Das
Titelbild zeigt einen Ausschnitt aus einer Altartafel, welche in der zweiten
Hälfte des 15. Jh. für die Abtei St. Honorius in Thuizon (Frankreich) gemalt
wurde und heute in der Eremitage in St. Petersburg (Russland) hängt. Der Maler
ist unbekannt. Das Bild ist voll von Symbolen und Anspielungen. So ist es
interessant, die Kopfbedeckungen zu beobachten: Die Apostel, die aus
unterschiedlichen Gesellschaftsschichten stammen, sind auch deshalb
unterschiedlich behütet. So hat ein Apostel im Vordergrund ein orientalisches
Tuch über den Kopf geschlungen, ein anderer Apostel zeigt sich in einer
schwarzen Mönchskutte, die Kapuze über den Kopf gestülpt. Di Gruppe der
Patrizier hat, ausgenommen die drei Männer in der ersten Reihe, prächtige Hüte.
Die Bürger hingegen tragen alle schlichte Hüte. Auch in der Kleidung und
Haltung unterscheiden sich die Patrizier deutlich von den Bürgern. Man darf
annehmen, dass Patrizier dieses Bild finanzierten.
Bei
den drei Aposteln im Vordergrund handelt es sich um Petrus, Johannes und
Jakobus. Sie werden in wenigen Tagen, in der Nacht, da Christus verraten wurde,
auf dem Ölberg Christus besonders nahe sein (mk 14,32).
Interessant
sind die drei Patrizier der ersten Reihe. Sie repräsentieren die drei
Lebensalter (Jüngling, Mann Greis).Sie haben ihre Kopfbedeckung abgenommen. Der
Jüngling steht in Orantehaltung vor Christus. Auch der Mann hat andächtig seine
Hände gefaltet. Der Greis hat gar seinen Mantel ausgezogen und breitet ihn nun
vor Christus aus. Alle drei huldigen dem König. Diese drei Patrizier erinnern
augenfällig an die Hl. Drei Könige. Auch sie sollen die drei Lebensalter
vertreten haben. Auch sie huldigten dem König der Juden, der vor ihnen in der
Krippe lag und beteten ihn an.
Alois Epple
Titelbild DER FELS März 2018
Redaktion: Eichendroffstr.
17, D-86916 Kaufering
HubertGindert@der-fels.de
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