von Julio Loredo
Papst Leo XIII. |
Als
unser Herr Jesus Christus sagte, dass wir Gott geben müssen, was Gottes ist und
dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, begründete er eine klare Unterscheidung
zwischen Kirche und Staat. Unterscheidung, nicht Trennung. Beide sind von Natur
aus zwei verschiedene Gesellschaften, obwohl sie, wie Papst Leo XIII. sagte,
„glücklich in Übereinstimmung und freundschaftlichem Austausch guter Dienste
vereint“ waren.
Die
Kirche hat direkte Autorität über geistliche Dinge und indirekte Autorität über
zeitliche Dinge, die mit Glauben und Moral zusammenhängen. Sie hat keine
Kompetenz auf rein wissenschaftlichem oder technischem Gebiet.
Doch
das Pontifikat von Papst Franziskus scheint einen neuen Stil eines umfassenden
Interventionismus eingeläutet zu haben. Dies ist sehr klar was die Ökologie
betrifft, in der der Papst die radikalsten Strömungen angenommen zu haben
scheint, um sie als Lehre der Kirche vorzuschlagen. Ohne zu leugnen, dass die
heutige ökologische Debatte moralische und damit theologische Implikationen
hat, basiert sie auf streng wissenschaftlichen Fragen, in die die Kirche nicht
eingreifen kann und darf.
In
der Enzyklika Laudato Si war ein
Papst zum ersten Mal in der Geschichte an einer wissenschaftlichen Debatte
beteiligt: an der „vom Menschen verursachten“ globalen Erwärmung, über die
Wissenschaftler diskutieren, ohne zu einem Konsens gekommen zu sein. Die Enzyklika
befasst sich dann mit Themen wie Trinkwasser, Abrschmelzen der Eiskappen,
Biodiversität, Kohlendioxid und sogar Methangasemissionen in die Atmosphäre.
Diese
Tendenz, in ökologische wissenschaftliche Fragen einzugreifen, hat sich mit der
Einberufung der Außerordentlichen Synode für die gesamte Amazonasregion, die im
Oktober in Rom stattfindet, verschärft.
Kardinal Pedro Barretto, Peru |
In
einer kürzlichen Sitzung der Tropenwaldallianz, die Anfang Mai in Bogotá,
Kolumbien, stattfand, kritisierte der peruanische Kardinal Pedro Barreto,
Vizepräsident des Pan-amazonischen kirchlichen Netzwerks, die Abholzung des
Amazonas mit fragwürdigen Daten und Zahlen oder die anders interpretiert werden
könnten. Laut dem Kardinal steht Amazonas kurz vor dem Aussterben: „In einem
Jahr werden wir sehr ernste Konsequenzen sehen.“
Die
Lösung muss nach Ansicht von Kardinal Barretto vom indigenen Lebensstil der Stämme
des Amazonasgebietes inspiriert werden, die daher nicht evangelisiert oder von
unserer Kultur assimiliert werden dürfen. In der Tat müssen wir von ihnen
lernen: „Früher dachten wir, wir müssen den Indianern eine Botschaft
überbringen, damit sie werden wie wir. Jetzt haben wir erkannt, dass wir von
ihnen lernen müssen. Sie sind nicht die, die bekehrt werden müssen, sondern
wir.“
Im
Vorbereitungsdokument für die Pan-Amazonas-Synode greift der Vatikan unter dem
Vorwand einer „integralen Ökologie“ in Angelegenheiten ein, die außerhalb
seiner Zuständigkeit liegen.
Ein
Beispiel ist die Bezeichnung des Amazonas als die „Lunge des Planeten“. In
Wirklichkeit „entspricht die Sauerstoffproduktion, wie Dr. Evaristo de Miranda
(Natuwissenschaftler) feststellt, dem Verbrauch der Vegetation durch
Transpiration. Ihr dynamischer Beitrag ist gleich Null.“
Das
Dokument greift dann in Fragen ein, bei denen das letzte Wort Ökonomen oder
Soziologen gehören sollte: Bergbau, Ölförderung, Entwaldung, Verwendung
chemischer Produkte in der Landwirtschaft, Verschmutzung von Flüssen,
Wasserkraftwerken usw.
Das
Vorbereitungsdokument für die Synode greift auch in streng politische Fragen ein
wie die der nationalen Grenzen. Mit der Feststellung, dass der Amazonas ein
Gebiet ist, das vielen südamerikanischen Ländern gemeinsam ist, schlägt das
Vatikandokument vor, „das Amazonasgebiet als Einzugsgebiet anzuerkennen, indem
die Grenzen zwischen den Ländern überschritten werden.“ Dies ist der erste
Schritt, um Amazonien als „internationales Gebiet“ auszuweisen.
All
dies ist sehr beunruhigend, insbesondere angesichts der radikalen Inspiration
der Ökologen, die die Positionen von Papst Franziskus zu leiten scheinen.
Zuerst
erschienen auf Englisch in
https://panamazonsynodwatch.com/the-pan-amazon-synod-a-serious-ecclesiastical-abuse-of-power/
©
Deutsche Übersetzung bei diesem Blog
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