Donnerstag, 27. März 2025

Von Jalta nach Moskau, 1945 -- 2025

 von Roberto de Mattei
26. März 2025


 

Das Schreckgespenst der Konferenz von Jalta schwebt über Europa, während internationale Beobachter über die Möglichkeit eines Endes des Krieges zwischen Russland und der Ukraine und die Folge eines möglichen Waffenstillstands debattieren.

Es ist noch zu früh, sich eingehend mit den Vorzügen der derzeit zwischen den USA und Russland laufenden Verhandlungen zu befassen. Allerdings scheint die Analogie zu den Abkommen von Jalta aus dem Jahr 1945 weniger den geopolitischen Aspekt zu betreffen, sondern vielmehr die psychologische Beziehung zwischen den Gesprächspartnern. Ein alter Essay des französischen Historikers Arthur Conte: „Jalta oder die Teilung der Welt“ - Der 11. Februar 1945 (Robert Laffont, 1964, Übersetzung: Gherardo Casini, 1967) hilft uns, eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den gegenwärtigen Verhandlungen und denen zu verstehen, die vor achtzig Jahren am Schwarzen Meer stattfanden.

Josef Stalin, Lenins alter Kampfgefährte und inzwischen Herrscher über ganz Russland, war der unbestrittene Protagonist des Treffens zwischen den Staatschefs der drei Siegermächte USA, Großbritannien und Russland, das vom 11. bis 14. Februar 1945 auf der Krim stattfand. Stalin war ein Mann, der sein ganzes Leben mit Intrigen verbrachte, die er entweder selbst plante oder vereitelte. „So banal und gefährlich wie ein kaukasischer Dolch“, sagte der revolutionäre Schriftsteller Victor Serge über ihn. Der russische Diktator betrachtete den Westen als eine kranke Welt, die gemäß Marx‘ Theorien zur Evolution der Gesellschaft auf Niedergang und Tod zusteuerte. Trotz seiner Krankheit war der kapitalistische Feind zu letzten Zuckungen fähig und Stalin war davon überzeugt, dass er zur Selbstverteidigung eine Kette von Pufferstaaten um die Grenzen seines Landes herum errichten müsse. Das Dogma der Einkreisung war für ihn wie eine Obsession. Daher das Ziel, an den Grenzen der UdSSR möglichst viele Schutzzonen zu errichten und auf die eine oder andere Weise den größten Teil Mittel- und Osteuropas zu kontrollieren.

Stalin fürchtete Churchill und hatte seinen bevorzugten Gesprächspartner im amerikanischen Präsidenten Franklin Delano Roosevelt, der krank und geschwächt in Jalta ankam. Roosevelt war gebrechlich, seit er als junger Mann an Kinderlähmung erkrankte. Er stammte aus einer wohlhabenden Familie und war ein Narzisst, der sich nie um Geld Sorgen gemacht hatte und sich in seinem Streben nach Macht nie eingehend mit den wichtigen Themen seiner Zeit auseinandergesetzt hatte. Als er in Jalta ankam, waren zwei Ideen vorherrschend: den Krieg so schnell wie möglich zu beenden und einen dauerhaften Frieden zu organisieren. Vor allem aber hegte er den Traum, der „Mann des Friedens“ und damit der größte Mann aller Zeiten zu sein. Er war davon überzeugt, dass der einzige Weg zum Frieden die Gründung einer Organisation der Vereinten Nationen sei, der die Anwesenheit der UdSSR und der USA jene Autorität verleihen würde, die dem unglückseligen Völkerbund in den 1930er Jahren gefehlt hatte. Um Stalins Unterstützung für sein Projekt zu erhalten, war Roosevelt bereit, jeden Preis zu zahlen. Seine oberflächliche Meinung über den Kreml-Autokraten zeigt sich in seiner ungeduldigen Antwort an Botschafter William Christian Bullitt, der ihn warnen wollte: „Bill, ich bestreite Ihre Argumentation nicht. Ich habe nur den Eindruck, dass Stalin nicht so ein Mann ist. Harry [Hopkins] sagt, er sei es nicht und wolle nichts als Sicherheit für sein Land. Ich denke, wenn ich ihm alles gebe, was ich ihm geben kann, und nichts dafür verlange – Noblesse oblige (Adel verpflichtet) –, wird er keine Annexion anstreben und mit mir für eine Welt der Demokratie und des Friedens arbeiten.“ (https://time.com/archive/6824640/historical-notes-we-believed-in-our-hearts/). Harry Hopkins, ein hochrangiger Freimaurer und Roosevelts wichtigster Mitarbeiter, behauptete: „Es besteht kein Zweifel, dass die Russen das amerikanische Volk lieben. Sie lieben die Vereinigten Staaten. Sie vertrauen den Vereinigten Staaten mehr als jeder anderen Macht der Welt.“

