Die Kirche
Saint-Philippe-du-Roule, 1870
Jean Beraud
Metropolitan Museum of Art , New York
City / Foto: commons.wikimedia.org
In der Kirche
Saint-Philippe-du Roule, Rue du Faubourg-Saint-Honoré, Paris, ist die Messe zu
Ende. Die Fahrbahn ist noch nicht gepflastert, um die Fahrt mit Pferdekutschen
zu erleichtern. Der Himmel ist grau und in diesem Wintermonat hält man sich
nicht gerne lange auf der Straße auf.
Im Vordergrund ein kleines
Mädchen, das in einen kuscheligen Mantel gehüllt, seine Mutter an der Hand
hält. Beide wollen gerade die Straße überqueren. Etwas weiter hinten, in
Hellblau, ein Dienstmädchen. Daneben ein Mann, der seinen Hut zieht, um eine
Bekannte zu begrüßen.
Da und dort sehen wir den
goldenen Rand eines Gebetbuches oder die Knöpfe des Gehrocks der Kutscher
hervorleuchten. Obwohl man sich in einem sehr eleganten Viertel befindet, zeigt
sich eine harmonische Mischung der sozialen Klassen. Die Anerkennung der
Hierarchien und der legitimen Unterschiede, die Höflichkeit und die guten
Manieren klassifizieren eine Gesellschaft, die überdies eine lebende
Gemeinschaft bildet, wo jedes Mitglied seinen Platz und seine Rolle hat. Es
gibt keine Eifersucht und keinen Neid auf jene, die mehr haben oder mehr sind.
(Aus dem Kalender „366 Tage
mit Maria“
von der Aktion „Deutschland
braucht Mariens Hilfe“, FEBRUAR 2015)
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