Als die heilige Mechtildis einmal wissen wollte, auf
welche Weise sie der Mutter Gottes die Zärtlichkeil ihrer Verehrung besser
bezeigen könnte, fiel sie in Verzückung, und es erschien ihr die Allerseligste
Jungfrau. Sie trug auf ihrer Brust den Englischen Gruß in goldenen Buchstaben
und sprach zu ihr: „Wisse, meine Tochter, daß niemand mich mit einem
angenehmeren Gruße ehren kann als mit jenem, den mir die heiligste
Dreifaltigkeit darbringen ließ und durch den sie mich zur Würde der
Gottesmutter erhoben hat.
Durch das Wort „Ave“, das der umgekehrte Name „Eva“ ist,
erfuhr ich, daß Gott durch seine Allmacht mich vor der Sünde und vor allem
Elend bewahrt hatte, dem das erste Weib unterworfen wurde.
Der Name „Maria“, der bedeutet „Frau des Lichtes“,
versinnbildet, daß Gott mich wie einen leuchtenden Stern mit Weisheit und Licht
erfüllt hat, um Himmel und Erde zu erleuchten.
Die Worte „Voll der Gnade“ halten mir vor Augen, daß der
Heilige Geist mich mit so vielen Gnaden überhäuft hat, daß ich davon
überreichlich jenen mitteilen kann, die durch meine Vermittlung darum bitten.
Durch die Worte: „Der Herr ist mit Dir“ erneuert man in
mir die unaussprechliche Freude, die ich empfand, als das Ewige Wort in meinem
Schoße Fleisch annahm.
Wenn man mir sagt: „Du bist gebenedeit unter den Weibern“,
so lobe ich die göttliche Barmherzigkeit, die mich bis zu dieser hohen Würde
erhoben hat. Bei den Worten: „Gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes, Jesus“,
freut sich der ganze Himmel mit mir, daß mein Sohn Jesus angebetet und
verherrlicht wird, weil er die Menschen erlöst hat.“
Quelle: „Der heilige Rosenkranz“,Hl. Ludwig Maria
Grignion von Montfort. Lins-Verlag, A6804 Feldkirch. S. 56-57
Bild: Webseite "America needs Fatima"
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