Roosevelt kehrte aus Jalta zurück und war davon überzeugt, dass es ihm gelungen war, Stalin zu zähmen. Doch Stalins Absichten waren klar: Die baltischen Länder waren bereits ein integraler Bestandteil des Sowjetimperiums, er machte kaum einen Hehl daraus, dass er Finnland und Jugoslawien sowjetisieren wollte, er hatte Bulgarien fest im Griff und in Rumänien fand ein Putsch statt. In Jalta wurde dem internationalen Kommunismus die Naivität des Westens bewusst. Die Sowjetisierung Osteuropas, der Sieg Mao Tse-tungs in China, der Fall Koreas und Indochinas, der Bau der Berliner Mauer und die Eroberung Kubas – all dies waren laut Arthur Conte eine Folge von Stalins Sieg in Jalta. Und wir müssen in den Abkommen von Jalta auch die Ursache und Inspiration der großen russischen Nachkriegskampagnen für den Pazifismus suchen.

Trumps Charakter und sein politisches Projekt unterscheiden sich sicherlich von denen Roosevelts. Doch was sollen wir vom Immobilienmakler Steve Witkoff halten, dem der amerikanische Präsident die Aufnahme der heiklen Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine anvertraut hat? Witkoff wurde am 21. März 2025 von Tucker Carlson interviewt, um über sein Treffen mit dem russischen Präsidenten in Moskau in der vergangenen Woche zu sprechen. Während des Interviews berichtete Witkoff vor einem fast gerührten Carlson, dass Putin bei einem der besten russischen Künstler ein wunderschönes Porträt von Trump in Auftrag gegeben und es ihm gegeben habe, damit er es dem Präsidenten überbringe, der davon gerührt gewesen sei. Putin habe ihm zudem erzählt, dass er nach dem Anschlag in Pennsylvania am 14. Juli in die Kirche gegangen sei, um für Trump zu beten. Für Trumps Gesandten sei Putin „kein schlechter Mensch“ und „wolle nicht den gesamten Alten Kontinent erobern“. Im Gegenteil, sagte er, sei er ein „großartiger“ Führer, der versuche, den seit drei Jahren andauernden Konflikt zwischen Moskau und Kiew zu beenden. „Mir hat es gefallen. Ich dachte, er wäre ehrlich zu mir“, wiederholte Witkoff (https://www.youtube.com/watch?v=acvu2LBumGo).

Beim Anhören des Interviews fällt der Optimismus und die Unerfahrenheit von Trumps Gesandtem angesichts eines alten KGB-Fuchses wie Wladimir Putin auf. Dies bedeutet nicht, dass der amerikanische Präsident die Eindrücke seines Assistenten teilt. Es ist sehr schwierig, sich in Trumps Denkweise hineinzuversetzen, obwohl er redseliger und extrovertierter ist als Putin. Die Strategie des Kremlchefs hat allerdings den Vorteil, klar zu sein, denn sie wurde in den vergangenen fünfzehn Jahren immer wieder zum Ausdruck gebracht. In einem Interview mit Tucker Carlson am 9. Februar 2024 argumentierte Putin nach einer langen Geschichtsstunde, dass die Ukraine seit ihrer Entstehung ein historischer Teil „Großrusslands“ gewesen sei und dies auch wieder werden werde. Bei anderen Gelegenheiten bezeichnete er Stalin als sein Vorbild, den er als den Patrioten betrachtete, der im Zweiten Weltkrieg den „Großen Vaterländischen Krieg“ gewann und die Einheit Russlands wiederherstellte und ihm seine Rolle als Großmacht zurückgab. Um dieses Ziel zu erreichen, musste Stalin alle Befürchtungen der Angelsachsen hinsichtlich seiner revolutionären Absichten zerstreuen. Unter anderem entschied er deshalb, dass die Internationale nicht länger die Nationalhymne sein sollte. Die neue Hymne, vertont von Alexander Alexandrow und mit Texten von Sergei Michalkow und Gabriel El-Registan, wurde am 1. Januar 1944 erstmals im russischen Radio ausgestrahlt und enthielt den Refrain: „Ehre sei dir, freies Vaterland – sicheres Bollwerk der Völkerfreundschaft – möge die sowjetische Flagge, die Nationalflagge, von Sieg zu Sieg wehen!“ Nach dem Zusammenbruch des Sowjetregimes im Jahr 1991 wurde die Melodie abgeschafft, doch im Jahr 2000 wurde sie von Putin als Nationalhymne der Russischen Föderation wiedereingeführt und bringt seinen Willen zur Macht zum Ausdruck.

