Freitag, 23. August 2024

Bischof bemerkt: Jeder ist in der Hölle willkommen. Jeder, jeder, jeder

 von Bishof Rob Mutsaerts
August 16, 2024


Der hochwürdigste Bischof Rob Mutsaerts 
(Foto)ist Weihbischof von ’s-Hertogenbosch in den Niederlanden. Wir veröffentlichen hier sein Vorwort für das Buch „Der gebrochene Damm: Die Kapitulation der Fiducia Supplicans vor der Homosexuellenbewegung“. Die Autoren José Antonio Ureta und Julio Loredo diskutieren die schrecklichen Auswirkungen des vatikanischen Dokuments Fiducia Supplicans, das die priesterliche Segnung von Menschen in irregulären oder homosexuellen Beziehungen erlaubt. Der Text des Vorworts lautet wie folgt:

Die Erklärung Fiducia Supplicans (FS) hat weltweit für Aufsehen gesorgt, nicht zuletzt wegen der Verwirrung, die sie stiftet. FS sieht die Möglichkeit vor, gleichgeschlechtliche Paare zu segnen, obwohl sich der Vatikan zwei Jahre zuvor (Responsum 2021) klar gegen diese Möglichkeit ausgesprochen hatte. Die Ansicht, dass FS mit diesem Responsum und der Lehre und Tradition zu diesem Thema übereinstimmt, ist unhaltbar. FS weist offensichtliche Widersprüche auf. Bibel und Tradition sind sich vollkommen einig, wenn es um die moralischen Implikationen von Homosexualität geht. FS bricht damit, indem es die Möglichkeit anbietet, eine sündige Beziehung im Namen Gottes zu segnen. Natürlich ändert die Tatsache, dass dieser Segen nur wenige Minuten dauert und nicht in der Nähe eines Altars gegeben wird, nichts an dieser Wahrheit. Es gibt weder in der Heiligen Schrift noch in der Tradition eine Grundlage für einen solchen Segen.

Kardinal [Victor Manuel] Fernández sagte, die Lehre über die Ehe bleibe unverändert. Aber das ist nicht die Frage. Die Frage ist: Kann ein Priester einer Verbindung seinen Segen geben, die die Bibel als sündig betrachtet? Dies ist eine rhetorische Frage. Sicherlich bittet man um Gottes Segen, um die Zerbrochenheit in Ihrem Leben zu heilen, und nicht, um Ihre chaotische Situation aufrechtzuerhalten. Man kann Gottes Urteil und moralische Forderungen nicht ablehnen und sich dennoch auf seine Barmherzigkeit berufen.

Das Problem liegt hauptsächlich darin, dass FS die moralische Dimension der Beziehung nicht anspricht. FS weigert sich, das Böse beim Namen zu nennen. In dieser Hinsicht entspricht es dem aktuellen Zeitgeist: Die Leugnung der Sünde, die eine Folge des heute vorherrschenden Subjektivismus und Relativismus ist, und die Leugnung der Wahrheit, die per Definition immer und für jeden gilt.

Ein weiteres Problem ist, dass Barmherzigkeit ohne Reue verkündet wird. Jeder ist willkommen. Todos, todos, todos,1 jeder, ruft Papst Franziskus unaufhörlich. Ist jeder willkommen? Sicherlich. Aber nicht bedingungslos. Gott stellt Forderungen. Die gesamte Bibel könnte als Aufruf zur Reue und Versprechen der Vergebung zusammengefasst werden. Das eine ist nicht vom anderen zu trennen. Jeder ist willkommen, aber nicht jeder nimmt die Einladung an. Wir kennen sicherlich das Gleichnis vom König, der alle zur Hochzeit seines Sohnes einlädt. Irgendwann wird die Tür geschlossen. In der Hölle herrscht ein anderes Szenario. Dort ist jeder bedingungslos willkommen. Der Slogan des Teufels lautet: Komm, wie du bist.2 Du musst dich nicht ändern. Du musst nicht um Vergebung bitten. Du müsst keinen Finger rühren, um anderen bei ihren Nöten zu helfen. Jeder ist in der Hölle willkommen. Todos, Todos, Todos.

Gnade existiert, weil Sünde existiert. Gnade existiert, weil Urteil existiert. Gnade existiert, weil Hölle existiert. Wo Sünde verborgen ist, ist auch das Wesen der Gnade verborgen. Das Ziel der Gnade ist nicht, anderen zu sagen, wie schlecht sie sind, sondern ihnen von der Vergebung der Sünden zu erzählen. Sie müssen nur aufrichtig darum bitten. Es sind keine Bedingungen daran geknüpft. Ich danke Gott jeden Tag für seine unendliche Gnade. Ich sehe so viel Wut und Aggressivität in unserer Zeit. Die Menschen wären nicht so aggressiv und wütend, wenn sie von Gottes Vergebung wüssten. Um Vergebung zu bitten bedeutet jedoch, die Sünde anzuerkennen. Dies ist der Schlüssel zum Seelenfrieden. Nichts wirkt so verheerend wie das Leugnen des Bösen. Normalerweise wird alles immer schlimmer.

