Neben
den Texten des Evangeliums sind uns auch Bilder von Christus überliefert. Dazu
gehören das Turiner Leichentuch, das Volto Santo von Manoppello und das „nicht
von Menschenhand gemalte“ Edessa-Tuch, das wohl die erste Christus-Ikone darstellt.
Bilder erhellen oft schlagartig eine Botschaft, wozu man sonst viele Worte
bräuchte.
Auf
unserem Titelbild zeigt uns Albrecht Dürer auf einem Holzschnitt von 1510
Veronika mit dem legendären Schweißtuch zwischen den beiden Aposteln Petrus
(Schlüssel) und Paulus (Schwert). Nach der Legende soll Veronika dem
Kreuztragenden Jesus ihren Schleier gereicht haben, damit er sein von Schweiß
und Blut triefendes Gesicht abwischen konnte. Zum Dank soll Jesus sein wahres
Angesicht (vera ikon) im Tuch abgedruckt haben. Dieses Schweißtuch macht das
Leiden Christi über alle sprachlichen Grenzen hinweg anschaulich. Dürer hat dem
Schweißtuch der Veronika die beiden Apostelfürsten Petrus und Paulus
beigegeben. Das bedeutet, dass die Aussage des Schweißtuches Christi keine
private Aussage der Veronika, sondern eine Aussage der Kirche ist. Die Kirche
vermittelt die Gnaden aufgrund der Leiden Christi. Im Jahre 1510, wenige Jahre
vor der Glaubensspaltung, gehören für Dürer Petrus und damit auch seine
Nachfolger noch selbstverständlich zu den Repräsentanten der Kirche. Das
Schweißtuch der Veronika spielt in Kunst und Literatur eine herausragende
Rolle.
Eduard Werner
(Titelbild
DER FELS März 2017)
Redaktion:
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HubertGindert@der-fels.de
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