Der ehemalige Chef des KGB in Moskau, General Jewgeni Sawostjanow, der heute im Exil lebt, erklärte in einem Interview mit dem „Corriere della Sera“ am 25. März: „Putin wird einen vollständigen Waffenstillstand nur dann akzeptieren, wenn er sicher ist, dass er seine wichtigsten Ziele erreichen kann. Er möchte unbedingt als „der große Sammler russischen Landes“ in die Geschichte eingehen, als derjenige, der den Zerfall des Imperiums, der 1867 mit dem Verkauf Alaskas an die USA begann, rückgängig machte. Es ist nicht nur für ihn selbst. Durch die Eingliederung der Ukraine und Weißrusslands in einen einzigen Staat könnte „die Bevölkerung“ des Landes auf rund 188 Millionen anwachsen und gleichzeitig die Mobilisierungsressourcen, den internen Verbrauchermarkt und die Arbeitskräfte ausgebaut werden. Diese Theorie war dem alten KGB wichtig: Je kleiner Russland ist, desto unregierbarer wird es. Sein Hauptziel hat sowohl eine praktische als auch eine ideologische Grundlage.“ „Europa muss aufwachen“, schlussfolgert Savostyanov. Doch die Warnung gilt auch den Amerikanern.

 Corrispondenza Romana Nr. 1891

 

Aus dem Italienischen mir Google-Übesetzer von

https://www.corrispondenzaromana.it/da-yalta-a-mosca-1945-2025/

Die deutsche Fassung dieses Artikels ist erstmals erschienen in
www.p-c-o.blogspot.com

© Veröffentlichung dieser deutschen Fassung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.

Sonntag, 16. März 2025

Vatikan-Abkommen mit dem kommunistischen China: Diplomatischer Sieg oder Ausgangspunkt für Verfolgung?

von Michael Haynes,
14. März 2025

2018 unterzeichnete der Vatikan ein Dokument mit dem kommunistischen China, das zu einem der umstrittensten Aspekte des Pontifikats von Papst Franziskus wurde und zu einem „Verrat“ an den Katholiken im Land führte.

Das streng geheime chinesisch-vatikanische Abkommen besteht nun seit sieben Jahre, nachdem es im Herbst 2024 zum dritten Mal verlängert wurde. Doch wer hat im Rahmen des Abkommens tatsächlich die größere Macht, und was waren die Ergebnisse?

2018: Ein neues Abkommen für ein neues Kapitel?

Am 22. September 2018 gab der Vatikan bekannt, dass er ein Abkommen mit der chinesischen Regierung über die Ernennung katholischer Bischöfe in China unterzeichnet habe. Der Vatikan erklärte, die Gespräche seien seit einiger Zeit im Gange, und dieses neue Abkommen sei das Ergebnis. In der Pressemitteilung heißt es:

„Das oben erwähnte vorläufige Abkommen, das Ergebnis einer schrittweisen und gegenseitigen Annäherung, wurde nach einem langen Prozess sorgfältiger Verhandlungen vereinbart und sieht die Möglichkeit regelmäßiger Überprüfungen seiner Anwendung vor. Es betrifft die Ernennung von Bischöfen, eine Frage von großer Bedeutung für das Leben der Kirche, und schafft die Voraussetzungen für eine verstärkte Zusammenarbeit auf bilateraler Ebene.“

Der Vatikan fügte hinzu, er teile die Hoffnung mit Peking, dass das Abkommen „einen fruchtbaren und zukunftsorientierten Prozess des institutionellen Dialogs fördern und einen positiven Beitrag zum Leben der katholischen Kirche in China, zum Gemeinwohl des chinesischen Volkes und zum Frieden in der Welt leisten möge.“

Wenige Tage später schrieb Papst Franziskus in einem Brief an die chinesischen Katholiken, dass das Abkommen, „obwohl es auf bestimmte Aspekte des kirchlichen Lebens beschränkt und notwendigerweise verbesserungswürdig ist, seinerseits dazu beitragen kann, ein neuen Kapitels der katholischen Kirche in China zu schreiben.“

Endlich, so der Papst, könnten der Heilige Stuhl und das kommunistische China zusammenarbeiten, „in der Hoffnung, der katholischen Gemeinschaft gute Hirten zu geben“.

