»Die
Nacht brach an. Da schlug plötzlich, als wir in einer verlassenen Straße
zwischen zwei Mauern hindurchgingen, der Klang einer Orgel an unser Ohr, und
aus einer Kirche in der Nähe kamen die Worte des Lobgesanges: Laudate Domine,
omnes gentes (Lobet den Herrn, alle Völker) Es war gerade die Oktave des heiligen Sakraments (Fronleichnam).
Wir
vermögen die Rührung, die der fromme Gesang in uns hervorbrachte, nicht zu
beschreiben. Wir glaubten eine Stimme vom Himmel zu hören, die uns rief:
„Kleingläubiger Christ, warum gibst du die Hoffnung auf? Glaubst du, ich ändere
wie die Menschen meine Pläne? Oder ich verlasse, weil ich Strafe? Statt meine
Ratschlüsse anzuklagen, ahme meine treuen Diener nach, die die Schläge meiner
Hand segnen noch unter den Trümmern, unter denen ich sie zermalme.“«
Aus dem Herz-Jesu-Kalender der Fédération pro Europa
Christiana - FPEC - Frankreich, Juli 2016
Textquelle: François-René de Chateaubriand, „Geist des
Christentums oder die Schönheiten der christlichen Religion“. Morus Verlag,
Berlin 2004. S. 488.
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