Eine Monstranz ist ein Zeigegerät (monstrare „zeigen"), bei dem in einem Fensterbereich (Ostensorium) das „Allerheiligste“, die konsekrierte Hostie, und damit der wahre Leib
Christi zur Verehrung und Anbetung gezeigt wird. Dementsprechend kostbar und
aufwendig aus Gold, Silber und Edelsteinen wurde auch diese Monstranz vom
Augsburger Goldschmied Johannes Zeckl 1708 für die Bürgerkongregation bei der
Ingolstädter Kirche „Maria de Victoria“ gestaltet. Ehrentitel „Maria vom Sieg“ erhielt die Gottesmutter von Papst Pius V. (1566 -
1572).
Dieser Papst konnte europäische Mächte zur Heiligen Liga zusammenführen,
welche 1571 die Seeschlacht von Lepanto gegen die Türken gewann. Und diese
Schlacht ist auf der Monstranz dargestellt: Im Gewirr von Schiffen mit Masten
und Takelage erkennt man den siegreichen Don Juan d'Austria, Albrecht V. Herzog
von Bayern, den Dogen von Venedig und Papst Pius V., aber auch den unterlegenen
türkischen Sultan Kara Mustafa und den Oberbefehlshaber Ali Pascha. Neben dem
Ostensorium sieht man den Erzengel Michael und die Gottesmutter Maria, mit
deren Hilfe der Sieg der Christenheit gelang, auf dass sich im Namen Jesus alle
Knie beugen, im Himmel und auf Erden und unter der Erde (Phil 2,10).
Titelbild DER FELS, Mai 2012
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