Wandernde Zigeuner im Schnee – 1880
Gustav SEYFFERTH
Eine kleine Gruppe Zigeuner bewegt sich auf tief
verschneiten Wegen mühsam vorwärts. Ein Kamel trägt das Zirkuszelt und den
großen Kassenschalter; der goldfarbene Trichter einer Trompete ragt aus einem
Bündel hervor; ein Knabe führt einen Bären mit Nasenring an einer Kette; ein
kleiner Affe, in den Armen einer Frau kauernd, schaut uns ängstlich an. Weit
hinten folgt ein Wohnwagen.
Im Mittelpunkt der Patriarch dieser großen Familie. Stolz,
ruhig, selbstsicher, führt er seine Leute durch dieses Leben voll Abenteuer und
Armut. Als vornehmer Mann in Lumpen, eine Feder an seinem Hut, eine Kette auf
seiner Brust und ein Lächeln auf seinen Lippen bewahrt er seine Würde in jeder
Situation. Argwöhnische Blicke, die ihn manchmal treffen, prallen ab. Durch
einen inneren Frieden gestärkt, kann ihn keine Schwierigkeit von seiner Aufgabe
abhalten: von Dorf zu Dorf zu ziehen und den Kindern Freude zu bringen.
(Aus dem Kalender „365 Tage mit Maria“
von der Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“, Februar 2009)
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