Bretonische Schneiderinnen,
1854
Jean-Baptiste Jules Trayer
Privatsammlung / Foto:
commons.wikimedia.org
Die bretonischen
Schneiderinnen arbeiten nahe beim Fenster, dessen Vorhänge beiseite geschoben
wurden, damit sie das Tageslicht nützen können. Der Raum, der als Werkstatt
dient, ist ganz einfach. Terrakotta Fliesen bedecken den Boden, Schnittmuster
sind an der Wand befestigt, am Kamin stehen eine Öllampe und ein
Kerzenleuchter.
Auf ihren Strohsesseln
sitzend, markieren sie den Stoff, schneiden ihn zurecht, fertigen die Kleider
daraus und nähen schlussendlich die Spitzen an. Diese Frauen arbeiten ruhig und
friedlich, ohne Hektik. Eine Handarbeit, deren Qualität geschätzt und begehrt
ist. In ihrem zweifellos schwierigen Leben, das von Mühe und Opfer nicht
verschont bleibt, dominiert die Liebe zur Arbeit und der Wunsch Erstklassiges
herzustellen.
Heutzutage schuften in immens
großen chinesischen Werkstätten die Arbeiterinnen am Fließband und ersetzen all
das, was man auf diesem Bild sieht. Paradoxerweise ist Handarbeit ein großer
Luxus geworden. Nur ganz exklusive Kleidung wird noch in Handarbeit
angefertigt.
(Aus dem Kalender „366 Tage
mit Maria“
von der Aktion „Deutschland
braucht Mariens Hilfe“, Juni 2015)
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