Mittwoch, 17. Juli 2019

WER IST DER WAHRE INSPIRATOR DIESER „KIRCHE MIT DEM GESICHT AMAZONIENS“?






von Julio Loredo De Izcue

Jetzt ist es klar: Die Befürworter der Pan-Amazonas-Synode, die im Oktober in Rom stattfinden soll, wollen die Kirche von Grund auf neu interpretieren - ihre Lehre, Sakramente, Konstitution, Disziplin und Neugestaltung nach „amazonischem“ Stil. Sie sprechen von einer neuen „Kirche mit dem Gesicht Amazoniens“, die anders ist als die, die es seit zweitausend Jahren gibt.
Dies ist nichts anderes als der alte reformistische Traum aller Häresiarchen, die die Kirche in den letzten Jahrhunderten heimgesucht haben, von Modernisten bis zu Befreiungstheologen, die versucht haben, „die Kirche neu zu erfinden“. Nun, es scheint, als würde dieser alte Traum in Erfüllung gehen im Herzen des Christentums.
Laut dem vom Vatikan herausgegebenen „Vorbereitungsdokument“ besteht das Ziel der Synode darin, „eine Kirche mit dem Gesicht Amazoniens“ durch eine „Kultur der Begegnung“ mit den primitiven Stämmen des Urwaldes unter der Annahme ihrer „vielgestaltiger Harmonie“ und „zufriedener Genügsamkeit“ zu schmieden. Die Kirche - so heißt es im Vorbereitungsdokument - muss sich einer tiefgreifenden „ökologischen Bekehrung“ unterziehen, die von der „althergebrachten Weisheit der Völker Amazoniens“ inspiriert ist. Es heißt weiter: „Für die Weltkirche ist es von lebenswichtiger Bedeutung, auf die indigenen Völker und auf alle Gemeinschaften, die in Amazonien leben, zu hören, als die ersten Gesprächspartner dieser Synode.“
Dies ist das erste Mal in der Geschichte, dass der Vatikan eine Bischofssynode einberuft, um von den primitiven Stämmen zu lernen, wie die Kirche Christi sein muss! Zunächst kann man der Stimme dieser „indigenen Völker“ nicht trauen, da ihre Behauptungen immer von Organisationen vermittelt werden, die mit der „indigenen“ extremen Linken verbunden sind, einem radikalisierten Ableger derselben Befreiungstheologie, die von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. verurteilt wurde.
Diese Umgestaltung der Kirche berührt alle Aspekte: ihre „biblisch-theologische Dimension“, „soziale Dimension“, „ökologische Dimension“, „sakramentale Dimension“, „prophetische Dimension“ und „kirchlich-missionarische Dimension“.
Nehmen wir zum Beispiel die „Priester mit dem Gesicht Amazoniens“.
In der Annahme, dass „eine Kirche mit dem Gesicht Amazoniens nach einem Modell alternativer Entwicklung suchen muss“, heißt es im „Vorbereitungsdokument“: „Es müssen dringend die für heute notwendigen Dienstämter evaluiert und neu durchdacht werden, damit sie den Aufgaben einer „Kirche mit dem Gesicht Amazoniens und einer Kirche mit indigenem Antlitz“ entsprechen. Sie schlägt daher beispielsweise „neue Ämter und Dienste“ vor, in denen „die Art offizieller Dienstämter, die den Frauen übertragen werden können, wobei die zentrale Rolle, welche die Frauen in der Kirche Amazoniens ausüben, in Betracht zu ziehen ist.“ Sie schlägt auch „neue Wege“ vor für die Feier der Eucharistie, wobei zu berücksichtigen ist, dass „das ganze Volk Gottes am Priestertum Christi teilhat“.
Dieser Umbau der Kirche betrifft auch die Sakramente, die nach einer ökologisch-immanentistischen Vision neu interpretiert werden müssen.
Unter der Voraussetzung, dass sich „das Universum in Gott entfaltet, der es ganz und gar ausfüllt“, heißt es im Vorbereitungsdokument: „Die Sakramente sind eine bevorzugte Weise, in der die Natur von Gott angenommen wird.“ Daher erhält man durch die Sakramente keinen transzendenten und unendlichen Gott, sondern ein Gott, der der Natur immanent ist: „In der Eucharistie feiert die Gemeinde eine kosmische Liebe, durch welche die Menschen gemeinsam mit dem menschgewordenen Gottessohn und der ganzen Schöpfung Gott Dank sagen.“
Ein weiteres Beispiel: In der Taufe wäre Wasser nicht nur ein „Zeichen“ der göttlichen Gnade (wie die traditionelle Theologie lehrt), sondern wäre selbst von Göttlichkeit durchdrungen: „Die Feier der Taufe lädt uns ein, die Bedeutung des ,Wassers‘ als Quelle des Lebens statt nur als materielles Mittel bzw. als materielle Ressource zu verstehen. Die Feier der Taufe weckt in der gläubigen Gemeinde die Verantwortung, dieses Element als Gottes Gabe für den gesamten Planeten zu schützen. Insofern das Wasser der Taufe die Getauften von allen Sünden reinigt, ermöglicht es die Feier der Taufe der christlichen Gemeinde darüber hinaus, die Bedeutung des Wassers und der Flüsse als Quelle der Reinigung anzuerkennen, sodass dadurch die Inkulturation der Riten, welche die althergebrachte Weisheit der Völker Amazoniens mit dem Wasser verbindet, erleichtert wird.“
Der besorgniserregendste Aspekt des Vorbereitungsdokuments ist jedoch die zentrale Rolle, die es den amazonischen Zauberern beimisst: „Die weise Ältesten, die entsprechend der verschiedenen Kulturen unter anderem Pajé, Heiler, Meister, Wayanga oder Schamane genannt werden, sind verantwortlich die Harmonie der Personen untereinander und mit der Kosmos. Sie alle sind ,lebendige Erinnerung an die Sendung, die Gott uns allen anvertraut hat: das ,gemeinsame Haus‘ zu bewahren‘“. Von ihnen müssen wir nach dem vatikanischen Dokument das „gute Leben“ im Menschen kennenlernen als Voraussetzung für die Umstellung auf „ganzheitlichen Ökologie“, die es mit dem Reich Gottes identifiziert.
Wenn nun das, was die Schrift lehrt, wahr ist, nämlich „omnes dii gentium daemonia“ (Ps. 95: 5) (Alle Götter de Heidenvölker sind nichtige Dämonen), müssen wir uns fragen, wer der wahre Inspirator dieser „Kirche mit dem Antlitz Amazoniens“ ist.

Autor Julio Loredo de Izcue ist
Präsident der Italienischen Gesellschaft zum Schutze von Tradition, Familie und Eigentum (TFP). Renommierter katholischer Redner, Schriftsteller, Journalist und Autor des Bestsellers „Theologie der Befreiung - Eine mit Blei gefüllte Rettungsweste für die Armen“, der die Theologie der Befreiung anprangert und widerlegt. Derzeit wohnt er in Mailand.

Aus dem englischen Original https://panamazonsynodwatch.info/editorial/who-is-the-true-inspirer-of-this-church-with-an-amazonian-face/
veröffentlicht am 25.7.2019

Keine Kommentare: