Dienstag, 10. Mai 2016

Der hl. Christophorus



Christophorus, welcher nur dem Höchsten dienen wollte, trägt, anfänglich unerkannt, das Jesuskind durch die Fluten einer Furt. Das Kind wird immer schwerer, denn es trägt die Last der ganzen Welt. Dies ist hier angedeutet durch eine Weltkugel, welche das Kind hält. Christophorus stützt sich auf einen dürren Stab, der oben wieder zu blühen beginnt. Dieses Motiv kommt in etlichen Legenden vor, so z.B. bei der Verlobung des hl. Joseph oder in der Tannhäuser-Sage. 
Das über 14 m hohe Bild wurde 1491 von Ulrich I. Apt (1460 -1532) an die Rückwand des Augsburger Doms gemalt. Dimension und Lage des Bildes hängen mit der heiligen Schau von Dinglichem zusammen. So empfand man damals die andächtige Betrachtung der Hostie bei der Elevation nach der Wandlung als geistige Kommunion. Und so war auch der Glaube verbreitet, dass, wenn man am Morgen, nach der Frühmesse, beim Verlassen des Dom dieses Bild andächtig betrachtet, man den ganzen Tag vom hl. Christophorus beschützt wird. Vor allem galt der Schutz vor einem jähen, unbußfertigen Tod. Es zeigt sich auch eine augenfällig Parallele zwischen der Elevation am Altar und diesem Bild. Dem Priester am Altar entspricht hier der Heilige. Der Priester hält eine kleine Hostie hoch und hier sitzt ein kleines Kind auf den Schultern eines Riesen. Die Hostie ist aber der wahre Leib Christi und das Kind ist in Wirklichkeit Jesus. AE 

Titelbild DER FELS Juli 2013
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