Es scheint, dass FS Frieden mit der weltlichen Gesellschaft schließen will, aber Frieden auf Kosten von Moral und Wahrheit ist der gnadenloseste „Frieden“, den man sich vorstellen kann. Gott liebt jeden. Er liebt alle Sünder, aber er hasst eure Sünden. Er hofft inständig, dass ihr zu ihm zurückkehrt, so wie er auf die Rückkehr des verlorenen Sohnes hoffte. Er möchte nichts mehr, als dass ihr an seiner Liebe teilhabt.


Aus diesen Gründen begrüße ich die Klarstellung, die das aktuelle Buch „Der gebrochene Damm“ von José Antonio Ureta und Julio Loredo liefert. Es zeigt umfassend, wie Fiducia supplicans das Ergebnis eines Prozesses ist, der von einer sehr gut organisierten Interessengruppe innerhalb der katholischen Kirche vorbereitet wurde.

Fußnoten

1. Übersetzung: Auf Spanisch im niederländischen Original des Bischofs.

2. Übersetzung: Auf Englisch im Original.

 

Quelle: https://www.tfp.org/bishop-observes-everyone-is-welcome-in-hell-everyone-everyone-everyone/

 

Donnerstag, 22. August 2024

Wie der Aufruf zur Förderung der Segnung homosexueller Partnerschaften erstmals Unterstützung fand


Pseudo-Segenszeremonien in Köln,
von José Antonio Ureta und
Julio Loredo de Izcue,
21. August 2024

 

Um die Aktivitäten der Homosexuellenbewegung innerhalb der Kirche besser zu verstehen, veröffentlichen wir Auszüge aus dem kürzlich erschienenen Buch „Der gebrochene Damm: Die Fiducia Supplicans ergeben sich der Homosexuellenbewegung“. Die Autoren José Antonio Ureta und Julio Loredo diskutieren den schrecklichen Prozess, der zur Veröffentlichung des vatikanischen Dokuments Fiducia Supplicans führte, das den Segen von Priestern für Personen in irregulären oder homosexuellen Beziehungen erlaubt. Der folgende Text beschreibt die vier Argumente, die zur Rechtfertigung der Segnung homosexueller Partnerschaften verwendet werden.

* * *

Eine der ersten Zugeständnisse, die die Homosexuellenbewegung von der katholischen Kirche erwirken musste, bestand darin, dass Priester – ihre Vertreter – homosexuelle Paare segneten, die vor ihnen kamen. So hat beispielsweise die Christliche Vereinigung der Lesben, Schwulen, Transsexuellen und Bisexuellen Kataloniens (A.C.G.I.L.) seit ihrer Gründung im Jahr 1991 jährlich mehrere homosexuelle Paare mit „fünf oder sechs Vertrauenspriestern“ in Kontakt gebracht, die bereit sind, ihre Verbindung zu segnen. Die Zeremonie findet immer „mit äußerster Diskretion“ statt, „ohne Fotos oder jegliche Öffentlichkeit“, entweder im Haus der Partner oder in der Kirche des Priesters.1

Verhöhnung als Sakrament getarnt

In Deutschland erklärte der Sprecher der Gemeinschaft der Homosexuellen und der Kirche gegenüber dem Magazin Der Spiegel, dass es Zeremonien gebe, bei denen homosexuelle Paare heimlich, nur mit Freunden, Geschwistern oder Eltern, kommen, um einen Segen zu empfangen und gelegentlich auf traditionelle Weise Ringe auszutauschen. Er beschrieb eine solche Zeremonie, die in Köln stattfand, wie folgt: „Es war wie eine Brautmesse mit etwa dreißig Leuten, einer Ringsegnung und klassischen Hochzeitsritualen“, während die Orgel „Großer Gott, wir loben dich“ spielte.2

Dasselbe geschieht seit Jahrzehnten in praktisch jedem Land, in dem es Vereinigungen von Homosexuellen gibt, die sich als katholisch bezeichnen, und Priester, die als Kapläne für sie fungieren. Manchmal hielten sie keine formelle Zeremonie ab, auch wenn sie privat war, sondern eine informelle Segnung des Paares während eines Hausbesuchs, wie Gery Kezler, der Organisator des Wiener Life Balls, Europas größter AIDS-Spendenaktion, in einem Interview mit dem österreichischen Fernsehen verriet. Am 15. August 2018, dem Fest Mariä Himmelfahrt, lud er eine Gruppe von Freunden zum Mittagessen in sein Landhaus ein. Bei dieser Gelegenheit segnete Kardinal Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien, ihn und seine Lebensgefährtin nach dem Essen. Dann öffneten sie eine Flasche Champagner, und der Korken zerbrach schließlich einen wertvollen Teller aus Meissener Porzellan.3 Kardinal Schönborns Komplizenschaft mit dem homosexuellen Paar hatte neun Monate zuvor begonnen, als sie gemeinsam einen Auftritt der Drag Queen Thomas Neuwirth (Künstlername Conchita Wurst) im Stephansdom organisierten, eine Veranstaltung zum Gedenken an AIDS-Opfer.4

An die Öffentlichkeit gehen

Die homosexuelle Bewegung war jedoch nicht mit privaten Zeremonien zufrieden. Sie musste anfangen, öffentliche Segnungsrituale zu organisieren. Die beste Gelegenheit dafür war der Valentinstag, da viele Pfarreien Messen organisierten, denen die Segnung von Verlobten und Verheirateten folgte. Homosexuelle Paare konnten problemlos zur Messe erscheinen und sich mit den anderen anstellen, um den Segen zu erhalten. Darüber hinaus diente der Wiener Dom als Anreiz, da eine Sendung des österreichischen öffentlich-rechtlichen Fernsehens eine dieser Veranstaltungen filmte und der Dompfarrer den öffentlichen Dank eines homosexuellen Paares erntete.5

Nach und nach machten die Priester, die solche Segnungszeremonien förderten, sie bekannter, vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Einer der skandalösesten Fälle war der von Pfarrer Christoph Simonsen. 2003 organisierte er fünf Segnungszeremonien für homosexuelle Paare vor 300 Teilnehmern in seiner Kirche Maria Hilf in Mönchengladbach, Diözese Aachen, während einer Liturgie des Wortes mit Gebeten und biblischen Lesungen, bei der das homosexuelle Paar in der ersten Reihe saß. Als er dem Priesterrat der Diözese seine Aktivitäten erklärte, sagte Pfarrer Simonsen, dass die „Stärkung etablierter gleichgeschlechtlicher Partnerschaften“ eine „befreiende Kraft“ habe.6

Implizite Erlaubnis für unerlaubte Handlungen

Priester, die offen gegen kanonische Bestimmungen und die in Dokumenten des Heiligen Stuhls festgelegten Regeln verstießen, wurden selten bestraft. Der beredteste Fall war der des maltesischen Dominikanerpaters Mark Montebello, der 2015 während einer privaten Verlobungszeremonie für zwei bekannte Homosexuelle, Ringe segnete. Ein Foto des Vorfalls wurde auf Facebook gepostet, was einen Bericht in Maltas führender Zeitung und große Kontroversen auslöste. Sofort jedoch wurde eine Facebook-Gruppe zur Unterstützung des Priesters gegründet. Der Erzbischof, der hochwürdige Charles Scicluna, und der Obere der Dominikanermönche auf der Insel bestellten den Täter zu einem Treffen ein, nach dem er keine Strafe erhielt. In einer Erklärung bekräftigte die Erzdiözese:

„Während des herzlichen Treffens ermutigte der Erzbischof Pater Mark, seine Bemühungen um Homosexuelle fortzusetzen, und forderte ihn auf, in seinem Amt weiterhin die kirchliche Praxis und Disziplin zu befolgen, insbesondere bei der Feier heiliger Riten und kirchlicher Rituale.

„P. Mark dankte dem Erzbischof und dem Generalvikar für ihre Unterstützung und stimmte zu, dass er in seiner pastoralen Tätigkeit für Homosexuelle weiterhin den Praktiken und der Disziplin der Kirche folgen werde.“7

Deutsche und österreichische Bischöfe übernehmen die Führung

Diese Straflosigkeit ermutigte den progressiven Sektor der Kirche, die Notwendigkeit einer offiziellen Anerkennung dieser Segnungszeremonien und der Vorbereitung eines spezifischen Rituals für homosexuelle Verbindungen zu verteidigen. Dieser Druck war in Österreich und Deutschland besonders stark.

Im Jahr 2015 schlug das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) während der Synode zur Familie „eine Weiterentwicklung liturgischer Formen vor, insbesondere der Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, neuer Partnerschaften Geschiedener und für wichtige Entscheidungen im Familienleben.“8 Mehrere deutsche Bischöfe wiederholten diesen Vorschlag später. Im Januar 2018 sagte Bischof Franz-Josef Bode von der Diözese Osnabrück in einem Interview mit deutschen Journalisten, dass die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften in deutschen katholischen Kirchen möglich sei.9 Im darauf folgenden Monat deutete Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising und damaliger Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, in einem Interview an, dass solche Segnungen möglich seien.10

