Donnerstag, 6. November 2014

Wandernde Zigeuner im Schnee

Wandernde Zigeuner im Schnee – 1880
Gustav SEYFFERTH
 Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum

Eine kleine Gruppe Zigeuner bewegt sich auf tief verschneiten Wegen mühsam vorwärts. Ein Kamel trägt das Zirkuszelt und den großen Kassenschalter; der goldfarbene Trichter einer Trompete ragt aus einem Bündel hervor; ein Knabe führt einen Bären mit Nasenring an einer Kette; ein kleiner Affe, in den Armen einer Frau kauernd, schaut uns ängstlich an. Weit hinten folgt ein Wohnwagen.
Im Mittelpunkt der Patriarch dieser großen Familie. Stolz, ruhig, selbstsicher, führt er seine Leute durch dieses Leben voll Abenteuer und Armut. Als vornehmer Mann in Lumpen, eine Feder an seinem Hut, eine Kette auf seiner Brust und ein Lächeln auf seinen Lippen bewahrt er seine Würde in jeder Situation. Argwöhnische Blicke, die ihn manchmal treffen, prallen ab. Durch einen inneren Frieden gestärkt, kann ihn keine Schwierigkeit von seiner Aufgabe abhalten: von Dorf zu Dorf zu ziehen und den Kindern Freude zu bringen.

(Aus dem Kalender „365 Tage mit Maria“ 


von der Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“, Februar 2009)

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