondere der Militärbischof Erzbischof
Fernando Guimarães, der auch General ist.
In
Gegenwart dieser führenden Militärobrigkeiten behandelte Seine Eminenz sie ganz
anders und lobte sogar ihre Rolle:
„Dann
erinnere ich mich auch, das heißt, wir haben hier die Anwesenheit unseres
Generals, die Armee hier im Amazonas hat vor allem im Wald eine große Rolle
gespielt. Und es ist oft die Armee und die Kirche, die dort sind, um diese
Bevölkerungen zu versorgen.“
Nach
all dem, fragt man sich: Was denkt eigentlich Kardinal Hummes wirklich?
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[1]
Vgl. z.B. https://noticias.uol.com.br/ultimas-noticias/agencia-estado/2019/02/10/planalto-ve-igreja-catolica-como-potencial-opositora.htm e https://noticias.uol.com.br/politica/ultimas-noticias/2019/02/12/quem-cuida-da-amazonia-brasileira-e-o-brasil-diz-heleno-sobre-sinodo.htm
[2]
Transkription von https://fratresinunum.com/2019/02/20/a-nova-religiao-ecologista-de-dom-claudio-hummes-aos-generais-ninguem-tem-medo-de-cara-feia/
Quelle
des portugiesischen Originals am: 2. August 2019 in
https://panamazonsynodwatch.info/feature/what-does-cardinal-hummes-really-think/
Autor
bei PanAmazonSynodWatch.info
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Bilb: Wikicommons
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