... damit Homosexuelle „einbezogen“ werden?
von José Antonio Ureta und Julio
Loredo de Izcue
27. Oktober 2023
Papst Franziskus hat im Oktober in Rom
eine „Synode zur Synodalität“
einberufen. Viele gläubige Katholiken haben ihre Besorgnis darüber geäußert,
dass die Befürworter der Synode schwerwiegende und möglicherweise destruktive
Änderungen an den Strukturen und Lehren der Kirche vorgeschlagen haben.
Der folgende Artikel, angelehnt an dem
kürzlich veröffentlichten Buch „Derweltweite Synodale Prozess: eine Büchse der Pandora“, erörtert die
Veränderungen der katholischen Morallehre durch den deutschen Synodalen Weg.
Der
Synodale Weg ist die
besondere Art und Weise, wie sich die katholische Kirche in Deutschland
unabhängig von der Weltsynode an die Synodalität anpasst, diese vorwegnimmt und
sogar über die Orientierungen Roms hinausgeht.
Sein Aufruf zu radikalen Veränderungen
findet sich in einem vorbereitenden Dokument für den Weg, in dem es heißt: „Wir sind überzeugt, dass die Neuausrichtung der Pastoral nicht ohne
wesentliche Neuakzentuierungen der
kirchlichen Sexualehre möglich sein wird. ... Insbesondere die Lehre, die den Geschlechtsverkehr nur
im Rahmen einer rechtmäßigen Ehe und nur in der ständigen Offenheit zur Zeugung
von Nachkommen für ethisch legitim erachtet, hat zu einem weitgehenden Bruch
zwischen Lehramt und Gläubigen geführt.“ 1.
Ebenso heißt es in einem anderen Weg-Dokument:
Gleichgeschlechtliche Sexualität – auch in sexuellen Handlungen verwirklicht – ist daher keine Sünde, die von Gott bestraft wird und nicht als böse an sich anzusehen ist
…
1. Im Zuge dieser Neubewertung von
Homosexualität sollten unter anderem die Passagen 2357-2359 sowie 2396
(Homosexualität und Keuschheit) des Weltkatechismus überarbeitet werden.
Ebenso sollten die entsprechenden Passagen im
Katechismuskompendium (2005; Nr. 492) geändert werden. Im Kompendium müssen „homosexuelle Handlungen“ aus der
Liste der „Hauptsünden gegen die Keuschheit“ gestrichen werden. 2.
Noch ein anderes Dokument ist sehr
deutlich: „dass für das Forum unter anderem die Aufgabe bestünde, einen neuen
Blick auf Homosexualität und
gleichgeschlechtliche Beziehungen zu entwickeln und auf eine Öffnung hinzuwirken.“ 3.
Andere Unterstützungen der deutschen
Position:
Der luxemburgische Kardinal Jean-Claude Hollerich, Generalrelator der Oktobersynode, stimmt dem zu. Er erklärte, dass die Lehre der Kirche über homosexuelle
Beziehungen „falsch“ sei und daher geändert werden müsse, weil „die
soziologisch-wissenschaftliche Grundlage dieser Lehre nicht mehr korrekt sei.“ 4.
Andere Bischofskonferenzen teilen diese
Meinung. Beispielsweise haben einige
französische Bischöfe kürzlich den
Papst darum gebeten, den Katechismus der
katholischen Kirche dahingehend zu ändern, dass homosexuelle Handlungen
nicht mehr als „von Natur aus ungeordnet“ und „im Widerspruch zum Naturgesetz“
verurteilt werden. Die französische Bischofskonferenz hat eine
Theologenkommission mit der Aufgabe beauftragt, die Neuformulierung der Lehre
zu diesem Thema zu untersuchen. 5.
Weg-Befürworter schlagen vor, die Moraldoktrin der
Kirche zu ersetzen
Weg-Befürworter schlagen einen neuen Ansatz zur Sexualmoral vor. Es
sollte nicht mehr auf göttlichen und
natürlichen Gesetzen basieren, sondern auf dem Selbstverständnis der
eigenen Verantwortung gegenüber anderen.
Prof. Thomas Söding, Vizepräsident des Synodalen Wegs, schreibt: „Die Lösung
des Problems liegt darin, das Verhältnis von Persönlichkeit und Sexualität in
der kirchlichen Lehre neu zu definieren … Die Eigenverantwortung steigt,
verbunden mit gesellschaftlicher Toleranz und Akzeptanz durch die Kirche, die
klar definiert wenn es zu Missbrauch [invasivem Verhalten] kommt und wenn
Menschenrechte und Würde angegriffen werden. Die Kirche definiert aber auch
sexuelle Selbstbestimmung und Verantwortung gegenüber anderen und sich selbst,
ohne die sexuellen Praktiken (der Menschen) auszuspionieren.“ 6.
