Donnerstag, 1. Juni 2017

Die weltliche Herrschaft der Päpste wurde ihnen geraubt, um ihre geistliche Gewalt zu brechen

„Kein Wunder, dass die liebsten Kinder so hart behandelt werden, da man doch mit dem Vater selbst, dem Haupte der Christenheit, dem Bischof von Rom, nicht glimpflicher verfährt. Es sind allbekannte Tatsachen: Man raubte ihm seine weltliche Herrschaft und damit jene Unabhängigkeit, welche seine apostolische Sendung zu allen Völkern verlangt. Der Druck einer feindlichen Macht nötigte ihn, sich in seiner eigenen Stadt Rom, in seinem eigenen Hause einzuschließen; er fühlt sich in eine ungerechte und unwürdige Lage versetzt, und das, nachdem man das lächerliche Versprechen gemacht, für seine Würde und Freiheit bürgen zu wollen. Wir selbst kennen die zahlreichen großen Hindernisse, die man dem Wirken des apostolischen Stuhles bereitet, wie man selbst seine Absichten missdeutet, um sein Ansehen zu mindern. Täglich wird es klarer, dass der Raub der weltlichen Herrschaft deshalb stattgefunden, um den Weg frei zu bekommen, und leichter die geistliche Gewalt des Papstes zu brechen. Übrigens haben die Urheber und Anführer des Gewaltreiches dies ohne viele Umschweife ausgesprochen.“
 
Aus der Enzyklika „Annum ingressi sumus“ von Leo XIII. Vom 19. März 1902

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