Mittelfeld des Triptychons für einen Altar in
Alt-Sankt-Peter in Rom
Das Bild wurde wohl im Umkreis von Giotto um 1320 gemalt.
Auf der Kathedra sitzt Petrus, erkennbar an seinen Schlüsseln, im ihm
vorbehaltenen purpurfarbenen Mantel. Er soll die Gesichtszüge von Papst Bonifaz
VIII. haben, welcher das Papsttum gegen den französischen König verteidigte.
Neben Petrus stehen zwei Engel. Links kniet der Stifter dieses Altares,
Kardinal Giacomo Stefaneschi. Seine Titelkirche war S. Giorgio in Velabro.
Vielleicht steht deshalb bei ihm der hl. Georg. Der Kardinal hält das
Altarmodell mit diesem Triptychon in seinen Händen. Rechts kniet vielleicht
Papst Coelestin V. Er hält wohl Stefaneschis Buch „Opus metricum“, in Händen,
in welchem der Kardinal das Leben dieses 1313 heilig gesprochenen Papstes
beschreibt. Die Kleidung des bei ihm stehenden Heiligen deutet auf den hl.
Nikolaus hin. St. Nikola war auch die Titelkirche von Papst Bonifaz VIII. Das
Bild zeigt beispielhaft drei Haltungen: Petrus als Statthalter Christi sitzt,
Engel und Heilige stehen, während selbst Kardinäle und Päpste vor den Thron
knien. Das Pflaster und die Stiegen zum Petrusthron zeigen das Bemühen um eine
richtige, realistische Perspektive. Das Programm dieses Bildes, welches über
dem Grab des hl. Petrus in Rom stand, ist eine Aufforderung an den Papst, von Avignon nach Rom zurückzukehren. AE
(Titelbild DER FELS Februar 2014)
Redaktion: Eichendroffstr. 17, D-86916 Kaufering
HubertGindert@der-fels.de
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