John Horvat II
12. Juli 2022
Eine Armee von zwölf Millionen Jungens
durchstreift das Land [USA] ohne ihre leiblichen Väter. Nicht alle haben vor,
Unfug zu treiben oder das Gesetz zu brechen. Einige haben aufgrund von Tod oder
Unglück keinen Vater. Die meisten sind jedoch das Ergebnis irregulärer
Partnerschaften, zerbrochener Familien und Verlassenheit. Somit befindet sich
die überwältigende Mehrheit in einer Situation, die für Kummer sorgt.
Vaterlose Jungens stellen eine große
Risikokategorie dar. Mit 12 Millionen Menschen machen sie fast ein Drittel
aller Jungens aus. Bei diesen ist die Wahrscheinlichkeit größer als bei denen
mit leiblichen Vätern, dass sie sich unter denjenigen einreihen, die Straftaten
begehen, die Schule abbrechen und Selbstmord begehen. Auch ist die
Wahrscheinlichkeit, dass sie diesen Weg einschlagen, viel höher als bei
Mädchen. Die meisten jungen Männer, die Massenerschießungen begehen, stammen aus
dieser unruhigen Bevölkerungsgruppe.
Die Symptome behandeln,
nicht die Wurzel
Solche überraschende Fakten sollten zu
offensichtlichen Schlussfolgerungen führen. Der beste Weg, diesen unglücklichen
Jungens und der Gesellschaft zu helfen, besteht darin, die Familien zum
Zusammenbleiben zu ermutigen. Lasst sie bei ihren Vätern sein. Auf diese Weise
wird das Problem an der Wurzel gepackt.
Allerdings besteht die liberale Gesellschaft
darauf, die Symptome zu behandeln, nicht die Wurzel des Problems. Regierungsbehörden
werden die psychische Gesundheits- und Beratungsdienste auf die
unausgeglichenen Jungen ausweiten. Spezielle Bildungsprogramme versuchen, die
Defizite der 12 Millionen Vaterlosen auszugleichen. Regierungen werden
zerrütteten Familien finanzielle Hilfe gewähren.
Diese Maßnahmen können das Problem nicht lösen. Die
Regierung kann wenig tun, um den Jungen das zu geben, was sie wirklich
brauchen: ihre Väter. Das eigentliche Problem ist eine Gesellschaft, die
abwesende Väter und unregelmäßige Beziehungen akzeptabel findet. Seit den
sechziger Jahren sehen die Menschen die Familie mit Vater und Mutter nicht mehr
als Norm an und propagieren stattdessen die freie Liebe. Jugendlichen wird
beigebracht, dass sie in Promiskuität leben können, ohne dass dies Konsequenzen
hat. Allerdings gibt es Konsequenzen, wie man an diesem Heer von 12 Millionen
vaterlosen Jungen sieht, die durch das Land ziehen.
Die falsche
Lebensphilosophie
Diese Tragödie geschieht aufgrund einer falschen
Lebensphilosophie, die die Kultur dominiert.
Zu viele Menschen glauben an den Mythos, dass das
größte Gut die Freiheit des selbstständigen Individuums sei. Dieser Trugschluss
besagt, dass Einzelpersonen die Freiheit haben, zu tun und zu lassen, was sie
wollen, solange sie die Eigeninteressen anderer nicht behindern. Es steht ihnen
frei, zu sein, was sie wollen. Tatsächlich steht es ihnen frei, sich selbst als
das zu identifizieren, was sie sein wollen.
Dieses Konzept der menschlichen Freiheit
akzeptiert keine Grenzen und Schranken. Es leugnet die Realität und behindert
letztendlich die Freiheit anderer, die sich weigern, ihre Fantasien zu
bestätigen.
Die Fehler der sexuellen
Revolution
Die sexuelle Revolution der sechziger Jahre [des
vergangenen Jahrhunderts] brachte diese falsche Theorie auf die Spitze. Sie
lehrte, dass jeder Einzelne jede einvernehmliche Beziehung eingehen könne,
solange diese keine direkten Konsequenzen habe. Durch die Einführung der Pille
und der Empfängnisverhütung wurde so diesen freien Beziehungen die
Nachkommenschaft entzogen. Als die Empfängnisverhütung versagte, sorgte die
Abtreibung dafür, dass die Freiheit einer Person ungehindert weiter bestehen
konnte.
Als die freie Liebe zur tatsächlichen Geburt
führte, erlegte sie dem Vater keine direkte Verpflichtung auf. Ohne das Eheversprechen
steht es dem Vater frei, die Beziehung ohne gesetzliche Strafe zu verlassen. Und
der Mutter (oder der Regierung) bleibt die Aufgabe, den Sohn großzuziehen, der
sich dem Heer von 12 Millionen vaterlosen Jungen anschließt.
Wenn Belohnung der
Gesellschaft schadet
Die Fiktion der individuellen Autonomie lehrt,
dass belohnte Handlungen keine weitere Konsequenz haben sollten. Menschen
können angeblich ihr Vergnügen kontrollieren, indem sie sich freier Liebe,
Drogen und abweichenden Lebensstilen hingeben, ohne der Gesellschaft zu
schaden.
Eine solche Argumentation ist jedoch falsch. Jeder
soziale Akt hat Auswirkungen auf die Gesellschaft und insbesondere auf die
Familie. Handlungen haben Konsequenzen, die über das eigene Selbst hinausgehen,
und die Menschen müssen entsprechend handeln. Wenn etwas der Gesellschaft
schadet, hat die Person kein Recht, es zu tun.
