Freitag, 31. Oktober 2014

Jesus, Maria und Josef stammen aus königlichem Geschlecht II


Aus den Schriften des hl. Pierre-Julien Eymard (1811-1868) über den hl. Josef:

„Als Gott der Vater sich entschloss, der Welt Seinen Sohn zu geben, wollte Er es mit Ehren tun, denn Er ist aller Ehren und allen Lobes wert.

Er hat Ihm deshalb einen Hofstaat und königliche Ehren, die Seiner würdig sind, vorbereitet: Gott wollte, dass Sein Sohn, auch auf Erden, würdig und glorreich empfangen werde, wenn schon nicht in den Augen der Welt, so doch in Seinen eigenen Augen.

Das Mysterium der Gnade der Fleischwerdung des Wortes hat Gott nicht unvorbereitet durchgeführt. Jene, die von Ihm dazu ausersehen waren, daran teilzunehmen, wurden von Ihm seit langem dafür zubereitet. Der Hofstaat des menschgewordenen Sohnes Gottes setzt sich aus Maria und Josef zusammen. Gott selbst hätte für Seinen Sohn keine, für Seine Begleitung, würdigeren Diener finden können. Beachten wir nun besonderen den heiligen Josef.

Beauftragt mit der Erziehung des königlichen Prinzen des Himmels und der Erde, um Ihn anzuleiten und Ihm zu dienen, war es nötig, dass seine Dienste seinem göttlichen Schüler zur Ehre gereichen würden: es wäre für einen Gott nicht ziemlich gewesen, sich Seines Vaters schämen zu müssen. Daher, da Er ein König aus Davids Geschlecht sein musste, ließ Er den hl. Josef aus dem gleichen königlichen Stamm geboren werden, damit er, da er adelig sein musste, auch sogar irdischen Adels sei.

In den Adern des hl. Josef fließt also das Blut Davids, Salomons und aller edler Könige Judas und, wenn ihre Dynastie weiter regiert hätte, dann wäre er (der hl. Josef) Thronerbe gewesen und hätte sein Erbe antreten müssen.

Haltet Euch nicht damit auf, seine tatsächliche Armut zu bedenken: seine Familie wurde zu Unrecht vorn Thron vertrieben, auf den sie ein Recht hatte und deswegen hört der hl. Josef nicht auf, König, Sohn der Könige von Juda zu sein, von Königen, die die größten, edelsten und reichsten der Welt sind. Auch bei der Einschreibung zur Volkszählung in Bethlehem würde der hl. Josef vom römischen Gouverneur als Erbe und Nachkomme Davids erkannt werden: das ist seine, leicht erkennbare, königliche Urkunde, die seine königliche Unterschrift trägt.

Aber, was bedeutet uns der Adel des Josef? - so könntet Ihr vielleicht sagen. Jesus ist doch mir gekommen, um sich zu demütigen. Ich antworte, dass der Sohn Gottes, der sich zwar für eine gewisse Zeit demütigen wollte, dennoch in Seiner Person auch alle Formen der Größe vereinigen wollte: Er ist eben, auf Grund Seines Erbrechtes, König, da er ja von königlicher Abstammung ist. Jesus ist adelig, und wenn Er auch Seine Apostel aus dem gemeinen Volk auswählt, macht Er sie doch dadurch auch zu Edelleuten. Dieses Recht hat Er, da Er ein Sohn Abrahams und der Erbe des Thrones Davids ist. Er liebt diese besondere Ehre seiner Familie und die Kirche sieht den Adel nicht mit den Augen der Demokratie an, ehren wir deshalb alles, was Sie auch verehrt. Der Adel aber kommt von Gott.

Heißt das jetzt, dass man Adeliger sein muss, um unserem Herrn zu dienen? Wenn Ihr es seid, ist es eine zusätzliche Ehre für Ihn, aber es ist nicht unbedingt nötig. Er gibt sich mit dem guten Willen und dem Adel des Herzens zufrieden. Die Kirchengeschichte zeigt uns allerdings, dass eine große Anzahl der Heiligen, darunter die Hervorragendsten aus ihrer Schar, ein Wappen geführt haben, einen adeligen Namen besaßen und einer berühmten Familie entstammten, ja, einige von ihnen waren sogar königlichen Geblüts.

Unserem Herrn gefällt es, in allem, was ehrenvoll ist, geehrt zu werden. Der hl. Josef erhielt im Tempel seine ausgezeichnete Erziehung, und Gott hat Ihn so darauf vorbereitet, der edle Diener Seines Sohnes, der Ritter des edelsten Prinzen, der Schützer der Erhabensten Königin des Universums zu sein ".(1)

(1) Mois de Saint Joseph, le premier et le plus parfait des adorateurs - Extrait des ecrits du P. Eymard, Desclee de Brouwer, Paris, 7. Ausgabe, S. 59-62.

in Plinio Corrêa de Oliveira, „Der Adel und vergleichbare traditionelle Eliten in den Ansprachen Pius´ XII. an das Patriziat und den Adel von Rom“. ÖJCGDR Wien, 2006, Documente IV, S. 295.

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