Die wahren Rechte des Menschen entspringen aus seine Pflichten
Gott gegenüber
Wir werden nicht die gleiche Sprache verwenden bezüglich
eines anderen Punktes, und zwar, was die Trennung von Staat und Kirche
betrifft, was der Trennung von menschlicher Gesetzgebung und christlicher und
göttlicher Gesetzgebung entspricht. Wir wollen uns hier nicht aufhalten, um zu
beweisen, wie viel Unsinn diese Theorie der Trennung beinhaltet; jedermann wird
es von selbst verstehen. Sobald der Staat sich weigert, Gott zu geben, was
Gottes ist, verweigert er auch aus notwendiger Konsequenz, den Bürgern das zu
geben, auf das sie als Menschen Recht haben. Denn, ob man will oder nicht,
entspringen die wahren Menschenrechte gerade aus den Pflichten, die der Mensch
Gott gegenüber hat. Daraus folgt, dass der Staat, wenn er gegen den Hauptzweck
seiner Institution verstößt, in Wahrheit sich selbst verleugnet und dem
widerspricht, was der eigentliche Sinn seiner Existenz ist. Diese höhere
Wahrheiten werden so deutlich von der Stimme der natürlichen Vernunft
verkündigt, dass sie sich jedem Menschen aufdrängen, den die Gewalt der
Leidenschaften nicht verblendet hat.
Aus der Enzyklika "Au milieu des sollicitudes" von Leo XIII. an die Bischöfe und Gläubige Frankreichs, vom 16. Fberuar 1892.
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