In der Kirche Aracoeli in Rom gibt es ein weitberühmtes
Jesuskind. In der Weihnachtszeit wallfahrtet das ganze Rom, jung und alt, den
Kapitolsberg hinauf zur Kirche, um das Bambino, das Gotteskind, anzuschauen und
zu verehren. Man sagt, dieses Jesuskind würde jedem, der es vertrauensvoll
anblickt, goldene Himmelsfreude in die Seele streuen. Keiner könne traurig von
ihm weggehen, nachdem er ihm ins Angesicht gesehen, auch wenn er eine
Zentnerlast von Sorgen die Treppe heraufgeschleppt hätte.
Prozession zur Kirche Santa Maria in Aracoeli, Rom. Oswald Achenbach (1868-1905) |
Es ist das nicht nur ein frommer Glaube des römischen
Volkes. Ist es nicht in der Tat so, dass keiner ungetröstet das Gotteskind in
der Krippe verlässt? Wie sollte nicht die dichteste Nebelwand weichen, wenn aus
den Augen des Jesuskindes ein ganzer Himmel von Reinheit und Schönheit, von
Güte und Liebe, von Erbarmen und Helferwillen uns entgegenstrahlt! Da kann man
verstehen, wie der hl. Franz von Assisi seine schönsten Lieder aus überfrommem
Herzen dem Gotteskind in der Krippe zugejubelt hat. Bitten wir das göttliche
Krippenkind:
Schenk uns dein
Lächeln in der kalten Zeit
Verblendeter
Maschinen; der getürmten
Städte, die ohne
Freude wachsen! —
Schenk uns dein
Lächeln, Kind, dass wir erwarmen,
In deinen Augen
wieder Heimat finden ...
Quelle: Alphons Maria
Rathgeber, „Kirch und Leben“ – Ein Buch von der Schönheit und Segenskraft der
Kirche. Verlag Albert Pröpster, Kempten im Allgäu, 1956.
Bild Bambino: http://www.romaincamper.it/approfondimenti/chiese/aracoeliS.html
Bild Kirche: http://www.sguardosulmedioevo.org/2013/10/basilica-di-santa-maria-in-aracoeli.html
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