Gerechtigkeit ist die Tugend, in der allen das gegeben
wird, was ihnen zusteht. Einzelpersonen sündigen gegen die Gerechtigkeit, wenn
sie sich durch Fahrlässigkeit selbst schaden, ihre Familien belasten, die
Gesellschaft ihrer Talente berauben und unnötige Staatsausgaben verursachen.
Der Junge ist das Opfer
Diese Logik trifft auch auf die vaterlosen Jungen
zu. Das Verhalten der Eltern hat Konsequenzen. Man entzieht dem Sohn den Vater.
Die Mutter, so heldenhaft sie auch später sein mag, schafft es nicht, eine
stabile Beziehung aufzubauen, die dem Jungen Schutz bietet. Der Gesellschaft
wird eine gesunde Einheit entzogen, die für ihren Aufbau notwendig ist. Der
Staat wird oft um Hilfe gebeten.
Das unglücklichste Opfer der Nachlässigkeit der
beiden Eltern ist der Junge. Bei einer Abtreibung wird ein Individuum mit einer
einzigartigen Mission in der Geschichte eliminiert, und der Plan Gottes für ihn
geht für immer verloren. Bei der Geburt wird dem Jungen der Vater entzogen, der
ihm als Blaupause, Beschützer, Lehrer und moralischer Kompass dienen sollte. Er
wird nie die Sicherheit und den Trost eines Vaters und einer Mutter erleben,
die zu diesem Zweck und in Liebe vereint sind. Er wird nicht in einer Familie
natürlicher Geschwister aufwachsen, die ihm helfen, seine Unschuld zu bewahren.
Das Kind leidet mehr, weil zerbrochene Familien
sich nicht gut in eine Gemeinschaft integrieren. Wer Gottes Gesetz nicht
befolgt oder in der Sünde verhärtet ist, öffnet sich selten für die rettenden
Taten der Kirche.
Jungen und Mädchen sind
nicht gleich
Während alle diese Konsequenzen auch für Mädchen
gelten, trifft es den vaterlosen Jungen besonders hart. Im Gegensatz zu den
egalitären Lügen, die behaupten, Jungen und Mädchen seien gleich, beweist die
Erfahrung der Vaterlosigkeit das Gegenteil. Der Junge reagiert anders auf die
Abwesenheit des Vaters als das Mädchen, das mit der Mutter in Einklang kommen
kann. Daher kommen vaterlose Jungen weitaus häufiger auf Irrwege als vaterlose
Mädchen.
Der Junge weiß nicht, wie er seine rauen Energien
in Schutz kanalisieren soll. Ohne mutige und starke Vorbilder versteht er die
Welt nicht. Der benachteiligte Junge wird zynisch, nachtragend und aggressiv.
Das Institute
for Family Studies (IFS) beschreibt die tragischen Folgen vaterloser Jungen
treffend: „Der Verfall der Ehe und die Zunahme der Vaterlosigkeit in Amerika
stehen nach wie vor im Mittelpunkt einiger der größten Probleme des Landes:
Kriminalität und Gewalt, Schulversagen, Todesfälle aus Verzweiflung und Kinderarmut.“
Umgang mit einem Heer von 12
Millionen
Die Gesellschaft hat das Recht, sich gegen diese
Geißel zu verteidigen. Regierungen können junge Menschen für ihr
unverantwortliches Handeln zur Verantwortung ziehen. Die Kultur kann eine
mächtige Waffe sein, um Unreinheit zu tadeln und das Aussetzen von Kindern
inakzeptabel zu machen. Die traditionelle Familie kann ihre Mitglieder dazu
ermutigen, den Ruf der Familie zu würdigen. Die Kirche lehrt die Freuden und
die Möglichkeit, Reinheit zu praktizieren.
All diese Einflüsse finden nun ihr Gegenstück in
der heutigen Gesellschaft und fördern eine entgegengesetzte Agenda. Regierung,
Bildung, Hollywood, fortschrittliche Geistlichkeit und viele andere Faktoren
verschwören sich gegen jeden Jungen, der es wagt, geboren zu werden. Was als
eine kleine Anzahl unglücklicher Jungen begann, hat sich mittlerweile zu einem
Heer von 12 Millionen Menschen entwickelt.
Die meisten Menschen weigern sich, sich mit diesen
Problemen auseinanderzusetzen. Sie bestehen darauf, dass die Regierung sich mit
Symptomen befasst, nicht mit Ursachen, Programmen und nicht mit Institutionen.
Der Umgang mit Anliegen verlangt von den Menschen, ihr Leben und die Kultur,
die sie genießen, zu ändern. Es kommt die Zeit, in der das Ausmaß der Krise die
Nation überwältigen wird.
Mittlerweile ist das Kostbarste, was eine Mutter
ihrem kleinen Sohn geben kann, ein Vater. Wenn sie das Leben lang mit dem Vater
vereint bleibt, gibt sie ihrem Sohn eine Überlebenschance. Das Kostbarste, was
ein vaterloser Sohn von irgendjemandem bekommen kann, ist die Vorstellung einer
Mutter – der Gottesmutter. Die Hingabe an sie wird zu ihrem göttlichen Sohn
führen, ihm alle Vorteile im Kampf gegen die Kultur verschaffen und ihm helfen,
der Vater zu werden, den er nie hatte.
Aus dem Englischen in „12 Million Fatherless Boys Need Urgent Rescue From Calamity“ in https://www.tfp.org/12-million-fatherless-boys-need-urgent-rescue-from-calamity/?PKG=TFPE22242
„12 Millionen vaterlose Jungens brauchen dringend
Rettung aus der Katastrophe“ erschien erstmals auf Deutsch in www.r-gr.blogspot.com
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