Fronleichnam – 1891
Paul SCHAD-ROSSA
Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum
Unser Herr Jesus Christus, der im Allerheiligen Sakrament
wahrhaftig zugegen ist, wird in der feierlichen Fronleichnamsprozession durch
ein kleines Dorf getragen. Er ist ja der erhabenste Freund aller! Er schreitet durch sein Eigentum!
Der Altar wurde mit Blumen geschmückt. Bevor der Priester
unter dem Baldachin, der von Honoratioren getragen wird, weitergeht, erteilt er
den Segen; alle knien nieder, um ihren Schöpfer und Retter anzubeten.
Junge Mädchen in weißen Kleidern begleiten die Statue der
Heiligen Jungfrau, weiter hinten folgt der Rest der Dorfbewohner, die Fahnen
und die Statue ihres Schutzpatrons tragen.
Wie ist doch der Fronleichnamstag dem katholischen Volk ans Herz gewachsen! Wie dankbar sind wir unserer Kirche, dass sie uns diesen herrlichen Tag geschenkt hat. Wenn Fronleichnam nicht gefeiert würde, dann fehlte etwas Helles, Feines, Weihevolles im Kirchenjahr und in unserem Leben.
„Es ist ein Stück der Herrlichkeit und ein Grund der inneren Macht der katholischen Kirche, dass sie mit ihren Gottesdiensten und Festen die Kirchenmauern durchbricht, das Heilige hinausträgt in das Leben, mit ihren himmlischen Gesängen das Geräusch der Erde zum Schweigen bringt, sich nicht scheut, den Altar auf der Straße aufzuschlagen.“ So schrieb einst der Protestant Hengstenberg.
(Aus dem Kalender „365 Tage mit Maria“
von der Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“, Juni 2009)
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