Der
sogenannte Gnadenstuhl verbindet das Kreuz mit der Dreifaltigkeit. Es zeigt
auch den göttlichen Ratschluss, nachdem die Dreifaltigkeit vorherbestimmte,
dass durch den Kreuzestod von Christus die Menschheit erlöst werden soll. Der
Gnadenstuhl gilt als die bedeutendste mittelalterliche Bildschöpfung für das
Motiv der Dreifaltigkeit.
Der
auf dem Bild gezeigte Gnadenstuhl befindet sich in St. Valentin in Kiedrich bei
Mainz und stammt aus dem 14. Jahrhundert. Gottvater sitzt als Herrscher des
Himmels und der Erde auf einem Thron. Gold weist auf die Gottheit hin, Rot auf
die Liebe. Der eine Thron lehrt uns die Einheit in der göttlichen
Dreifaltigkeit. Da er vor aller Zeit war, wird er mit einem langen Bart
dargestellt. Gottvater wird nie als alter gebrechlicher Mensch dargestellt. Er
ist immer der gewaltige Schöpfer und der, der in seiner Barmherzigkeit seinen
Sohn zur Erlösung der Menschen sendet. Er hält das Kreuz mit seinem Sohn vor
seinem Schoß. Dies erinnert an das Lied „Lobt Gott ihr Christen“, wo es heißt:
„Er (Christus) kommt aus seines Vaters Schoß“. Der Korpus von Christus ist
typisch gotisch. Er ist der sein Leben hingebende Schmerzensmann.
Die
Hl.-Geist-Taube fehlt hier. Bei einem vollständigen Gnadenstuhl schwebt sie
zwischen Gott Vater und Christus. Diese Lage erinnert an die Stelle im Credo wo
es heißt: „Der (Hl Geist) aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht“. AE
DER FELS, Titelbild April 2016
Redaktion: Eichendroffstr.
17, D-86916 Kaufering
HubertGindert@der-fels.de
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