Freitag, 28. April 2017
„Er ist auferstanden...“
Das Bild ist eine Illustration des Gengenbacher Evangeliars. Es wurde Mitte des 12. Jahrhunderts, also in der Romanik, gemalt. Es ist Bedeutungsmalerei und keine naturalistische Malerei. Die Farbgebung und die Größe der Personen richten sich nach ihrer Bedeutung und nicht nach der Perspektive und der Natur.
Der obere Teil des Bildes bezieht sich auf Mk 16. Drei Frauen kommen mit ihren Spezereien zum leeren Grab und sehen dort einen Jüngling zur Rechten (vom Betrachter aus) sitzen. Auch unter dem Kreuz standen nach Johannes drei Frauen (Joh 19, 25). Besonders die mittlere Frau mit ihrem Weihrauchfass erinnert daran, dass die Magier aus dem Morgenland dem Neugeborenen drei Geschenke brachten, darunter, wie hier, Weihrauch und Myrrhe, welche zur Einbalsamierung eines Toten benötigt wurde.
Im unteren Drittel sieht man die Wache, welche Pilatus auf Verlangen der Juden vor dem Grab aufstellen ließ (Mt 27, 62 - 66). Die vier (!) Soldaten sind kleiner als die drei Frauen, da sie biblisch weniger Bedeutung haben. Sie sind zwar bewaffnet schlafen aber. Drei Soldaten haben Stöcke mit Ballen in ihren Händen. Ich deute diese als Fackeln, die erloschen sind. Die Nacht ist nämlich vergangen und oben erstrahlt, im Goldglanz des Hintergrundhimmels, der Ostermorgen, der erste Tag der Woche, an welchem Christus von den Toten auferstanden ist. AE
(Titelbild DER FELS April 2015)
Redaktion: Eichendroffstr. 17, D-86916 Kaufering
HubertGindert@der-fels.de
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