Dienstag, 22. Oktober 2024

Als sich das Gebet als wirksam gegen die Pest erwies

 

Edwin Benson
     6. Mai 2020

Beamte, die sich mit dem Coronavirus beschäftigten, haben vergessen eine wichtige Maßnahme zu erwähnen – die Bedeutung des Gebets. Eine solche Überlegung wird von einer säkularen Gesellschaft verworfen, die nicht glaubt, dass Gott auf die von ihm geschaffene Natur einwirken kann. Gebete sind für sie daher wirkungslos.

Die Geschichte beweist das Gegenteil. Die Kirche verzeichnete zahllose Fälle von Einzelpersonen und Gesellschaften, die durch die Kraft des Gebets gerettet wurden. Die Moderne hat es vorgezogen, die Wissenschaft als neuen Gott anzubeten, der alles kann. Die jüngsten Aussagen zweier sehr öffentlicher Persönlichkeiten spiegeln diese weltliche Haltung wider.

Eine solche Bemerkung kam von Gouverneur Andrew Cuomo aus New York. Er gratulierte sich indirekt selbst zu seinen Bemühungen, die Auswirkungen des Virus zu verlangsamen. Am Tag nach Ostern sagte er: „Die Zahl der Infizierten ist gesunken, weil wir die Zahl gesenkt haben. Gott hat das nicht getan. Die Vorsehung hat das nicht getan. Das Schicksal hat das nicht getan. Das hat viel Schmerz und Leid bewirkt.“

Die zweite Aussage kam von Kardinal Blaise Cupich aus Chicago. In einem Interview mit einem lokalen Fernsehsender sagte Kardinal Cupich: „Gott erlaubt uns nicht, eine Religion zu einer Zauberformel zu machen, bei der wir ein Gebet sprechen und denken, dass die Dinge von selbst verschwinden … wir müssen sicherstellen, dass wir uns gegenseitig schützen.“ Er äußerte seine Meinung dazu, wie man am besten mit der Krise umgeht. „Menschliche Solidarität ist etwas, worauf wir uns in diesem Moment verlassen müssen.“

Diese Aussagen sind beunruhigend, besonders während dieser Krise. Sie entmutigen die Rolle Gottes und des Gebets, wenn diese am meisten gebraucht werden. Sie zeigen auch, wie weit die moderne Gesellschaft gesunken ist. Öffentliche Amtsträger täten gut daran, auf die Weisheit der Vergangenheit zurückzublicken und die Macht der Demut, Buße und des Gebets zurückzugewinnen. Die Heilige Mutter Kirche bietet Heilmittel, die weit über Kardinal Cupichs „menschliche Solidarität“ hinausgehen.

Papst Gregor und der Erzengel Michael

Die Kirchengeschichte ist voller Tatsachen, in denen sich das Gebet als wirksam gegen die Pest erwies. Drei Fälle sollen veranschaulichen, was geschehen kann, wenn ein inbrünstiges Volk Gott anruft.

Im Jahr 590 war Rom nur noch ein Schatten seiner selbst, das von der Pest heimgesucht wurde. Die zivile Autorität existierte praktisch nicht mehr. Ein Erdbeben machte das Leben noch unsicherer. Das Gebiet war zwischen Katholiken, Anhängern der arianischen Häresie und Heiden gespalten. Am 7. Februar 590 starb Papst Pelagius II. Sein Nachfolger wurde Papst Gregor der Große.

Der neue Papst organisierte am 25. April eine Prozession durch die Stadt. Kleine Prozessionen begannen in verschiedenen Teilen der Stadt und marschierten zur Kirche Santa Maria Maggiore. Dort wartete Papst Gregor mit einem wundertätigen Bild der Heiligen Mutter Gottes, dass vom Heiligen Lukas gemalt worden war. Als die Prozession am Grab Kaiser Hadrians vorbeiführte, sahen alle Teilnehmer den Erzengel Michael auf der Kuppel des massiven Grabmonuments, wie er sein flammendes Schwert in die Scheide steckte.


Die Menge brach jubelnd in ein Gebet aus:

„Regina Coeli laetare, Halleluja!“

(Freu dich, du Himmelskönigin, Halleluja!)

Quia quem meruisti portare, Halleluja! 

(Den du zu tragen würdig warst, Halleluja!)

Resurrexit sicut dixit, Halleluja! 

(Er ist auferstanden, wie Er gesagt hat, Halleluja!)

Die Luft klärte sich und die Pest war beendet. Hadrians burgähnliches Grab wurde in Castel Sant’Angelo umgetauft. Eine Statue des Heiligen Michael wurde auf das Dach des Gebäudes gesetzt. Seitdem bleibt sie dort, um die Stadt an ihre Befreiung zu erinnern.