Im folgenden Jahr veröffentlichte der renommierte Herder-Verlag unter der Leitung von Stephan Loos, Michael Reitemeyer und Georg Trettin das Buch „Mit dem Segen der Kirche? Gleichgeschlechtliche Partnerschaften im Fokus der Pastoral“. Es enthielt ein Vorwort von Bischof Dr. Franz-Josef Bode von Osnabrück und Erzbischof Dr. Stefan Hesse von Hamburg. Darin enthalten war auch eine Anthologie von Vorträgen, die auf einem Symposium der Akademie des Bistums Osnabrück über die Möglichkeit von Segnungszeremonien für homosexuelle Partnerschaften gehalten wurden. Laut Loos bestehen bereits Möglichkeiten im Kirchenrecht: „Unter bestimmten Voraussetzungen kann ein Ortsbischof Normen für die Liturgie erlassen, die auch Segnungen umfassen können.“11

Bildnachweis: TFP Deutschland

Fußnoten wie im Original

1. “Bendición clandestina de parejas LGTBI: una organización une a sacerdotes y parejas,” El Confidencial, Jul. 1, 2021, https://www.elconfidencial.com/espana/2021-07-01/sacerdotes-catalanes-bendicen-clandestino-parejas-homosexuales_3161276/.

2. “Riskanter Segen für gleichgeschlechtliche Paare,” Spiegel, Aug. 9, 2003, https://www.spiegel.de/spiegel/vorab/a-260660.html.

3. See Novus Ordo Watch, “Austrian Homo Activist Says “Cardinal” Schonborn Blessed His Relationship,” YouTube.com, Novus Ordo Watch channel, Sept. 19, 2018, accessed Apr. 18, 2024, https://www.youtube.com/watch?v=oV-g8aR01Sg.

4. See Christa Pongratz-Lippitt, “Cardinal Leads First-Ever AIDS Day Requiem in Vienna Cathedral,” La Croix, Dec. 4, 2017, https://international.la-croix.com/news/culture/cardinal-leads-first-ever-aids-day-requiem-in-vienna-cathedral/6492. See also, Wikipedia contributors, “Conchita Wurst,” Wikipedia, The Free Encyclopedia, accessed Apr. 26, 2024, https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Conchita_Wurst&oldid=1219830117.

5. See Josef Wallner, “Mehr als ein normaler Segen,” Kirchenzeitung.at, Apr. 28, 2020, https://www.kirchenzeitung.at/site/themen/gesellschaftsoziales/mehr-als-ein-normaler-segen.

6. “Riskanter Segen für gleichgeschlechtliche Paare.”

7. Robert Shine, “Priest Blesses Same-Gender Couple’s Engagement in Malta; Archbishop Remains Calm,” New Ways Ministry, Apr. 15, 2015, https://www.newwaysministry.org/2015/04/15/priest-blesses-same-gender-couples-engagement-in-malta-archbishop-remains-calm/.

8. ZdK, “Zwischen Lehre und Lebenswelt Brücken bauen—Familie und Kirche in der Welt von heute,” ZdK.de, accessed Apr. 19, 2024, https://www.zdk.de/veroeffentlichungen/erklaerungen/detail/Zwischen-Lehre-und-Lebenswelt-Bruecken-bauen-Familie-und-Kirche-in-der-Welt-von-heute-225w/.

9. See “Bischof Bode für Segnung von Homo-Paaren,” NDR.de, Jan. 10, 2018, https://web.archive.org/web/20180110181002/https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Bischof-Bode-fuer-Segnung-von-Homo-Paaren,segnung100.html.

10. See “Kardinal Marx und die Segnung von Homo-Paaren,” Katholisches.info, Feb. 5, 2018, https://katholisches.info/2018/02/05/kardinal-marx-und-die-segnung-von-homo-paaren/.

11. Christoph Paul Hartmann, “Ist ein Segen für homosexuelle Paare möglich?” Katholisch.de, Aug. 29, 2019, https://www.katholisch.de/artikel/22758-ist-ein-segen-fuer-homosexuelle-paare-moeglich.

 

 

Quelle: https://www.tfp.org/how-the-call-to-promote-blessings-for-homosexual-partnerships-first-gained-support/

 

Montag, 19. August 2024

Papst Pius X. (02.07.1835 - 20.08.1914)

 Schwer und bang dröhnte am 20. August 1914 in der ewigen Stadt vom St. Petersdom hinein in den wilden Lärm des heißen Krieges der klagende Ton der Todesglocke, der sich zitternd fortpflanzte über das ganze Weltall, um der katholischen Christenheit die tieferschütternde Nachricht von dem Tode Papst Pius X. zu künden. Der ehrwürdige Greis auf St. Peters Thron hatte seine müden Augen zur ewigen Ruhe geschlossen. Banges Weh durchzitterte jedes katholische Herz, denn zu früh ist er dahingegangen, all zu schnell hat das in liebender Sorge um die Christenheit zitternde Vaterherz zu schlagen aufgehört.

Einfach wie sein Leben, war auch sein Tod. Und wenn wir sonst gar nichts zu rühmen hätten an dem großen Papste, seine letzten Augenblicke, sein ergreifendes schlichtes Testament haben sich in unsere Herzen tief und unvergesslich eingegraben.

