Hl. Petrus Canisius S.J. (1521-1597), Niederländer und
erster deutscher Jesuit der Deutschen Jesuitenprovinz, wird von der
katholischen Kirche als der zweitwichtigste Apostel des katholischen Glaubens
in Deutschland angesehen. Wegen der Klarheit und Eloquenz mit der er die
Ansichten der Nicht-Katholiken bekämpfte, wurde er der „Hammer der Ketzer“
genannt. Er wurde von Papst Pius XI. 1925 heilig gesprochen und zum
Kirchenlehrer ernannt.
Das Glaubensbekenntnis
„Vor Dir bekenne
ich meinen Glauben, Vater und Herr des Himmels und der Erde, mein Schöpfer und
Erlöser, meine Kraft und mein Heil, der Du seit meiner frühesten Jahren nicht
aufgehört hast mich zu nähren mit dem heiligen Brot Deines Wortes und mein Herz
zu trösten.
Damit ich nicht
umherschweife wie die verirrten Schafe, die keinen Hirten haben, hast Du mich
im Schoß der Kirche einberufen; aufgenommen, hast Du mich erzogen; erzogen,
hast Du mich weiter gelehrt durch die Stimme jener Hirten, in denen Du als
Person von Deinen Gläubigen gehört und befolgt sein willst. Mit lauter Stimme
bekenne ich zu meinem Heil, alles, was die Katholiken immer als gutes Recht in
ihren Herzen geglaubt haben.
Ich verabscheue
Luther, ich hasse Calvin, verfluche alle Ketzer, und möchte nichts mit ihnen
gemein haben, weil sie weder aufrichtig sprechen noch hören, besitzen auch
nicht die einzige Regel des von der heiligen, katholischen, apostolischen und
römischen Kirche vorgegebenen wahren Glaubens.
Stattdessen
schließe ich mich in die Gemeinschaft ein, nehme den Glauben an, folge der
Religion und billige die Lehre derer, die Christus hören und folgen, nicht nur,
wenn er in der Schrift lehrt, sondern auch durch den Mund der Ökumenischen
Konzilien richtet und durch den Mund der Kathedra Petri definiert, und sie
durch die Autorität der Väter bezeugt. Ich bekenne mich auch als Kind dieser
römischen Kirche, die von den blasphemischen Ruchlosen verachtet, verfolgt und
verabscheut wird, als wäre sie antichristlich; ich weiche von keinem Punkt ihrer
Autorität ab und weigere mich auch nicht mein Leben hinzugeben und mein Blut zu
ihrer Verteidigung zu vergießen, und ich glaube, dass die Verdienste Christi
mir mein Heil und das der anderen nur in der Einheit mit dieser selben Kirche
erreichen können.
Ich bekenne
offenherzig wie der hl. Hieronymus, vereint zu sein mit dem, der mit dem Stuhl
Petri vereint ist, und beteuere mit dem hl. Ambrosius, in allem die römische
Kirche zu folgen, die ich ehrfurchtsvoll mit dem hl. Cyprian als die Wurzel und
Mutter der universalen Kirche anerkenne. Ich bekenne diesen Glauben und die
Lehre, die ich noch als Kind gelernt habe, in meiner Jugend bestätigt, als
Erwachsener gelehrt, und jetzt, mit meiner schwachen Kraft, verteidigt habe.
Zu diesem
Bekenntnis bewegt mich kein anderer Grund als nur der Ruhm und die Ehre Gottes,
die Gewissheit der Wahrheit, die Autorität der Heiligen Schrift, das Gefühl und
den Konsens der Kirchenväter, das Zeugnis des Glaubens, dass ich meinen Brüdern
geben muss und schließlich das ewige Heil, das ich im Himmel erwarte, und das
den echten Gläubigen versprochene Glück.
Sollte ich wegen
dieses meines Bekenntnisses verachtet, mißhandelt und verfolgt werden, werde
ich es als eine Gnade und einen außerordentlichen Gefallen halten, weil es
bedeutet, dass Du, mein Gott, mir die Möglichkeit gegeben hast, um der
Gerechtigkeit Willen zu leiden und Du nicht willst, dass diejenigen mir gütig
seien, die als erklärte Feinde der Kirche und der katholischen Wahrheit nicht Deine
Freunde sein können.
Doch vergib ihnen,
Herr, denn, angetrieben durch den Teufel und geblendet vom Glanz der falschen
Lehre, wissen sie nicht, was sie tun, oder wollen es nicht wissen. Gewähre
jedoch mir die Gnade, dass ich im Leben und im Tod immer ein echtes Zeugnis der
Aufrichtigkeit und der Treue ablege, die ich Dir, der Kirche und der Wahrheit
schulde, dass ich mich niemals von Deiner heiligen Liebe entferne, und dass ich
immer in Gemeinschaft derer sei, die Dich fürchten und Deine Gebote in der
Heiligen Römischen Kirche halten, deren Urteil ich mich und mein ganzes Werk
mit sofortiger und respektvoller Gesinnung unterwerfe.
Alle Heiligen,
triumphierend im Himmel oder streitend auf Erden, die ihr unauflöslich im Bund
des Friedens in der katholischen Kirche vereint seid, zeiget eure große Güte
und betet für mich. Ihr seid der Anfang und das Ende all meiner Güter; in allem
und für alles sei euch ewig Lob, Ehre und Preis gegeben. Amen.“
Dieses Glaubensbekenntnis wurde von Canisius ab 1571 in vielen
seiner Bücher abgedruckt, es war das Jahr, in dem er es zum ersten Mal in seine
Summa doctrinae christianae
veröffentlichte. Die Hauptgründe für dieses öffentliche Glaubensbekenntnis waren,
dass im Jahre 1568 in einigen Regionen verbreitet wurde, dass Canisius Protestant
geworden sei und einige seiner Gegner (wie Philipp Melanchton, Johannes Marbach
und John Gnyphaeus) in ihren Büchern behaupteten, dass Canisius die katholische
Lehre verteidigte, obwohl er wisse, dass sie falsch sei. Auf diese herrliche
Seite erklärt Canisius seine Festigkeit im katholischen Glauben, seine
unerschütterliche Zugehörigkeit zur Kirche von Rom und zum Papst, seine
frontale Ablehnung des Protestantismus und die Bereitschaft, sein Leben für den
katholischen Glauben hinzugeben.
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Aus dem Spanischen in Pe. Benigno
Hernández Montes, S.J. (1936-1996), “San Pedro Canisio,
autobiografia y otros escritos”, Editorial Sal Terrae, Santander, 2004, 366
páginas. Cfr. páginas 121 e 122. Link: hier
Ebenfalls auf Italienisch in: Corrispondenza Romana, 13 gennaio
2016 Link: hier2
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