Diese Kuppel, die sich bei den
meisten unserer Kirchen zu einem Glockenturm gestaltet, gibt unseren Dörfern
und Städten einen sittlichen Charakter, den die Städte des Altertums nicht
haben konnten. Die Augen des Reisenden heften sich zuerst auf diese der
Religion geweihten Spitze, dessen Anblick eine Masse von Gefühlen und
Erinnerungen weckt; es ist die Trauerpyramide, um die her die Altvordern
schlafen, es ist das Freudendenkmal, von dem das geheiligte Erz das Leben eines
Gläubigen verkündet; hier vereinigen sich die Eheleute; hier werfen sich die
Christen am Fuß der Altäre nieder, der Schwache, um zu dem Gott der Stärke zu
beten, der Schuldige, um den Gott der Barmherzigkeit anzuflehen, der
Schuldlose, um den Gott der Güte zu preisen.
Diese
Erinnerung über den Einfluss des Christentums auf Gesellschaft und Landschaft
in Frankreich stammt aus der Feder von François-René Vicomte de Chateaubriand
in seinem Werk „Geist des Christentums“.
Als
Gegenstück bringen wir hier die Einstellung zu den Früchten des Christentums
der republikanischen Mentalität der Französischen Revolution:
»Das
republikanische Ohr darf nicht länger vom Klang der Glocken getroffen werden:
Sie wurden von den Priestern erfunden, um das Volk zu betäuben und es der
Sklaverei auszusetzen. Militärische Instrumente erheben die Seele und stärken
sie. Jede Kommune soll sich soll eine Trommel und eine Pfeife besorgen. Sie
werden für mehr als nur eine Verwendung nützlich sein: Im Alarmfall werden sie
genau so weit zu hören sein wie eine Glocke. Die Republikaner sind alle
Soldaten: sie können die Trommel nicht entbehren, und an den „Décadis“ (der
zehnte Wochentag des Revolutionkalenders, der Ruhetag) dienen Pfeife und
Trommel, um die ländlichen Tänze in Schwung zu bringen. [...] Beeilt euch drum,
ihr tapferen Republikaner, um eure Glockentürme zu stürzen, die dazu dienen,
zum Aberglauben aufzurufen: [...] ihr müsst gehorchen.« (Direktorium von
Trévoux [Ain] – 30. Pluviôse Jahr II)
Zweihundert
Jahre später geht der Kampf der Laizisten weiter, die im Namen der Trennung von
Kirche und Staat das Läuten der Glocken verbieten. So drohen alte Glockentürme,
abgerissen, oder stillgelegte Kirchen in Moscheen verwandelt zu werden ...
Eine
Botschaft der Hoffnung:
„Glaube
und Hingabe werden in Frankreich wieder erblühen!“
Nach den Jahren des revolutionären Aufruhrs wiederholte das Heiligste Herz am 21. Juni 1823 seine Botschaft an Frankreich in seine Erscheinung an Schwester Marie de Jésus Deluil-Martiny:
„Frankreich ist
meinem göttlichen Herzen immer noch lieb. Ich bereite alles darauf vor, dass es
ihm geweiht wird. Danach behalte ich mir vor es mit einer Flut von Gnaden zu
überströmen, und die ganze Erde wird den Segen verspüren, den ich auf es
ausgießen werde. Glaube und Andacht werden in Frankreich durch den Segen meines
göttlichen Herzens wieder erblühen.“
Aus dem Herz-Jesu-Kalender der Fédération pro Europa Christiana - FPEC - Frankreich, 2016
Textquelle: François-René de Chateaubriand, „Geist des Christentums oder die Schönheiten der christlichen Religion“. Morus Verlag, Berlin 2004. S. 394ff.
Dieser Text erschien zum ersten Mal in www.r-cr.blogspot.com
© Nachdruck ist mit Quellenangabe gestattet.
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