Kardinal
Sarah ist für mich die aktuelle Stimme der Kirche in der heutigen Zeit. Dort wo
Wirrnis herrscht und katholische Gläubige den Durchblick verlieren, spricht
Kardinal Sarah Klarheit. Aus diesem Grund erlaube ich mir Ihnen zwei Beiträge
vom Tage über Kardinal Sarah zu senden. Er nennt die Gründe des europäischen
Zusammenbruches:
1. Die Loslösung der europäischen
Gesellschaften von der Ordnung des Naturrechtes, uns Deutschen bekannt unter
dem Gesetz gewordenen Slogan „die Ehe für Alle“.
2. Die Steuerung und Vergiftung der
Gesellschaften durch säkulare Akteure, welche m-E. in die Kirche eingedrungen
sind.
3. Eine Mitschuld der europäischen Kirche
an dieser Entwicklung, die darin besteht, dass sie nicht mehr in Treue zur
Lehre und Tradition steht.
Kardinal
Sarah spricht für eine Kirche, welche die
wahre moralische Autorität der Welt ist. Er warnt vor dem Tod Europas.
Kardinal
Sarah: Der Selbstmord Europas und die
Verantwortung der Kirche
Der
aus Guinea stammende Kardinal Robert Sarah gilt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten in der katholischen Kirche der Gegenwart und als ein möglicher
Kandidat für das Amt des Papstes. Während eines Aufenthalts in Belgien
warnte er vor einigen Tagen vor dem drohenden kulturellen Selbstmord Europas
und warf Teilen der Kirche des Kontinents eine Mitschuld an dieser Entwicklung
vor.
Die geistig-kulturelle Lage westlicher
Gesellschaften sei insbesondere in Europa Besorgnis erregend. Die Trennung dieser
Gesellschaften von ihren religiösen Wurzeln im Zuge der Durchsetzung
materialistischer Ideologien führe zunehmend dazu, dass sie ihre Seele
verlieren würden, was sie nicht dauerhaft überleben könnten.
* Europäischen Gesellschaften, die diesem
Weg weiter folgten, drohe der Zusammenbruch. Eine von der Ordnung des
Naturrechts losgelöste Anhäufung von Reichtum und Technologie würde diese
Gesellschaften zu einem „steuerlosen Schiff“ machen, das „früher oder später
auf die Riffe der Selbstsucht“ stoßen und sinken werde.
* Die säkularen Akteure, welche die
dahinter stehende globalistische kulturelle und wirtschaftliche Agenda
vorantrieben, würden über enorme finanzielle Mitteln sowie den Rückhalt der
Medien verfügen und mit ihren „tödlichen Ideologien“ von westlichen
Gesellschaften ausgehend die gesamte Welt „vergiften“.
* Die Kirche in Europa befände sich in
einer „großen Glaubenskrise“ trage eine Mitschuld an dieser Entwicklung. Sie
würde häufig nicht mehr treu zur eigenen Lehre und Tradition stehen, stattdessen
Anpassung an utopische und materialistische Ideologien betreiben und mit
entsprechenden Akteuren kollaborieren, etwa bei Anstrengungen zur Auflösung von
Ehe und Familie. Kardinal Sarah sprach diesbezüglich von einem „Verrat“ von
Teilen der Kirche an der Menschheit.
Die
Kirche müsse in dieser Lage den Schatz ihrer Lehre und Tradition gegen die
„Raubtiere einer Welt ohne Gott“ entschlossen verteidigen.
Hintergrund
Die
Worte Kardinal Sarahs wurden von katholischen Medien als Antwort auf die
jüngsten Vorstöße deutscher Christen in Lebens- und Familienfragen gedeutet.
Kardinal
Sarah ist für seine besonders deutliche Ansprache der existenziellen
Herausforderungen bekannt, denen das Christentum in Europa gegenübersteht.
Bereits im November 2016 hatte er davor gewarnt, dass nicht nur der
Kultur, sondern auch den Menschen Europas der Tod durch Trennung von ihren
Wurzeln und Abbruch der Weitergabe ihres Erbes drohe. Gegenüber französischen
Medien sagte er:
„Die größte Sorge besteht darin, dass
Europa den Sinn für seine Ursprünge verloren hat. Es hat seine Wurzeln
verloren. Und ein Baum, der keine Wurzeln hat, stirbt ab. Ich habe Angst, dass
der Westen stirbt. Es gibt viele Anzeichen dafür. Niedrige Geburtsraten. Und
ihr seid schließlich von anderen Kulturen überströmt, von anderen Völkern, die
euch fortschreitend in ihrer Zahl dominieren und eure Kultur vollkommen
verändern werden, eure Überzeugungen, eure Werte.“
Kardinal
Robert Sarah: Positionen zur Lage
des Christentums
in Europa
Inhalt
* 1. Die Herausforderung des Christentums
durch utopische revolutionäre Ideologien und den politischen Islam
* 2. Kardinal Sarah über islambezogene
Herausforderungen für das Christentum und Europa
* 3. Warnung vor dem drohenden Tod Europas
* 4. Die Mitverantwortung der Kirche an der
Krise Europas
Stand:
01.03.2018
Diese Seite dokumentiert Positionen
Kardinal Robert Sarahs zur Lage des Christentums in Europa und zu den
Herausforderungen, denen es gegenübersteht.
Der
aus Guinea stammende Robert Kardinal Sarah gilt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten in der katholischen Kirche der Gegenwart und als ein möglicher Kandidat für das Amt des Papstes. Papst Benedikt XVI. hatte Kardinal Sarah in
einer seiner wenigen öffentlichen Äußerungen nach seiner Emeritierung 2017 als
„geistlichen Lehrer“ bezeichnet, was als Zeichen dafür gedeutet wurde, dass
auch er Sarah als möglichen Kandidaten für das Amt des Papstes unterstützt.
1. Die Herausforderung des Christentums
durch utopische revolutionäre Ideologien und den politischen Islam
Er
sieht das Christentum gleichermaßen durch radikale Strömungen im Islam und durch utopische säkulare Ideologien herausgefordert:
„Was im 20. Jahrhundert Nazi-Faschismus
und Kommunismus waren, das sind heute westliche Ideologien über Homosexualität
und Abtreibung sowie der Islamistische Fanatismus“, sagte Sarah […]. Die Kirche
befinde sich zwischen dem Götzendienst westlicher Freiheit und dem islamischen
Fundamentalismus, beides seien „apokalyptische Bestien“, ergänzte Sarah. „Wir
befinden uns, um einen Slogan zu benutzen, zwischen ‚Gender-Ideologie und IS’“
[…]. Die größten Bedrohungen für die Kirche seien auf der einen Seite schnelle
und leichte Scheidungen, Abtreibungen und die Homo-Ehe. Auf der anderen Seite
stünde „die Pseudofamilie im ideologisierten Islam, die Polygamie, eine
Abwertung der Frau, sexuelle Sklaverei, und die Kinderheirat legitimiert“.
In
einer Predigt, die er im August 2017 während eines Besuchs in der Vendée in
Frankreich hielt, ging er auch auf den dort zwischen 1793 – 1796 aktiven Widerstand gegen den Terror der französischen Revolution ein und zog Parallelen
zur Gegenwart. Er rief in diesem Zusammenhang Christen zum Kampf gegen
revolutionäre Ideologien und den Islamismus auf:
Wir Christen brauchen den Geist der
Bewohner der Vendée! […] Wie sie müssen wir unsere Aussaat, unsere Ernte, die
von unseren Pflügen gezogenen Furchen verlassen, um zu kämpfen – nicht für die
Verteidigung menschlicher Interessen, sondern für Gott! Wer wird also heute für
Gott aufstehen? Wer wird es wagen, sich den modernen Verfolgern der Kirche
entgegenzustellen? […] Heute sterben unsere christlichen Brüder im Nahen Osten,
in Pakistan, in Afrika für ihren Glauben, vernichtet von den Kolonnen des sie
verfolgenden Islamismus. […]
Liebe Freunde, das Blut der Märtyrer
fließt in Euren Adern. Seid ihm treu! […] Nur die großzügige Liebe und die
uneigennützige Hingabe des eigenen Lebens können den Haß gegen Gott und die
Menschen besiegen, der Ursprung jeder Revolution ist. Die Bewohner der Vendée
haben uns gelehrt, allen diese Revolutionen zu widerstehen. Sie haben uns
gezeigt, daß es auf die Höllenkolonnen, die nationalsozialistischen
Vernichtungslager, die kommunistischen Gulag, die islamistischen Barbarei nur
eine Antwort gibt: Die völlige Selbsthingabe des eigenen Lebens.
Er
zog zudem eine Linie vom Terror der französischen Revolution zu den utopischen
Ideologien der Gegenwart:
Heute wieder, vielleicht heute sogar
mehr denn je, wollen die Revolutionsideologen den natürlichen Ort der
Selbsthingabe, der freudigen Großzügigkeit und der Liebe vernichten – ich meine
die Familie! Die Gender-Ideologie, die Verachtung der Fruchtbarkeit und der
Treue sind die neuen Leitsprüche der Revolution. Die Familien sind zu vielen
Vendées geworden, die ausgerottet werden sollen. Man plant systematisch sie
auszulöschen, wie man es einst gegen die Vendée getan hat. […] Überall: Die
christlichen Familien müssen freudige Avantgarde eines Aufstandes gegen diese
neue Diktatur des Egoismus sein!
Der
Kardinal betonte dabei, dass der Widerstand in Europa gegen den „real
existierenden Atheismus, der unser Leben erstickt“, ein geistiger Widerstand
sein müsse, der „ohne Ressentiments und ohne Animositäten“ zu führen sei.
Auf
der Konferenz „Europa Christi“, die im Oktober 2017 in Polen stattfand, sprach
er über die geistige Krise Europas und der westlichen Welt sowie über deren
Aufstand gegen die Ordnung Gottes. Berichte über die Äußerungen Kardinal Sarahs
finden sich hier und hier.
* Europa habe sich nach der Überwindung des
Kommunismus dagegen entschlossen, seine Zukunft auf der Grundlage seines
christlichen Erbes zu gestalten. Es habe sich statt dessen für die „Ideologie
des liberalen Individualismus“ entschieden, von seinen Wurzeln getrennt und sei
in eine Phase der „stillen Apostasie“ und des Nihilismus eingetreten, die von
materialistischen und utopischen Ideologien geprägt sei. Die westliche Welt
befinde sich in einer geistigen Krise und im Aufstand gegen die Ordnung Gottes.
* Die kulturelle Auflösung der westlichen
Welt habe globale Auswirkungen. Insbesondere das von ihr verbreitete
kulturrevolutionäre Menschenbild der Gender-Ideologie würde großen Schaden
anrichten, etwa in Form der angestrebten Auflösung des Konzeptes der Ehe von
Mann und Frau des traditionellen Familienbilds. Die Verbreitung dieser Ideologien
stelle eine „neue Form des Kolonialismus“ dar.
* Der Umgang mit dem Thema Migration sei
Ausdruck der geistigen Krise Europas. Die Verwirklichung des Gemeinwohls
erfordere die Unterscheidung von Migranten nach ihrer kulturellen
Integrierbarkeit. Liberale Ideologien würden hingegen würden diese
Unterscheidung nicht treffen, weil sie globale Vereinheitlichung durch die
Auflösung von Grenzen, Nationen und Kulturen anstrebten. Ihr Ziel sei eine
Welt, deren einzige Werte Produktion und Konsum seien.
Christen
in Europa müssten vor diesem Hintergrund Zeugnis dafür ablegen, dass der Kern
einer Nation ihre Kultur sei, und dass der Kern einer Kultur der Glaube sei.
Nationen wie Polen hätten aus dem Glauben heraus in der Vergangenheit
heroischen Widerstand gegen die Ideologien des Bösen geleistet und seien jetzt
dazu berufen, Wächter des christlichen Erbes in Europa zu sein.
2. Kardinal Sarah über islambezogene
Herausforderungen für das Christentum und Europa
Sarah
hatte im April 2017 vor islambezogenen Herausforderungen für Europa und den
Gefahren, die durch den in Europa zu beobachtenden Identitätsverlust entstehen,
gewarnt:
Jener extremistische Islam aber, der als
politische Organisation auftritt und sich dem Rest der Welt aufzwingen will,
stellt nicht nur eine Gefahr für Afrika dar. Er ist ist vor allem eine Gefahr
für die Gesellschaften in Europa, die allzu oft keine Identität und keine
Religion mehr haben. Wenn eine Gesellschaft aber ihre eigenen Werte verdammt,
die aus ihrer Tradition, Kultur und Religion hervorgegangen sind, dann ist sie
dem Untergang geweiht. Denn sie hat damit jeglichen Antrieb, jegliche Energie
und jeglichen Willen verloren, um für die Verteidigung ihrer Identität zu
kämpfen.
Kardinal
Sarah hatte zudem europäischen Regierungen zuvor Tatenlosigkeit angesichts der
zunehmenden Aggressivität radikal-islamischer Akteure vorgeworfen:
Wie viele Tote braucht es, wie viele
abgeschlagene Köpfe bis die europäischen Regierenden die Lage begreifen, in der
sich der Westen befindet?
3. Warnung vor dem drohenden Tod Europas
Im
November 2016 warnte er, dass nicht nur der Kultur, sondern auch den
Menschen Europas der Tod durch Trennung von ihren Wurzeln und Abbruch der
Weitergabe ihres Erbes drohe. Gegenüber französischen Medien sagte er: [D]ie größte Sorge besteht darin, dass
Europa den Sinn für seine Ursprünge verloren hat. Es hat seine Wurzeln
verloren. Und ein Baum, der keine Wurzeln hat, stirbt ab. Ich habe Angst, dass
der Westen stirbt. Es gibt viele Anzeichen dafür. Niedrige Geburtsraten. Und
ihr seid schließlich von anderen Kulturen überströmt, von anderen Völkern, die
euch fortschreitend in ihrer Zahl dominieren und eure Kultur vollkommen
verändern werden, eure Überzeugungen, eure Werte.
4. Die Mitverantwortung der Kirche an
der Krise Europas
Während
eines Aufenthalts in Belgien warf Kardinal Sarah im Februar 2018 Teilen der
Kirche vor, die geistig-kulturelle Krise Europas mitzuverantworten. Die
Kirche in Europa befände sich in einer „großen Glaubenskrise“ und würde häufig
nicht mehr treu zur eigenen Lehre und Tradition stehen, stattdessen Anpassung
an utopische und materialistische Ideologien betreiben und mit entsprechenden
Akteuren kollaborieren, etwa bei Anstrengungen zur Auflösung von Ehe und
Familie. Kardinal Sarah sprach diesbezüglich von einem „Verrat“ von Teilen der
Kirche an der Menschheit.
Abschließend empfehlen wir diesen großen
afrikanischen Kardinal, der zugleich
wahrer Europäer ist, Ihrem Gebete an.
Für den Arbeitskreis von Katholiken Dr. Dieter Fasen
Quelle: Bund
Katholischer Ärzte – BKÄ - München
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