Der Inhalt des Abkommens blieb geheim, und weder der Vatikan noch die kommunistischen Behörden in Peking ließen erkennen, dass es in naher Zukunft veröffentlicht würde. Der vatikanische Staatssekretär und Hauptautor des Abkommens, Kardinal Pietro Parolin, bekräftigte 2023, dass die Geheimhaltung darauf zurückzuführen sei, „dass das Abkommen noch nicht endgültig genehmigt wurde“.

Es wird angenommen, dass das Abkommen die staatlich anerkannte Kirche in China anerkennt und es der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) ermöglicht, Bischöfe im Land zu nominieren und gemeinsam mit dem Vatikan einen Prozess zur Auswahl der Bischöfe zu führen.

Der Heilige Stuhl, d. h. der Papst, hat vermutlich ein Vetorecht gegenüber den von der chinesischen Regierung nominierten Bischöfen. Das Abkommen soll auch die Absetzung von Bischöfen der „Untergrundkirche“ zugunsten von regierungstreuen Bischöfen ermöglichen, die der chinesischen Staatskirche – der Chinesischen Katholisch-Patriotischen Vereinigung (CCPA) – angehören. Dies soll als Versuch einer gemeinsamen Zusammenarbeit zwischen Rom und Peking gewertet werden.

Kardinal Parolin erklärte 2023 in einem Interview mit der vatikanischen Presse, das chinesisch-vatikanische Abkommen basiere auf dem Grundprinzip des Konsenses von Entscheidungen, die Bischöfe betreffen, und sei im Vertrauen auf die Weisheit und den guten Willen aller zustande gekommen.

Das Abkommen wurde 2018 unterzeichnet und 2020, 2022 und 2024 um jeweils vier Jahre verlängert. Bei der nächsten Verlängerung im Jahr 2028 wird das vorläufige Abkommen bereits zehn Jahre alt sein, was Zweifel an der offiziellen Bezeichnung als „vorläufig“ aufkommen lässt.

Diplomatischer Erfolg oder Beihilfe zur Verfolgung?

Doch kaum war das Abkommen unterzeichnet, berichtete AsiaNews, ein auf die Berichterstattung über Christenverfolgungen im Fernen Osten spezialisiertes Medium, dass sich chinesische Katholiken der Untergrundkirche betrogen fühlten. „Untergrundkatholiken hegen den starken Verdacht, vom Vatikan im Stich gelassen zu werden“, hieß es in einem Kommentar vom November 2018.

Jahrelang sind die Katholiken der Untergrundkirche in China Rom treu geblieben, trotz der zunehmenden Verfolgung durch die chinesische Regierung, die Katholiken zum Beitritt zur staatlich anerkannten und der Kommunistischen Partei nahestehenden CCPA zwingen will. Diese Verfolgungen erduldeten sie, weil sie dem Heiligen Vater und dem Heiligen Stuhl treu bleiben wollten, anstatt sich der kommunistischen Religion zu unterwerfen, die Peking unter dem Deckmantel des chinesischen Katholizismus propagiert.

Genau aus diesem Grund bezeichnete Hongkongs emeritierter Bischof Kardinal Joseph Zen das Abkommen des Heiligen Stuhls als „unglaublichen Verrat“. „Sie geben die Herde den Wölfen ins Maul. Das ist ein unglaublicher Verrat“, sagte er 2018 von seinem Zuhause in Hongkong aus gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Kardinal Zen hat sich oft gegen die Gefahren des eifrigen Warnens vor der Notlage der chinesischen Untergrundkatholiken ausgesprochen, musste das Thema in den letzten Jahren jedoch aufgrund der Brisanz der Situation meiden.