Über die letzten Augenblicke des Papstes melden die großen italienischen Blätter: „Der König und die Königin interessierten sich lebhaft für das Befinden des Papstes und erkundigten sich wiederholt beim Ministerpräsidenten. Als Monsignore Bambini dem Papste die letzte Ölung gab, kam der Papst zum Bewusstsein und versuchte die Lippen zu öffnen. Als dann schloss er die Augen und murmelte: Der Wille Gottes möge geschehen. Ich glaube, es geht zu Ende. Das Testamente Pius X. lautet kurz: „Ich bin arm geboren, habe in Armut gelebt und will in Armut sterben. Ich bitte den Heiligen Stuhl, meinen Schwestern monatlich 300 Lire auszuzahlen. Ich will nicht einbalsamiert werden.“

Ja, in Armut war der edle Papst geboren. Er war ein armer Bauernjunge, der barfuß den weiten Weg zur Schule lief. Er zeichnete sich durch einen frommen Wandel, durch Talent, Fleiß und heiteren Sinn aus.1858 wurde er zum Priester geweiht, 1867 wurde er Landpfarrer, 1875 Domherr und dann Bischof von Mantua und Erzbischof von Venedig. Aus der Wahl der Kardinäle vom 4. August 1903 ging er als Papst hervor.

Sein Lebensprogramm war: „Omnia restaurare in Christo.“ Alles in Christus erneuern. In diesem Sinne hat er für die Reinheit der Kirche gesorgt, als er am 3. Juli 1907 65 Sätze verurteilte, die die Offenbarung und den Glauben angriffen. Ganz besonderes Aufsehen hat das Rundschreiben des Heiligen Vaters über den Modernismus erreget. Der 8. September 1907 ist ein bedeutsamer Markstein in der inneren Geschichte des Katholizismus. Es ist der Tag, an dem Pius X. die große Enzyklika gegen den Modernismus in die Welt hinaussandte, die beginnt mit den Worten: „Pascendi dominici gregis.“ Der Modernismus hätte eine innere Krisis im Katholizismus herbeiführen müssen. Der Papst charakterisiert ihn als „Sammelbecken“ aller Irrlehren. Die Modernisten wollten eine Versöhnung herbeiführen zwischen Glauben und Wissen, Theologie und weltlicher Wissenschaft, Geschichte und Dogma. Gewiss ein an sich berechtigtes und notwendiges Unternehmen! Der Modernismus aber schlägt eine falsche Richtung ein. Die Religion sagen sie, hat mit der Erkenntnis und dem Wissen nichts zu tun. Sie wurzelt im Gemüte und in etwas Gefühlsmäßiges, die Sehnsucht nach dem Ewigen, Unendlichen. Es ist das die alte Lehre der deutschen Philosophen Kant, Hegel, Schleiermacher. Die Modernisten leugnen die Offenbarung, die Glaubenssätze haben nur vorübergehende, bedingte Geltung. So lösen sie die katholischen Kirche tatsächlich auf.

Ganz besondere Sorgfalt widmete der Papst der Vertiefung des religiösen Lebens. Deshalb förderte er die Eucharistischen Kongresse, und aus demselben Geiste erwuchsen seine eifrigen Bemühungen für die Einführen der öfteren und täglichen Kommunion.

Noch viele andere heilsame Vorschriften und Erlasse verdanken wir dem heimgegangenen Papste, der bestrebt war, für die Kirche den Frieden zu erlangen, indem er die Gläubigen zum friedfertigen Herzen des göttlichen Heilandes hinzuführen suchte.


Welch schwarze Schatten mag der tiefe Schmerz um seine letzten Tage geworfen haben, das schreckliche Bild sehen zu müssen, das sie Kriegsfackel beleuchtete. Gerade den friedfertigen Sinn eines Pius muss  der Völkerkrieg ein furchtbarer Schmerz gewesen sein.

Möge er uns im Jenseits den baldigen Frieden erflehen!


Aus „Das Ende großer Menschen“ von Anton Steeger. Regensburg 1915. Verlagsanstalt vorm. G. J. Manz, Buch- uns Kunstdruckerei A.-G., München-Regensburg, S. 263

Freitag, 16. August 2024

 Mathias von Gersdorff

Nicht nur die Zahl der Messerattacken steigt, sondern auch die Grausamkeit. Manche dieser Kriminaltaten zeigen eine atemberaubende Brutalität. Jeder konnte das in dem Fall des verstorbenen Polizisten Rouwen feststellen, von welchem viele Videos kursierten.

Seit diesem Fall wird debattiert, wie man die Messer-Kriminalität begrenzen kann.

Faeser hat angekündigt, den Umgang mit Messern im öffentlichen Raum weiter einzuschränken, indem sie die erlaubte Klingenlänge von zwölf auf sechs Zentimeter reduziert. Darüber hinaus soll für gefährliche Springmesser ein generelles Umgangsverbot gelten. Diese Maßnahmen mögen wie ein Schritt in die richtige Richtung erscheinen, doch sie greifen zu kurz.