Der heilige Rochus

Der heilige Rochus war ein französischer Adliger, der um das Jahr 1340 geboren wurde. Als Kind verwaist, verschenkte Rochus seinen Besitz und begab sich auf eine Pilgerreise nach Rom. Er hatte die Ewige Stadt fast erreicht, als er durch das von der Pest heimgesuchte Acquapendente kam. Er verbrachte die nächsten Wochen damit, sich um Kranke und Sterbende zu kümmern, bis er selbst sich mit der Krankheit infizierte. Er zog sich in eine Höhle zurück, wo er von einer wundersam entspringenden Quelle gespeist wurde und Brot von einem Hund gebracht wurde. Nach seiner Genesung reiste er weiter durch Italien und starb kurz nach seiner Rückkehr nach Frankreich. Nach seinem Tod erlangte er rasch den Ruf als wundersamer Heiler.

Kurz nach dem Tod des heiligen Rochus wurde Italien von einer Reihe von Choleraepidemien heimgesucht, und viele fanden Heilung, indem sie sich an ihn wandten. Im Jahr 1414 wurde das Konzil von Konstanz bedroht, als die Pest die Stadt erreichte. Der örtliche Bischof ordnete Prozessionen zu Ehren des heiligen Rochus an, und der Ausbruch hörte auf. Von diesem Zeitpunkt an wuchs der Ruhm des Heiligen Rochus enorm und er wurde jahrhundertelang weithin für seine Fürsprache in Zeiten der Pest verehrt.

Dieses Gebet, in dem er um seine Hilfe gebeten wird, ist in Zeiten des Coronavirus besonders angebracht.

„O großer Heiliger Rochus, befreie uns, wir flehen dich an, von ansteckenden Krankheiten und der Ansteckung durch die Sünde. Erlange für uns eine Reinheit des Herzens, die uns hilft, die Gesundheit gut zu nutzen und Leiden geduldig zu ertragen. Lehre uns, deinem Beispiel in der Ausübung von Buße und Nächstenliebe zu folgen, damit wir eines Tages das Glück genießen können, mit Christus, unserem Erlöser, im Himmel zu sein. Amen.“

Bischof Belsunce weiht Marseille dem Heiligsten Herzen Jesu

Am 25. Mai 1720 legte das Schiff Grand Sainte-Antoine mit einer Ladung Stoff und Seide aus der asiatischen Stadt Sidon und acht toten Besatzungsmitgliedern in Marseille, Frankreich an. Marseille war zu dieser Zeit verarmt, und aufgrund des Wertes seiner Ladung wurde entschieden, das Schiff anlegen zu lassen. Die Pest, an der die acht Männer gestorben waren, breitete sich rasch in der Stadt aus. Im Laufe des folgenden Jahres war die Zahl der Todesopfer enorm. Die Pest schien nicht zu Ende zu gehen.

Im Juni 1721 beschloss der Bischof von Marseille, Henri Francois-Xavier de Belsunce de Castelmoron, die Stadt dem Heiligsten Herzen Jesu zu weihen. An der Küste in der Nähe des Hafens wurde ein großer Altar im Freien errichtet. Im Juli überredete der Bischof den örtlichen Magistrat, Jean-Pierre Moustier, die Weihe vorzulesen. Die Beamten legten ihre zeremoniellen Gewänder an und führten eine öffentliche Prozession von der Basilika Notre Dame de la Garde zum Altar an. Kirchenglocken läuteten und die Kanonen der örtlichen Garnison dröhnten, als die Prozession zum neu errichteten Altar zog. Bischof Belsunce empfing sie mit einer glänzenden Monstranz, die das Allerheiligste enthielt. Die Weihe wurde vollzogen.

Sofort begann die Pest nachzulassen. Im September war die Stadt frei von der Pest.

Derartige Beispiele sind nur einige der vielen Wunder der Kirchengeschichte. Man stelle sich die Folgen vor, wenn die moderne Kirche diese großen Geschichten der Befreiung noch einmal lesen und sich zu Herzen nehmen würde. Solche Szenen werden sich jedoch nur durch Gebet, Buße und Vergebung wieder ereignen.

Leider wenden sich die meisten Menschen nur dann an Gott, wenn sie großes Leid erfahren. Wenn der Gott der Wissenschaft versagt, kann man hoffen, dass viele zum einzig wahren Gott zurückkehren und ihn um Hilfe und Schutz anflehen. Und Gott wird das Land erneut erlösen.

 

 

Übersetzung vom englischen in
https://www.returntoorder.org/2020/05/when-prayer-proved-powerful-against-plague/?pkg=rtoe0960

 

 

 

 

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