Aber er ist keineswegs allein. Zahlreiche China-Experten und Beobachter warnten, dass sich der Heilige Stuhl durch die Unterzeichnung eines Abkommens mit dem kommunistischen China tatsächlich der Manipulation und dem Missbrauch durch Peking aussetzt. Ihren Stimmen schlossen sich auch offizielle Regierungsvertreter an.

Kurz vor der ersten zweijährigen Verlängerung des Abkommens im Jahr 2020 warnte der ehemalige US-Außenminister Mike Pompeo: „Der Vatikan gefährdet seine moralische Autorität, sollte er das Abkommen verlängern.“ Er verwies auf einen Artikel, den er zu diesem Thema verfasst hatte und in dem er feststellte: „Es ist klar, dass das chinesisch-vatikanische Abkommen die Katholiken nicht vor den Übergriffen der Partei geschützt hat.“

Sogar die China-Kommission des US-Kongresses hat öffentlich den direkten Zusammenhang zwischen dem Abkommen des Heiligen Stuhls und der zunehmenden Christenverfolgung in China festgestellt. In ihrem Bericht von 2020 erklärte die Kommission, diese Verfolgung habe „eine Intensität erreicht, wie sie seit der Kulturrevolution nicht mehr erlebt wurde“.

Im Bericht von 2023 schrieb die Kommission: „Die Kommunistische Partei Chinas und die Regierung Chinas haben ihre Bemühungen fortgesetzt, die Kontrolle über die katholische Führung, das Gemeindeleben und die Religionsausübung zu erlangen.“

Papst Franziskus selbst räumte ein, dass das von ihm genehmigte Abkommen zu zunehmendem Leid führen werde. An Bord des Papstflugzeugs im Jahr 2018 sagte er über die Untergrundkirche: „Es stimmt, sie werden leiden. Ein Abkommen bringt immer Leid mit sich.“

Während der Heilige Stuhl seine wachsenden Beziehungen zu China lobt, werden Priester, Seminaristen und gläubige Laien der Untergrundkirche verhaftet, gefoltert, mit Geldstrafen belegt und an unbekannte Orte verschleppt, weil sie Rom treu sind und sich weigern, der kommunistischen, staatlich anerkannten Kirche beizutreten. Chinas Untergrundkatholiken werden heute stärker verfolgt als je zuvor, nämlich von den kommunistischen Behörden. Diese werden nun durch ihr Abkommen mit dem Heiligen Stuhl dazu ermutigt. Ermutigt durch das geheime Abkommen hat Peking seine Verfolgung von Katholiken sogar noch verstärkt.

Hat es funktioniert?

Beobachter werden sich fragen, ob das Abkommen trotz der zunehmenden Verfolgung von Katholiken Früchte getragen und zu einer stärkeren Einheit zwischen Rom und Peking geführt hat, wie sie sich der Heilige Stuhl wünscht. Kardinal Parolin und der vatikanische Staatssekretär für die Beziehungen zu den Staaten, Erzbischof Paul Gallagher, haben sich Papst Franziskus angeschlossen und das Abkommen und seine Wirksamkeit verteidigt.

„Das Abkommen stellt einen Weg dar – einen langsamen und herausfordernden Weg, der meiner Meinung nach langsam Früchte trägt“, sagte Kardinal Parolin im Januar und wiederholte damit die Äußerungen, die er diesem Korrespondenten im vergangenen November gemacht hatte. Erzbischof Parolin seinerseits … Gallagher sprach kürzlich von einer „größeren Vertrautheit“ zwischen Peking und Rom, die es ihnen ermögliche, „entspannter miteinander umzugehen“.

Entgegen dieser Rhetorik deuten die Beweise jedoch darauf hin, dass Peking selbst die Bedingungen des Abkommens konsequent gebrochen und den Heiligen Stuhl zu einer demütigenden Akzeptanz von Pekings einseitigen Entscheidungen über die Ernennung von Bischöfen gezwungen hat. Anstatt eine funktionierende Beziehung aufzubauen, wurde der Vatikan eingeschüchtert und überlistet und musste die zweite Geige hinter den kommunistischen Behörden spielen.

Eine Reihe von Bischofsernennungen in chinesischen Diözesen in den letzten zwei Jahren hat deutlich gemacht, wer wirklich die Macht innehat. Peking hat wiederholt Ernennungen vorgenommen und den Vatikan erst im Nachhinein darüber informiert, manchmal sogar am Tag der Amtseinführung des neuen Bischofs. 