Für die Polizei ist das zu wenig und fordert ein generelles Verbot. Angesichts der steigenden Zahl von Messerangriffen, insbesondere an Bahnhöfen, reichen der Polizei die von Bundesinnenministerin Nancy Faeser vorgeschlagenen Einschränkungen nicht aus. Ein generelles Verbot des Mitführens von Messern in der Öffentlichkeit ist notwendig, um die Sicherheit der Bevölkerung effektiv zu gewährleisten.

Ein Umgangsverbot bedeutet für die Polizei lediglich, dass Messer unter bestimmten Bedingungen weiterhin erlaubt sind. Dies schafft Schlupflöcher und Unsicherheiten in der Umsetzung. Ein generelles Verbot hingegen würde klare Verhältnisse schaffen und das Mitführen von Messern in der Öffentlichkeit vollständig untersagen. Nur so kann verhindert werden, dass potenziell gefährliche Messer überhaupt in die Nähe öffentlicher Orte wie Bahnhöfen gelangen.

Ein generelles Verbot hätte aus der Sicht der Polizei den Vorteil, dass es für alle Beteiligten – Polizei, Sicherheitskräfte und die Öffentlichkeit – klare Regeln schaffen würde. Niemand müsste sich Gedanken darüber machen, welche Klingenlänge erlaubt ist oder unter welchen Umständen ein Messer getragen werden darf. Ein generelles Verbot macht die Botschaft unmissverständlich: Messer haben in der Öffentlichkeit nichts zu suchen.

Der Vorschlag der Polizei hat insbesondere verstärkte Kontrollen an Bahnhöfen und anderen neuralgischen Punkten im Blick. Sicherheitskräfte könnten bei Großveranstaltungen gezielt nach Messern suchen und diese sofort konfiszieren. Dies würde nicht nur das Risiko von Messerangriffen verringern, sondern auch potenzielle Täter abschrecken.

Gegen die Vorstellungen Faesers und der Polizei regt sich großer Widerstand – zu Recht.

Denn keiner von beiden Vorschlägen berücksichtigt, was zu dieser Debatte geführt hat: Die illegale Migration. Und das ist längst kein „rechtes“ Narrativ mehr. Selbst der Leiter der Berliner Arche, Wolfgang Büscher, hat vor wenigen Wochen in einem Interview berichtet, dass manche muslimische Migrantenfamilien ihre Kinder in einer Gesinnung erziehen, in der Gewalt und Messer selbstverständlich sind: „„Zuerst schneiden wir den Juden die Kehle durch, dann den Schwulen und zum Schluss den Christen.“ In Großstädten wie Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main und München kämen die meisten Kinder und Jugendlichen aus muslimischen Elternhäusern, so Büscher.

Gar nicht zu reden von der Gewalt gegen Frauen, inklusive Vergewaltigungen, die auch rasant angestiegen sind. Nur wenige Feministinnen à la Alice Schwarzer oder liberale Muslime wagen es, dieses Problem anzusprechen, weil die anderen fürchten, als „islamophob“ etikettiert zu werden. Der ganze Themenkomplex ist massiv von ideologischen Scheuklappen geprägt.

Viele der Kriminellen sind zudem Personen, die schon länger keinen Aufenthaltsrecht in Deutschland besitzen und schon mehrfach straffällig geworden sind. Besonders extremer Fall war eine 14 - köpfige Familie aus Syrien in Stuttgart: 10. Geschwister waren schon mit über 100 Straftaten der Polizei bekannt, einige hatten schon Haftstrafen absitzen müssen.

Laut Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 14. August 2024 liegt der Anteil von Einwanderern und Nichtdeutschen unter den Tatverdächtigen bei 50 Prozent, also wesentlich höher als der Anteil dieser Personen an der Gesamtbevölkerung. Die FAZ berichtet auch, dass acht Prozent der Verdächtigen aus Syrien, Türkei, Tunesien, Algerien Afghanistan stammt. Hohen Anteil haben auch Rumänen und Ukrainer.

Diese Tatsachen zu ignorieren, delegitimiert den Staat. In den Nachrichten hört man so gut wie nie von Messerstechereien von Portugiesen, Spaniern oder Italienern, von denen ja auch viele in Deutschland leben.

Kein Wunder, dass man Nancy Faeser vorwirft, sie versuche vom eigentlichen Problem abzulenken, also wie man solche Straftäter aus Deutschland wegbekommt bzw. wie man verhindert, dass sie hier überhaupt ankommen. Die Letzte Polizeistatistik hat eindeutig einen engen Zusammenhang zwischen illegaler Migration und Anstieg der Kriminalität festgestellt. Es ist unverantwortlich, dass Nancy Faeser – immerhin als Bundesinnenministerin für die Polizei zuständig – diese Zahlen und Zusammenhänge gar nicht in der Messer-Diskussion wahrnehmen will.

