Um
1350/20 malte Giotto di Bondone (um 1266 – 1337) in der Unterkirche von San
Francesco in Assisi das Fresko „Die Flucht nach Ägypten“.
Maria
in leuchtend blauen Mantel, ihrer Symbolfarbe, reitet im Damensitz. So kann ihr
Kind auf ihrem rechten Bein und von ihrer rechten Hand gehalten werden. Dies
erinnert entfernt an den byzantinischen Typus der Darstellung Mariens als
„Dexiokratusa“. Das Kind hat schon einen Kreuznimbus und wird durch einen
Halsgurt an Maria gebunden.
Zu
dieser Gruppe beugt sich eine Palme. Dieser Vorgang wird sowohl in der Legenda
aurea, als auch im Pseudo-Matthäusevangelium geschildert.
Die
Fliehenden werden von zwei, ihnen vorausfliegenden Engeln beschützt und von
einem folgenden Paar begleitet. Der Junge Mann stachelt den Esel an (Er sticht
mit einem Stachel in den Esel). Dieses Motiv kommt in manchen Ikonen vor. Die
alte Frau trägt ein Bündel auf den Kopf und stützt sich auf einen Wanderstab.
Giotto malt es als Kontrastpaar zu Maria und Joseph. (Joseph ist alt, der
Begleiter ist jung. Bei Maria und der Begleiterin ist es umgekehrt. Joseph
trägt ein Reisebündel über der Schulter, die Begleiterin auf dem Kopf. Joseph
lässt das Halfter locker, während der Bedienstete den Esel vorwärtstreibt.)
Die
„Flucht nach Ägypten“ hat durch die heutigen Vorgänge im Nahen Osten wieder
eine ganz neue Aktualität erhalten. AE
(Titelbild DER FELS Januar
2016)
Redaktion: Eichendroffstr.
17, D-86916 Kaufering
HubertGindert@der-fels.de
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