Zwischen dem 13. Mai und
dem 13. Oktober 1917 erschien die Gottesmutter drei Hirtenkinder, Jacinta,
Lucia und Francisco in der Cova de Iria bei Fatima, Portugal. Während sechs Erscheinungen
hat die Gottesmutter ihnen ein Geheimnis mitgeteilt, das aus drei Teilen
bestand. Der erste Teil war eine Vision der Hölle. In dieser Vision, sagte
Schwester Lucia, sahen sie wie unzählige Seelen wie „Schneeflocken“ in die
Hölle fielen.
Im zweiten Teil des
Geheimnisses sagte die Muttergottes, dass der Erste Weltkrieg enden würde, aber
„wenn die Menschen nicht aufhören, Gott zu beleidigen, wird ein schlimmerer
Krieg während des Pontifikats von Pius XI. kommen. Um dies zu verhindern, werde
ich kommen, um die Weihe Rußlands an mein Unbeflecktes Herz und die
Sühnekommunion an den ersten Samstagen zu bitten. Wenn meine Bitten beachtet
werden, wird Rußland sich bekehren, und es wird Frieden geben. Wenn nicht, wird
es ihre Irrtümer auf der ganzen Welt verbreiten, Kriege und Verfolgungen der
Kirche verursachen.“
Wie Unsere Liebe Frau
vorhergesagt hatte, brach der Zweite Weltkrieg aus und die Irrtümer des
atheistischen Kommunismus verbreiteten sich über die Welt. Maria fügte noch
hinzu, dass viele Menschen das Martyrium erleiden werden und etliche Nationen
vernichtet werden, wenn die Menschen sich nicht bekehren.
Haben die Menschen
sich bekehrt? Die Antwort ist, nein.
Kann die göttliche Strafe noch vermieden
werden?
Es hängt von der Treue der Welt zu den Bitten der Muttergottes ab.
Lucia fragte die
Muttergottes während der Erscheinungen: „Wer seiht Ihr und was wollt Ihr?“ Die
Dame antwortete: „Ich bin die Frau des Rosenkranzes, und ich bin gekommen, um
die Gläubigen zu warnen, damit sie ihr Leben ändern und um Verzeihung für ihre
Sünden bitten. Die Menschen dürfen den Herrn nicht weiter beleidigen, der schon
so tief beleidigt ist. Sie müssen den Rosenkranz beten.“
Also gab uns die
Gottesmutter eine Lösung: das tägliche Gebet des Rosenkranzes für die Bekehrung
der Sünder.
Die Fatima-Botschaft ist ein Heilmittel für unsere Kultur, die in
die Sünde versunken ist. Wenn es nicht das Versprechen der Muttergottes gäbe,
dass „am Ende mein Unbeflecktes Herz triumphieren wird“, würden wir sehr
enttäuscht und entmutigt sein. Also lasst uns ihre Bitten beachten. Üben wir
die ersten Samstag-Andachten. Lasst uns den täglichen Rosenkranz beten. Wenn
wir diese Bitten erfüllen, werden wir das traurige und unbefleckte Herz Mariens
trösten und den Triumph des Guten über das Böse beschleunigen.
Die Fünfzehnte Rose aus
dem Geheimnis des Rosenkranzes vom hl. Ludwig von Montfort
Das Ave Maria ist so hoch,
so erhaben, dass der selige Alanus de la Roche glaubte, kein Geschöpf könne es
verstehen, und nur Jesus Christus, geboren aus Maria der Jungfrau, könne es
erklären.
Es erhält seinen hohen
Wert hauptsächlich von der Allerseligsten Jungfrau, an die es gerichtet war,
vom Zweck der Menschwerdung des Wortes, zu welchem Zweck es vom Himmel gesandt
wurde, und vom Erzengel Gabriel, der es zuerst ausgesprochen hat.
Der Engelsgruß fasst mit
größter Kürze die ganze katholische Theologie über die Gottesmutter zusammen.
Man findet darin das Lob und die Anrufung: Das Lob schließt alles in sich ein,
was die wahre Größe Mariens ausmacht; die Anrufung enthält alles, um was wir
sie bitten sollen und was wir von ihrer Güte für uns erwarten dürfen.
