Denn wir preisen manche christlichen Kaiser nicht darum glücklich, weil sie länger regierten oder eines sanften Todes starben und ihren Söhnen die Herrschaft hinterließen, oder weil sie die Feinde des Staates niedergeworfen und bösartige Bürgeraufstände entweder verhütet oder unterdrückt haben. Solche und andere Gnadengaben und Tröstungen dieses sorgenvollen Lebens konnten auch Dämonenverehrer empfangen, die am Himmelreich keinen Anteil haben wie sie; und zwar ist es Gottes Barmherzigkeit, die das so fügt, damit die an ihn Glaubenden dergleichen Erdengüter nicht als Höchstes von ihm begehren.
Sondern glücklich nennen wir sie, wenn sie gerecht herrschen, wenn sie trotz aller schmeichlerisch verhimmelnden und kriecherisch unterwürfigen Reden sich nicht überheben und nicht vergessen, daß sie Menschen sind, wenn sie ihre Macht in den Dienst seiner Majestät stellen und die Gottesverehrung so weit wie möglich ausbreiten, wenn sie Gott fürchten, lieben und verehren, wenn sie jenes Reich am meisten lieben, in dem sie keine Mitregenten zu fürchten brauchen, wenn sie langsam sind zu strafen und gern Nachsicht
üben, wenn sie Strafe nur darum verhängen, weil Leitung und Schutz des Staates es fordern, aber nicht um Rachgier zu befriedigen, wenn sie Nachsicht. gewähren, nicht um Vergehen straflos zu lassen, sondern in der Hoffnung auf Besserung, wenn sie harte Erlasse, zu denen sie oft gezwungen werden, durch erbarmende Milde und gütige Freigebigkeit ausgleichen, wenn sie von Ausschweifungen sich um so mehr zurückhalten, je ungehinderter sie sich ihnen ergeben könnten, wenn sie lieber über ihre schlimmen Leidenschaften als über fremde Völker herrschen, und wenn sie dies alles tun nicht aus Gier nach eitlem Ruhme, sondern aus Verlangen nach der ewigen Seligkeit, wenn sie auch nicht unterlassen, für ihre Sünden ihrem wahren Gotte das Opfer der Demut, der Klage und des Gebetes darzubringen.
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