Faesers Abstraktionsvermögen irritiert auch, weil sie selber vor einer höheren islamistischen Terrorgefahr in Deutschland seit dem Hamas-Überfall auf Israel vom 7. Oktober 2023 warnt. „Auch unser Land steht im Fokus dschihadistischer Organisationen“, sagte Faeser beim jüngsten Besuch des Bundesamtes für Verfassungsschutz in Köln. Manche Messerattacken, wie etwa die auf den Islamkritiker Stürzenberger, bei der der Polizist Rouwen gestorben ist, können als Terrorakt eingestuft werden.

CDU, CSU, FDP argumentieren, dass der gesetzliche Rahmen für Maßnahmen à la Faeser schon längst vorhanden ist. Kommunen können heute schon Waffenverbotszonen einrichten, wie etwa Frankfurt am Main in der Rotlichtzone.

Aber werden sich die Kriminellen überhaupt daran halten? Denn um sie geht es ja. Das ist das klassische Argument in der US-amerikanischen Diskussion über Begrenzungen des Waffenbesitzes: Den gesetzestreuen Bürgern nimmt man Rechte weg und entwaffnet sie, was für die gewaltbereiten Kriminellen nur von Vorteil sein kann. Sie hätten keine bewaffneten Bürger zu befürchten, die sich gegen die Attacken von Kriminellen verteidigen.

In dieser Perspektive erscheint Faesers Vorschlag als blanker Aktionismus.

Man darf natürlich nicht nur über Migration und fremde Kulturen sprechen, in denen Gewalt einen anderen Stellenwert haben, als bei uns. Denn Tatsache ist auch: In Deutschland gehört für viele Kinder und Jugendlichen Gewalt zur Alltagskultur. Das hat mit Migration zu tun, hat aber auch mit Video-Games, mit gewaltverherrlichenden Medienproduktionen, mit TikTok, mit dem allgemeinen Werteverfall und der Verrohung der Gesellschaft zu tun.

Unsere Kinder wachsen in einem Gewaltrausch auf. Höhepunkt im Jahresablauf ist Halloween: In diesen Nächten überschwemmen die Medien die Schlafzimmer der Kinder und Jugendlichen mit Gewalt. Auch das wollen viele aus ideologischen Gründen nicht wahrhaben!


Quelle:  https://www.aktion-kig.eu 

Mittwoch, 7. August 2024

Amtliche Meldung der Erzdiözese Astana, Kasachstan,

 zur Sühne für die Gotteslästerung von Paris, zum Anlass der Eröffnung der Olympischen Spiele 2024

Kathedrale Unserer Lieben Frau von der
Immerwährenden Hilfe zu Astana

AN ALLE PFARREIEN DER ERZDIÖZESE DER HEILIGEN MARIA VON ASTANA

Gelobt sei Jesus Christus!

Liebe Brüder und Schwestern!

Wie Sie wissen, enthielt die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris am 26. Juli dieses Jahres gotteslästerliche Elemente, insbesondere eine Parodie auf das „Letzte Abendmahl“, das den Mittelpunkt des gesamten Lebens der Kirche bildet.

Dagegen protestieren Christen, aber auch Vertreter anderer Religionen und Menschen guten Willens aus aller Welt.

Auch wir Katholiken in Kasachstan möchten Gott ein Sühnegebet für die Sünde der Gotteslästerung anbieten.

Deshalb werden wir am Sonntag, den 11. August dieses Jahres, in unserer gesamten Erzdiözese nach der Heiligen Messe vor dem ausgesetzten Allerheiligsten Sakrament das Gebet „Iesu dulcissime“ lesen (Gebetbuch, Karaganda 2017, S. 310-312).

Im Gebet mit Ihnen vereint!

Ihre Bischöfe:

+ Tomash Peta

+ Athanasius Schneider

Dieser Brief soll am 4. und 11. August dieses Jahres in den Kirchen der Erzdiözese verlesen werden.

 

Astana, den 02. August 2024

 

Dienstag, 6. August 2024

Deutschland verdummt:

43% der Drittklässler in Berlin
erreichen nicht den Mindeststandard

Maximilian Klieber
31. Juli 2024

Das Leistungsniveau der Berliner Drittklässler hat einen historischen Tiefpunkt erreicht, wie der aktuelle Vera-Vergleichstest zeigt. Besonders schlecht schnitten auch die Achtklässler an Integrierten Sekundarschulen und Gemeinschaftsschulen ab.

Fast die Hälfte der Drittklässler erreicht den Mindeststandard in Lesen und Rechnen nicht

Große Probleme zeigen sich auch bei den Achtklässlern. Geplante Maßnahmen umfassen die Einrichtung von Fachleitungsstellen für Deutsch und Mathematik. Zudem wird eine bessere Steuerung der Lehrkräfte gefordert, um sicherzustellen, dass bedürftige Schulen die besten Lehrer bekommen.