Die heiligste
Dreifaltigkeit hat den ersten Teil geoffenbart, die heilige Elisabeth hat, vom
Heiligen Geiste erleuchtet, den zweiten Teil beigefügt; und die heilige Mutter
Kirche fügte auf dem ersten Konzil von Ephesus im Jahre 431 den Schluss hinzu,
nachdem sie die Irrlehre des Nestorius verurteilt und definiert hatte, dass die
Allerseligste Jungfrau in Wahrheit Gottesgebärerin sei. Das Konzil verordnete,
dass man die Allerseligste Jungfrau unter diesem glorreichen Titel mit
folgenden Worten anrufe:
„Heilige Maria, Mutter
Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes.“
Die Allerseligste Jungfrau
war es, der dieser göttliche Gruß dargebracht wurde, um die größte und
wichtigste Angelegenheit der Welt zu erledigen: Die Menschwerdung des ewigen
Wortes, die Versöhnung Gottes mit den Menschen und die Erlösung des
Menschengeschlechtes.
Maria wurde auserwählt als
das Mittel für dieses gewaltige Ereignis, welches durch den Gruß des Engels
Wirklicht wurde.
Der Gesandte dieser
glücklichen Botschaft war der Erzengel Gabriel, einer der obersten Fürsten des
himmlischen Hofes.
Der Engelsgruß enthält den
Glauben und die Hoffnung der Patriarchen, Propheten und Apostel. Er ist die
Ausdauer und Stärke der Märtyrer, die Wissenschaft der Gelehrten, die
Beharrlichkeit der Bekenner und das Leben der Ordensleute. Er ist das neue
Hohelied des Gesetzes der Gnade, die Freude der Engel und Menschen, der Schrecken
und die Beschämung der Dämonen.
Durch das Ave Maria wurde
Gott Mensch, eine Jungfrau Gottesmutter, wurden die Seelen der Gerechten aus
der Vorhölle befreit, die Verluste des Himmels wiederhergestellt, die leeren
Throne im Himmel besetzt, wurde die Sünde vergeben, die Gnade aufs neue
geschenkt, wurden die Kranken geheilt, die Toten erweckt, die Verbannten
zurückgerufen, wurde die allerheiligste Dreifaltigkeit besänftigt und die
Menschen erhielten das ewige Leben.
Endlich ist der Engelsgruß
der Regenbogen am Himmel, das Zeichen der Milde und Gnade, die Gott der Welt
angedeihen ließ. (so der Selige Alanus de la Roche)
Der Rosenkranz und das
besessene Mädchen
In seinem Buch „Das
Geheimnis des Rosenkranzes“ berichtet der Hl. Ludwig von Montfort, als P. Johann
Amat aus dem Orden des heiligen Dominikus in einem Orte des Königreiches
Aragonien die Fastenpredigten hielt, führte man zu ihm ein vom Teufel
besessenes Mädchen. Nachdem er den Exorzismus mehrmals vergeblich angewandt
hatte, legte er ihr seinen Rosenkranz um den Hals, und sogleich fing sie an,
ein schreckliches Geschrei und Geheul auszustoßen, indem sie sagte: „Fort, fort
mit diesen Körnern, die mich quälen!“ Endlich nahm ihr der Pater aus Mitleid
mit dem armen Mädchen den Rosenkranz vom Hals.
In der folgenden Nacht,
als sich der Pater zur Ruhe begeben hatte, kamen dieselben Dämonen, von denen
das Mädchen besessen war, wutschäumend zu ihm, um sich seiner zu bemächtigen;
doch mit seinem Rosenkranz, den er fest in der Hand hielt, schlug er sie trotz
ihrer Anstrengungen, ihm denselben zu entreißen, wunderbar in die Flucht, indem
er sprach: „Heilige Maria, Unsere Liebe Frau vom heiligen Rosenkranz, hilf
mir!“
Als er am folgenden Morgen
zur Kirche ging, begegnete er jenem armen Mädchen, das noch besessen war. Einer
der Teufel, die in ihr waren, fing an, sich über ihn lustig zu machen, indem er
sagte: „Nicht wahr, Bruder, wenn du deinen Rosenkranz nicht gehabt hättest, hätten
wir dich schön hergerichtet!“
Dann warf der Pater
unversehens seinen Rosenkranz um den Hals des Mädchens und sprach: „Durch die
heiligsten Namen Jesu und Mariä, seiner heiligen Mutter, und durch die Kraft
des heiligsten Rosenkranzes befehle ich euch, unreine Geister, sofort aus
diesem Körper zu fahren!“
Augenblicklich waren sie
gezwungen, zu gehorchen, und das Mädchen war befreit.
„Diese Erzählungen zeigen
uns“, folgert der hl. Ludwig, „wie groß die Macht des heiligen Rosenkranzes
ist, um alle Arten von Versuchungen der bösen Geister und jegliche Sünden zu
besiegen, weil die geweihten Körner des Rosenkranzes sie verscheuchen.“
Quelle: “Britain
Needs Fatima Members’ Newsletter” Issue 73,
2017 (freie Übersetzung aus dem Englischen)
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