Heiliger Bernhardin von Siena und der
Heilige Johannes von Kapistran (Capestrano):
Heilige Johannes von Kapistran (Capestrano):
Von E. Lübbers-Paal
Noch heute sehen wir an vielen Kirchen und Flurkreuzen die Inschriften „IHS“, und meinen, dass dies von den Jesuiten, die das IHS-Symbol, von einem Sonnenkranz umgeben, als ihr Ordens-Monogramm gewählt haben, stamme. Doch schon 100 Jahre vor Ignatius von Loyola (1491-1556) nutzte dieses Zeichen der Franziskaner Bernhardin von Siena (1380-1444), um die Namen-Jesu-Verehrung aufblühen zu lassen. Sein Schüler Johannes von Kapistran (1386-1456) half ihm dabei.
Volksprediger
Für zwei Jahre folgte der Pförtnerdienst im Kloster Fiesole. Daraufhin bekam er Leitungsaufgaben in seiner Ordensprovinz. Bernhardin erkannte, dass das wahre Heil, wohl nur mit der innigen Verehrung des Namens JESU zustande kommen kann. Die Verehrung des Namens, der zweiten göttlichen Person, war zwar schon vor Bernhardin bekannt, hatte aber einen Tiefpunkt erreicht.
So schuf er das „IHS“-Zeichen, welches die griechischen Buchstaben für JESUS sind. Sie werden häufig auch als Abkürzung für „Jesus-Hominum-Salvator“, zu Deutsch „Jesus-Heiland-Seligmacher“, benutzt. Eine Tafel mit dem sonnenumkränzten IHS stellte der Heilige stets am Ende seiner bemerkenswerten Volkspredigten auf und lud zur Verehrung dieses Symbols ein.
Verfolgungen
Mit dieser Besonderheit fiel er auf. Es rief nicht nur wohlgesonnene fromme Seelen auf den Plan, sondern auch Menschen, die ihn in Rom als Häretiker anzeigten. Im Laufe der Jahre wurde er zweimal beim Papst, und erneut beim Kaiser Siegmund, wegen Häresie angezeigt. Doch jedes Mal wurde er für unschuldig befunden und wurde von den Hohen Herren sogar so geschätzt, dass er mehrfach Bischofsstühle angeboten bekam, die er aber ausschlug.
Einer seiner Verteidiger war sein Schüler und ebenfalls Franziskaner-Pater, der heiligen Johannes von Kapistran. Auch er erwies sich als ergreifender Volksprediger und großer Verehrer des Heiligsten Namens. Beide, Bernhardin und Johannes, ließen Karten und Zettel, mit dem IHS-Symbol darauf, verbreiten. Sie nutzen diese Druckwerke auch, um sie, unter flehenden Gebeten, für Heilungen einzusetzen. Viele, denen sie diese unscheinbaren Abbildungen auflegten, wurden augenblicklich geheilt.
Die Harmonie
Mit der Zunahme der Wunderereignisse, stieg auch die Bekanntheit der Jesu-Namen-Verehrung. Noch heute finden wir an vielen Kirchen die IHS-Sonne! 1438 wird Bernhardin zum Generalvikar der Franziskaner-Observanten ernannt. So nahm er auch an dem Konzil von Florenz teil. Dort befasste er sich, im Hinblick auf die Orthodoxen Kirchen, maßgeblich mit den Verhandlungen zur kirchlichen Einheit.
Seine Namen-Jesu-Predigten befriedeten die Bewohner der Städte so sehr, dass selbst die rivalisierenden Städtestreitigkeiten nachließen, und die oft ersehnte Harmonie einkehrte. Etliche seiner tiefgreifenden Predigten wurden mitgeschrieben und sind noch heute erhalten.
Nachdem er 1442 seine Leitungsposition niedergelegt hatte, widmete er sich wieder voll und ganz seiner Predigttätigkeit. Seine wohl bekanntesten Predigtreihen waren „Vom christlichen Leben“ (1425-1430), „Von der christlichen Religion“ (1430-1436), „Vom zeitlosen Evangelium“ (1430-1437), „Über die selige Jungfrau“ (1430-1440) und „Vom heiligen Geist und dessen Wirken“ (1442-1444).
Bewegende Dinge
Der schweizerische Kanton Graubünden hat, diesem Heiligen zu Ehren, einen Pass auf seinen Namen, den „San-Bernardino-Pass“.
Über das Leben des Heiligen Bernhardin werden bewegende Dinge geschildert: Durch die herzergreifenden Predigten sollen Menschen bußbereit nach Hause gegangen sein, die Objekte ihres Lasters und der Eitelkeiten herbeigeholt und öffentlich verbrannt haben; wie beispielsweise Spielkarten und Schmuck. Man nannte diese brennenden Hügel im Volksmund auch „Scheiterhaufen der Eitelkeiten“.
Die Spielkartenhersteller protestierten zunächst dagegen, doch Bernhardin beruhigte sie, indem er ihnen vorschlug zukünftig, die IHS-Karten zu produzieren und diese als Einkommensquelle zu nutzen. Tatsächlich sollen die Drucker zu jener Zeit davon erstaunlich gut gelebt haben. Von Johannes von Kapistran wird berichtet, dass, als er in Belgrad war, das osmanische Heer unter Sultan Mehmed II. die Stadt belagerte. Die Lage war wegen der muslimischen Übermacht, für die Christen in Belgrad schier aussichtslos. Doch nach einer himmlischen Schau predigte Johannes, bereits 70jährig, den Menschen Mut und Gottvertrauen, welche tief in die Herzen der christlichen Kämpfer fiel. Selbst im Kampf hat er die tapferen Krieger noch aufgefordert, immer wieder den Namen JESU auszurufen! Der Schlachtruf
„JESUS, JESUS, JESUS!“
brachte letztlich den Sieg und verschonte so Europa vor den Osmanen zu jener Zeit!Quelle: „Der 13.“, Postfach 75, D-94110 Wegscheid, vom 13. März 2020, S. 12-13.
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