Eine
„Große“ rezitiert das Morgengebet mit einer Gruppe von Kindern vor Beginn der
Klasse. Kühle, feuchte Luft tritt durch das Fenster ein, dessen beide Flügel weit
geöffnet sind. Wir hören die Spatzen in den Zweigen der Platane auf dem
Pausenhof zwitschern. Die Kleineren sind mit unschuldiger Inbrunst oder ab und
zu auch abgelenkt dabei.
Ein
rührendes Detail: dies ist eines der letzten Gemälde von Jean Geoffroy, das er
wenige Monate vor seinem Tod geschaffen hat. Es bezeugt seinen starken Glauben,
von dem er sich nie getrennt hatte.
Um
den vollen Sinn dieses Gemälde zu verstehen, ist es interessant sich die
Umstände der Szene vorzustellen. Die Ordensfrau, die für Grundschulbildung im
Dorf zuständig war, wurde wie Tausende andere aufgrund der antikatholischen
Gesetze in Frankreich verjagt. Am Morgen danach fragten die Schulkinder den
neuen Lehrer: „Herr Lehrer, sie haben mit uns noch nicht gebetet; die Schwester
begann immer damit...“. Können wir uns ein Jahrhundert später mit dem Ergebnis
dieser laizistischen Religion wirklich zufrieden geben?
Aus
dem Kalender „366 Tage mit Maria“ der Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“
Januar 2018
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