Mittwoch, 15. Mai 2013

Ursache der Übel:

Die Staatsverfassungen
lassen die christlichen Vorschriften außer acht


Aber nicht bloß der gegenwärtige blutige Krieg (1914) ist es, was die Völker unglücklich macht und uns Kummer und Sorge bereitet. Es ist noch ein anderes schreckliches Übel, das am Marke der menschlichen Gesellschaft zehrt, ein Übel, das alle Einsichtigen mit Furcht erfüllt. Denn, abgesehen von dem Unglück, das es über die Staaten schon gebracht hat und in Zukunft noch bringen wird, muss gerade es mit Recht als die wahre Ursache dieses entsetzlichen Krieges betrachtet werden. Denn seit man in der Verfassung der Staaten die Vorschriften und Einrichtungen der christlichen Lehre außer acht gelassen hat, die doch die sicherste Bürgschaft für Festigkeit und Bestand der staatlichen Ordnung in sich tragen, seitdem sind die Staaten notwendigerweise selbst in ihren Grundfesten erschüttert worden und ins Wanken gekommen. Eine Verwirrung der Geister und Verwilderung der Sitten ist daraus gefolgt, dass, wenn Gott nicht bald Hilfe schafft, der Zusammenbruch der menschlichen Gesellschaft nahe bevorstehen scheint. Das nämlich sind die Übel, die wir wahrnehmen: Mangel an wohlwollender Liebe in den Beziehungen der Menschen untereinander, Missachtung der Autorität, ungerechter Kampf der Stände und Klassen, gieriges Verlangen nach den wandelbaren und hinfälligeren Gütern, als ob es keine andern und zwar viel bessere gäbe, die dem Menschen zum Erwerb angeboten sind. In diesen vier Grundübeln glauben wir ebenso viele Ursachen erblicken zu können, warum die Ordnung der menschlichen Gesellschaft so schwer gestört ist. Wir müssen daher vereint alles aufbieten, dieses Übel auszurotten, und zwar dadurch, dass wir den Grundsätzen des Christentums aufs neue Geltung verschaffen, wenn es uns Ernst damit ist, das Gemeinwohl zu fördern und Ordnung und Frieden zu schaffen.

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