Der Rosenkranz der Jungfrau Maria,
der sich allmählich im zweiten Jahrtausend unter dem Wehen des Geistes Gottes entwickelt
hat, ist ein durch das Lehramt empfohlenes beliebtes Gebet vieler Heiliger. In seiner
Schlichtheit und Tiefe bleibt der Rosenkranz auch in dem soeben begonnenen dritten
Jahrtausend ein Gebet von großer Bedeutung und ist dazu bestimmt, Früchte der Heiligkeit
hervorzubringen. Dieses Gebet reiht sich gut ein in den geistigen Weg des Christentums,
das nach zweitausend Jahren nichts von der Frische des Ursprungs verloren hat und
das sich durch den Geist Gottes gedrängt fühlt, »hinauszufahren« ( »duc in altum!«
), um der Welt wieder und wieder Christus zuzurufen, noch mehr ihn »hinauszurufen«
: Christus, als den Herrn und Erlöser, als »den Weg, die Wahrheit und das Leben«
(Joh 14,6), als »das Ziel der menschlichen Geschichte, der Punkt, auf den hin alle
Bestrebungen der Geschichte und Kultur konvergieren«.(1)
Tatsächlich ist der Rosenkranz, wenn auch von seinem marianischen
Erscheinungsbild her charakterisiert, ein zutiefst christologisches Gebet. In der
Nüchternheit seiner Teile vereinigt er in sich die Tiefe der ganzen Frohen Botschaft,
für die er gleichsam eine Kurzfassung (2) ist. In
(1) Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute
Gaudium et spes, 45.
(2) Paul VI., Marialis cultus (2. Februar 1974) 42: AAS 66 (1974),
153; vgl. OR dt., Nr. 20 (1974), 8.
Aus der Enzyklika „Rosarium Virginis Mariae“ von Johannes Paul II. am 16.10.2002
http://w2.vatican.va/content/john-paul-ii/de/apost_letters/2002/documents/hf_jp-ii_apl_20021016_rosarium-virginis-mariae.html
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