Samstag, 9. August 2014

Hl. Edith Stein - 9. August


Hl. Edith Stein

Konvertitin, Nonne, Mystikerin Ocarm
* 12. Oktober 1891 in Breslau, Polen
+ 9. August 1942 im KZ Auschwitz, Polen

„Was immer auch kommen mag, ich bin auf alles gefasst. Jesus ist auch hier mitten unter uns.“ Mit diesen Worten tröstete Edith Stein ihre mitgefangenen auf dem Weg ins Konzentrationslager Auschwitz, wo sie gemeinsam mit mehreren hundert anderen Juden, Judenchristen und weiteren Verfolgten am 9. August 1942 den Tod in der Gaskammer fand.
Stärke war es, die Edith Stein ein Leben lang auszeichnete, Stärke im Treffen klarer Lebensentscheidungen, die allerdings nicht immer die Erwartungen ihr Nahestehender erfüllten. Edith Stein kam am 12. Oktober 1891 in Breslau zur Welt, insgesamt hatten ihre jüdischen Eltern elf Kinder miteinander.
Nachdem sie in Breslau und Göttingen Philosophie studiert und ihren Doktor gemacht hatte, war Edith Stein ab 1916 einige Jahre Mitarbeiterin des damals berühmten Phänomenologen Edmund Husserl in Freiburg. Nach der Lektüre der Biographie von Theresia von Ávila stand dann der Entschluss fest: Edith Stein, inzwischen 31 Jahre alt, konvertierte sich zum Katholizismus und ließ sich in Bergzabern taufen. In den folgenden Jahren wirkte die junge Frau als Dozentin und Lehrerin. Trotz Schuldgefühlen ihrer alten Mutter gegenüber, trat Edith Stein 1933 in den Kölner Karmel ein und nahm den Namen Tereza Benedicta a Cruce (Teresia, die vom Kreuz Gesegnete) an. 
Im Pogromjahr 1938, als die Juden in Deutschland vollkommen geächtet wurden, legte sie die Ewigen Gelübde ab. Bereits 1936, kurz nach dem Tod der 84jährigen Mutter, war auch Ediths Schwester Rosa im Kölner Karmel eingetroffen und hatte sich ebenfalls taufen lassen. Um das Kölner Kloster sowie die Mitschwestern nicht in Gefahr zu bringen, ging Edith Stein an Neujahr 1939 in das holländische Kloster Echt, das Karmeliterinnen in der Zeit des Preußischen Kulturkampfes gegründet hatten. Ein Jahr später kam Schwester Rosa nach und trat ebenfalls in den Karmeliterorden ein. In Echt verfasste Edith Stein noch einmal einige wissenschaftliche Schriften, unter anderem ein Werk zum 400. Geburtstag des heiligen Johannes vom Kreuz. 
An diesem Buch arbeitete sie noch am 2. August 1942, dem Tag, an welchem sie und ihre Schwester Rosa von der Gestapo abgeholt wurden. Die Möglichkeit, in einem Karmel in der Schweiz zu fliehen, wo sie sicher gewesen wäre, hatte Edith Stein nicht genutzt, weil sie Rosa nicht hätte mitnehmen können. Zu ihr sagte Edith im Augenblick der Verhaftung: „Komm, wir gehen für unser Volk.“ Bereits am 7. August wurden die beiden Schwestern nach Auschwitz deportiert, nur zwei Tage danach, am 9. August 1942, starben Edith und Rosa Stein in der Gaskammer.


Reliquie vom Gewand der hl. Edith Stein im Speyrer Dom *)

Josef Kardinal Frings eröffnete 1962 den Seligsprechungsprozess für die Märtyrerin jüdischer Abstammung. Bei seinem zweiten Deutschlandbesuch sprach Papst Johannes Paul II. Edith Stein dann am 1. Mai 1987 in Köln selig und am 11. Oktober 1998 heilig und zusammen mit der hl. Birgitta und der hl. Katharina von Siena zur Patronin Europas erklärt.


Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber . Schindler – Pattloch-Verlag

*) „Stein-reliquie“ von p. schmelzle - eigenes foto. Lizenziert unter Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 über Wikimedia Commons - http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Stein-reliquie.jpg#mediaviewer/Datei:Stein-reliquie.jpg

Siehe auch
http://de.wikipedia.org/wiki/Edith_Stein

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