Andere Forderungen nach
„Inklusion“ von Homosexuellen?
Fast alle Abschlussdokumente der kontinentalen Etappen der Synodenreise (Continental Syntheses) erwähnen
ausdrücklich die Notwendigkeit der Einbeziehung
von LGBT-Personen.
Darüber hinaus haben hochrangige Prälaten
eine ähnliche Linie vertreten. Beispielsweise hält Kardinal Jean-Claude Hollerich,
Generalrelator der Synode, wie bereits erwähnt, eine Änderung der kirchlichen
Lehre zur Homosexualität für notwendig.
Kardinal Robert McElroy, Bischof von San
Diego, argumentiert seinerseits, dass die
Weltsynode der richtige Anlass sei, einige Lehren der Kirche zu prüfen,
darunter auch die Frage der Priesterweihe
von Frauen. Sein Hauptaugenmerk liegt jedoch auf der „radikalen Inklusion von LGBT-Menschen“.
Für den kalifornischen Kardinal ist die
Unterscheidung der Kirche zwischen Personen homosexueller Orientierung, die
sich der Sünde enthalten, und solchen, die sündigen, indem sie homosexuelle
Handlungen begehen, pastoral unbequem, da sie die Gemeinschaft über den Empfang
der Heiligen Kommunion und die aktive Teilnahme am kirchlichen Leben spalte. Alle LGBT-Personen sollten auf der
Grundlage der „Würde jedes Menschen als Kind Gottes“ einbezogen werden, ohne die Unterschiede zu machen, die die
Kirche macht. 7.
Anmerkungen
1. Der Synodale Weg “Leben in gelingenden Beziehungen – Grundlinien einer
erneuerten Sexualethik,” p. 2, accessed Jun. 21, 2023, https://www.synodalerweg.de/fileadmin/Synodalerweg/Dokumente_Reden_Beitraege/SV-IV/SV-IV_Synodalforum-IV-Grundtext-Lesung2.pdf.
2. Der Synodale Weg, “Handlungstext—Lehramtliche Neubewertung von
Homosexualität,” pp. 4–5, accessed Jun. 21, 2023, https://www.synodalerweg.de/fileadmin/Synodalerweg/Dokumente_Reden_Beitraege/beschluesse-broschueren/SW8-Handlungstext_LehramtlicheNeubewertungvonHomosexualitaet_2022.pdf.
3. Der Synodale Weg, “First
Synodal Assembly, Jan. 30–Feb. 1, 2020,
4. “I believe that this is false. But I also believe that here we are thinking further about the teaching. So, as the Pope has said in the past, this can lead to a change in teaching.
“So I believe that the sociological-scientific foundation of this teaching is no longer correct.” (Simon Caldwell, “Cardinal Hollerich: Church Teaching on Gay Sex Is ‘False’ and Can Be Changed,” The Catholic Herald, Feb. 3, 2022, https://catholicherald.co.uk/cardinal-hollerich-church-teaching-on-gay-sex-is-false-and-can-be-changed/)
5. See Solène Tadié, “‘Several’ French Bishops Ask Pope to Reformulate Catholic Doctrine on Homosexuality,” National Catholic Register, Mar. 13, 2023, https://www.ncregister.com/blog/some-french-bishops-ask-pope-to-reformulate-doctrine.
6. Thomas Söding, Gemeinsam
unterwegs: Synodalität in der katholischen Kirche (Ostfildern, Germany:
Matthias Grünewald Verlag, 2022), 271–72.
7. Raymond J. de Souza, “Cardinal McElroy’s Attack on Church Teachings on Sexuality Is a Pastoral Disaster,” National Catholic Register, Jan. 26, 2023, https://www.ncregister.com/commentaries/cardinal-mcelroy-s-attack-on-church-teachings-on-sexuality-is-a-pastoral-disaster.
Aus de
Aus dem Englischen mit Hilfe von Google Übersetzer
von “The German Synodal Way“ in
https://www.tfp.org/the-german-synodal-way-will-it-change-church-teaching-to-include-homosexuals/?PKG=TFPE3180
Dieser Artikel erschien erstmals in deutscher
Sprache in
www.r-gr.blogspot.com
Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen