Die Rosenzeit – 1863
Ferdinand Georg WALDMÜLLER
Wien Museum
Ein später sonniger Nachmittag, die Schatten auf dem Weg
werden aber schon länger. Es herrscht absolute Ruhe in diesem kleinen Tal, wo
der Rauch gerade zum klaren Himmel aufsteigt und wo die Sonnenstrahlen zwischen
dem zarten Grün der Bäume hindurch dringen.
Ein junger Mann hält sein Gespann an, um sich mit einem
jungen Mädchen, das eine Rose gepflückt hat, zu unterhalten. Die Tiere sind
geduldig, sie scheinen die Bedeutung dieser reizvollen Begegnung zu verstehen.
Was das Bild aber in Wahrheit zum Ausdruck bringt, ist:
die Zeit, die vergeht.
Die Rosenzeit ist vergänglich, das Leben auf dieser Erde
ist nur ein Weg, den man rasch zurücklegt bevor man seinem Schöpfer gegenübersteht.
Daran will uns der Maler, der dieses Bild an seinem Lebensabend geschaffen hat,
taktvoll erinnern.
(Aus dem Kalender „365 Tage mit Maria“
von der Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“, April 2009)
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