Das
Bild stammt wohl aus einer Malerschule der Donau. Es ist mit M. S. signiert.
Ungarische Wissenschaftler bezeichnen den Künstler als den bedeutendsten
ungarischen Maler im späten Mittelalter. Der Maler muss Anfang des 16.
Jahrhunderts, am Übergang von der Spätgotik zur Frührenaissance, im Gebiet der
heutigen Slowakei gearbeitet haben.
Das
Bild hängt in der ungarischen Nationalgalerie und wurde um 1506 gemalt. Zu
dieser Zeit kam der „goldene Himmel“, den man hier noch sehen kann, aus der
Mode.
Bildinhalt
ist die „Heimsuchung“ (Lk 1,39-45), der Besuch der schwangeren Maria bei
Elisabeth, die gleichfalls die Geburt ihres Kindes erwartet und die Mutter von
Johannes dem Täufer ist.
In
der Bibel steht: „Maria … eilte in das Gebirge in eine Stadt Judas.“ Fas jedes
Wort wird hier bildlich übersetzt: das Gebirge, die Stadt im Hintergrund, das
Eilen aber zeigt sich durch de aufgewehten, weißen Umhang Mariens.
Da
wir von links nach rechts lesen, eilt Maria auch von links nach rechts auf
Elisabeth zu.
Besonders
intensiv ist der Ausspruch von Elisabeth zu sehen, die zu Maria sagt: „…
gebenedeit ist die Frucht deines Leibes.“
Elisabeth
berührt mit einer Hand den Leib ihrer Base. Nicht die Schwangerschaft von
Elisabeth, sondern die von Maria wird hier in der Vordergrund gestellt.
Während
die roten Blumen bei der hl. Elisabeth nicht zu identifizieren sind, handelt es
sich bei den blauen Blumen, welche neben Maria wachsen, um Schwertlilien. Die
gelten als Symbol für die wahre Fleischwerdung Jesu.
Alois
Epple
Quelle:
Der Fels, Titelbild Juli 2019.
Eichendorfer Str. 17, D-86916 Kaufering.
Redaktion: Hubert.Gindert@der–fels.de
©
Nachdruck ist mit Quellenangabe gestattet.
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