Die Vergleichsarbeiten, bekannt als Vera-Tests, wurden im vergangenen Schuljahr durchgeführt und zeigen ernüchternde Ergebnisse: 43 Prozent der Drittklässler erreichten im Lesen und Hörverständnis nicht einmal den Mindeststandard, in Mathematik blieben sogar 46 Prozent unter den Mindestanforderungen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Niveau weiter verschlechtert.

Startchancen-Programm und Reaktionen der Bildungssenatorin

Noch schlechter stehen die Achtklässler an Integrierten Sekundarschulen und Gemeinschaftsschulen da: 74 Prozent scheiterten im Mathematiktest, 62 Prozent im Lesen. In Rechtschreibung fielen die Ergebnisse etwas besser aus, jedoch erreichte knapp ein Drittel (30 Prozent) nicht das Mindestniveau. Nur wenige Schüler zeigten Leistungen im oberen Kompetenzbereich.

Die Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) bezeichnete die Ergebnisse als “nicht akzeptabel” und setzt auf Reformen wie verstärktes Lesetraining. Die AfD sprach von einem “katastrophalen Versagen des Berliner Schulsystems”, während die Unternehmerverbände Berlin-Brandenburg die Ergebnisse als “unüberhörbares Alarmzeichen” bezeichneten.

Gymnasiasten schneiden besser ab

An den Gymnasien fielen die Ergebnisse besser aus, obwohl auch hier bis zu jeder fünfte Schüler an einfachsten Aufgaben scheiterte. Im Bereich “Zahl” erreichten 13 Prozent der Achtklässler die Mindeststandards nicht, im Bereich “Daten und Zufall” waren es 21 Prozent. 12 Prozent verfehlten das Mindestniveau im Lesen, nur ein Prozent in der Rechtschreibung.

Maßnahmen und Kritik am vorherigen Senat

Bildungssenatorin Günther-Wünsch kritisierte das Handeln ihrer Vorgängerinnen aus der SPD und betonte, dass es nicht ausreiche, wie bisher immer mehr Ressourcen ins System zu geben. Sie setzt auf die Umsetzung ihrer Qualitätsstrategie, die regelmäßiges Lesen in allen Fächern vorsieht, nicht nur im Deutschunterricht. Zudem sollen an Grundschulen Fachleitungsstellen für Deutsch und Mathematik eingerichtet werden. Die ersten 72 Stellen für die 360 öffentlichen Grundschulen sind bereits ausgeschrieben, weitere sollen folgen.

Die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Franziska Brychcy, forderte, dass diese Fachleitungen schnell an allen Grundschulen eingeführt werden müssten. Zudem müsse der Senat verstärkt steuern, um die besten Lehrkräfte an die bedürftigsten Schulen zu bringen. Marianne Burkert-Eulitz, Sprecherin der Grünen-Fraktion für Bildung, warf der Senatorin vor, mit ihrer Verweigerung, Lehrkräfte zu steuern, die Grundschulen entscheidend geschwächt zu haben.

Die AfD lobte die Bildungssenatorin für viele ihrer Maßnahmen, erneuerte jedoch die Forderung nach “Deutsch-Garantie-Klassen”, in die nur Kinder mit guten Deutschkenntnissen aufgenommen werden sollen.

Fokus auf Kernkompetenzen Lesen und Rechnen

Andreas Schulz, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Berlin-Brandenburg, sieht das schlechte Abschneiden als “riesige Hypothek für den Wohlstand der Zukunft”. Er fordert, dass sich die Schulen auf die Kernkompetenzen Lesen und Rechnen konzentrieren und die Lehrer von Verwaltungsaufgaben entlastet werden.

Ursachenforschung und Vergleichsstudie

Die Vergleichsstudie Vera nennt keine spezifischen Gründe für das schlechte Abschneiden. Die Bildungsverwaltung teilte mit, dass die aktuelle Erhebung nun ausgewertet werde. Linken-Politikerin Brychcy sieht die Corona-Pandemie und die Integration von mehr als zehntausend Geflüchteten aus der Ukraine in Berliner Schulen als Gründe für die Leistungsprobleme der Schülerinnen und Schüler. Zudem gebe es einen “nie dagewesenen Lehrkräfte- und Schulplatzmangel”.

Die Vera-Tests (Vera 3 und Vera 8) sind bundesweite Vergleichsarbeiten, an denen sich alle Bundesländer beteiligen. Laut dem Institut für Schulqualität der Länder Berlin und Brandenburg fehlen Grundschülern, die den Mindeststandard nicht erreichen, grundlegende Kenntnisse, um einen erfolgreichen Übergang in weiterführende Schulen zu gewährleisten.

Wir dürfen nicht erwarten, dass die Politiker sich mit dieser Katastrophe von sich aus auseinandersetzen. Deshalb ist es so wichtig, dass Sie heute unseren Appell „Aktionsplan gegen die Verwahrlosung der Kindheit“ unterschreiben:

  

Quelle: https://www.aktion-kig.eu