... und die Nichtbeachtung dieses Verbots stellt tatsächlich keinen Ungehorsam dar.
von Bischof Athanasius Schneider
2. „Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß“ (Papst Benedikt XVI.).
3. „Das Problem mit dem neuen Missale liegt darin, dass es aus dieser kontinuierlichen, vor und nach Pius V. immer weitergegangenen Geschichte ausbricht und ein durchaus neues Buch (wenn auch aus altem Material) schafft” (Kardinal Joseph Ratzinger).
4. Die Veröffentlichung des neuen Messbuchs war begleitet „mit einem der kirchlichen Rechts- und Liturgiegeschichte durchaus fremden Typus vom Verbot des Bisherigen“ (Kardinal Joseph Ratzinger).
5. „Ich kann aus meiner Kenntnis der Konzilsdebatte und aus nochmaliger Lektüre der damals gehaltenen Reden der Konzilsväter mit Sicherheit sagen, dass dies [d. h. die Reform, wie sie jetzt im neuen Messbuch vorliegt] nicht intendiert war“ (Kardinal Joseph Ratzinger).
6. Die traditionelle römische Messliturgie war die Liturgie aller Heiligen des lateinischen Ritus, die wir zumindest während des gesamten letzten Jahrtausends kennen; Daher ist sie jahrtausendalt. Obwohl sie allgemein als „tridentinische“ Messe bezeichnet wird, war genau dieselbe Form der Messe bereits mehrere Jahrhunderte vor dem Konzil von Trient in Gebrauch, und dieses Konzil forderte lediglich die Kanonisierung dieser ehrwürdigen und doktrinär sicheren Form der Liturgie der römischen Kirche.
7. Die traditionelle römische Messliturgie hat eine sehr große Ähnlichkeit mit den östlichen Riten, indem sie das universale und ununterbrochene liturgische Gesetz der Kirche bezeugt: „Im römischen Messbuch des Heiligen Pius V. gibt es, wie in mehreren östlichen Liturgien, sehr wunderschöne Gebete, durch die der Priester den tiefsten Sinn der Demut und Ehrfurcht vor den Heiligen Mysterien zum Ausdruck bringt: Sie offenbaren das Wesen der Liturgie“ (Papst Johannes Paul II.).
8. Der Papst und die Bischöfe haben daher nicht die Befugnis, eine so ehrwürdige Form der Heiligen Messe, die von den Heiligen über tausend Jahre hinweg gefeiert wurde, zu verbieten oder einzuschränken, genauso wie der Papst oder die Bischöfe keine Befugnis haben würden, die ehrwürdige Form des Apostolischen oder Nizäisch-Konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnisses zu verbieten oder erheblich zu verändern, und zwar wegen ihrer ehrwürdigen, kontinuierlichen und jahrtausendealten Verwendung.
9. Die Einhaltung des missbräuchlichen Verbots dieser ehrwürdigen Form der Heiligen Messe, das bedauerlicherweise von gegenwärtigen Kirchenmännern in einer Zeit beispielloser kirchlicher Krise erlassen wurde, würde einen falschen Gehorsam darstellen.
10. Die Nichteinhaltung des Verbots der traditionellen Messe macht einen dadurch nicht zum Schismatiker, vorausgesetzt, man anerkennt den Papst und die Bischöfe, respektiert sie und betet für sie.
11. Wenn man einem solch beispiellosen Verbot eines unveräußerlichen Erbes der römischen Kirche formell nicht nachkommt, gehorcht man in Wirklichkeit der katholischen Kirche aller Zeiten und allen Päpsten, die selber mit Hingabe diese ehrwürdige und kanonisierte Form der Messe gefeiert und ihre Bewahrung anbefohlen haben.
12. Das derzeitige Verbot des traditionellen Messritus ist ein vorübergehendes Phänomen und wird aufhören. Die römische Kirche erlebt heute eine Art liturgisches Exil, d. h. die traditionelle lateinische Messe wurde aus Rom verbannt; Doch eines Tages wird das Exil mit Sicherheit ein Ende haben.
13. Da die traditionelle lateinische Messe seit mehr als einem Jahrtausend ununterbrochen in Gebrauch ist und im Laufe der Zeit durch den allgemeinen Brauch durch die Heiligen und die römischen Päpste geheiligt wurde, gehört sie zum unveräußerlichen Erbe der römischen Kirche. Folglich werden die römischen Päpste in Zukunft den Gebrauch dieser traditionellen Messliturgie zweifellos wieder anerkennen und wiederherstellen.
14. Zukünftige Päpste werden allen Priestern und Gläubigen danken, die in schwierigen Zeiten trotz aller Zwänge und falschen Anschuldigungen des Ungehorsams und im Geiste aufrichtiger Liebe zur Kirche und zur Ehre des Heiligen Stuhls den großen liturgischen Schatz der traditionellen Messe beibehalten und an die künftigen Generationen weitergegeben haben.
29. Juni 2023, Hochfest der heiligen Apostel Petrus und Paulus
+ Athanasius Schneider,
Weihbischof der Erzdiözese der Heiligen Maria in Astana
© Weihbischof Athanasius Schneider
Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen