Sonntag, 28. Januar 2018

Mädchenschule in der Bretagne

Mädchenschule in der Bretagne, 1882
Jecan-Baptiste Jules Trayer
Aquarell auf Papier, Privatsammlung - Foto: commons.wlkimedia.fr

Dieses Aquarell von Jules Trayer ist von großer Lebendigkeit. Das Licht und die Landluft dringen durch das große offene Fenster herein. Im Hintergrund schmücken Karten die Wand; rechts sehen wir ein Kreuz; im Vordergrund erhebt sich der Kirchenstuhl auf drei Stufen.
In der Mitte der Klasse neigt sich die Lehrerin zu einer Schülerin, um ihr das Eintragen der Buchstaben ins Heft zu zeigen. Die Ergebenheit jener, die über das Wissen verfügt, die lehrt, die auf jene Rücksicht nimmt, die lernen, verdient Bewunderung und Respekt. Der Maler unterstreicht übrigens in fröhlicher Art diesen mütterlichen Übereifer, indem er eine Henne und ihre Küken darstellt, die um einen Pausenkorb herum Nahrung suchen.
Von den Kindern, die wie junge Frauen gekleidet sind, mit ihren Hauben, ihren Schürzen und ihren Pantoffeln, hat jedes Einzelne bereits seine eigene Persönlichkeit. Eine Kleine schläft friedlich, den Kopf auf ihre Hände gelegt; eine andere hebt ein Tuch vom Boden auf; hinten wird ein bisschen getratscht ... Durch diesen Unterricht werden sie zu starken, ausgeglichenen Menschen, die in der Lage sind, den Schwierigkeiten des Lebens zu trotzen.

(Aus dem Kalender „366 Tage mit Maria“

von der Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“, März 2015)

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