Ein Beispiel dafür ist Bischof Shen Bin, der im April 2023 von den chinesischen Behörden zum Bischof von Shanghai ernannt wurde – ein Schritt, über den der Vatikan nicht informiert wurde. Shen war der vom Vatikan anerkannte Bischof von Haimen, und der vom Vatikan anerkannte Bischof von Shanghai war in Wirklichkeit Bischof Thaddeus Ma Daqin.

Der Heilige Stuhl musste den Forderungen Pekings nachgeben und erkannte Shen Bins Amtseinführung als Bischof von Shanghai zwei Monate später an. Dies ist nur das prominenteste Beispiel für die praktische Umsetzung des chinesisch-vatikanischen Abkommens: Peking handelt, informiert anschließend den Heiligen Stuhl, und Rom muss sich dann mit der Akzeptanz der Entscheidung der kommunistischen Regierung herumschlagen.

In mehreren Fällen gab der Vatikan eine Pressemitteilung heraus, in der er die Amtseinführung eines neuen Bischofs in China ankündigte, während aus von der chinesischen Staatskirche veröffentlichten Informationen hervorgeht, dass der Bischof bereits einige Monate zuvor in sein Amt eingeführt worden war. In den von der chinesischen Staatskirche veröffentlichten Details wird Papst Franziskus oder der Heilige Stuhl üblicherweise nicht erwähnt. Der erfahrene Vatikanist Sandro Magister kommentierte dies folgendermaßen:

·        Kurz gesagt: Eine synoptische Lektüre der Pressemitteilungen des Heiligen Stuhls und der „Katholischen Kirche in China“ zu jeder neuen Bischofsernennung macht deutlich, dass das Regime in Peking das Sagen hat.

Traurig, aber nicht unerwartet, zeigen die Beweise, dass das chinesisch-vatikanische Abkommen nicht nur die Untergrundkatholiken Chinas verraten und zu ihrer verstärkten Verfolgung geführt hat, sondern auch genau in dem Punkt gescheitert ist, der offiziell angestrebt wurde – der Einsetzung der Bischöfe durch einen gemeinsamen Prozess zwischen Rom und Peking, um die Beziehungen zwischen beiden Parteien zu stärken.

Ein solches Scheitern sollte nicht überraschen. Selbst wenn man die umstrittene Natur und die Ursprünge des Abkommens außer Acht lässt, warnte ein scharfsinniger Beobachter, dass ein solches Abkommen niemals erfolgreich sein konnte.

„Diplomatie hat ihre Berechtigung. Verhandlungen sind notwendig“, sagte mir Benedict Rogers – Treuhänder und Mitbegründer von Hong Kong Watch. „Versöhnung ist lobenswert und sollte stets ein Ziel der Kirche sein.“ Naivität ist verzeihlich. Aber Komplizenschaft und Beschwichtigung – denen der Vatikan mit seinem Vorgehen gefährlich nahe kommt – haben in der katholischen Soziallehre keinen Platz.“ 

 

Michael Haynes ist ein Englischer Journalist in Rom als Mitglied des Pressedienstes des Heiligen Stuhls, Chefredakteur von LifeSiteNews und PerMariam.

Photo Credit: © SuiKin – stock.adobe.com

Aus dem englischen in https://www.tfp.org/vaticans-deal-with-communist-china-diplomatic-victory-or-launchpad-for-persecution/

 In deutsch erstmals in www.r-cr/blog/post.com

© Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.






Samstag, 15. März 2025

Putin: eine Wahrheit, ein Geheimnis und sechs Lügen


 

Antony Burkhardt

„Der Verfall des Mutes ist heute im Westen vielleicht das, was dem ausländischen Blick am meisten auffällt“, schrieb Aleksandr Solženicyn. Würde Europa das Russland Wladimir Putins ohne diese pathologische Schwäche so sehr fürchten? Der Herr des Kremls wird von einem immer größeren Teil der Öffentlichkeit als starker Mann einer wiedergeborenen Nation verehrt, der einen titanischen Kampf gegen den dekadenten Westen führt. Dieser Ruf beruht auf einer Wahrheit, einem Rätsel und sechs Lügen. Hier sind sie:

„Putin hat sein Land wieder groß gemacht“ FALSCH

Russland ist eine große Militärmacht mit einem Waffenarsenal, das es aus der Sowjetzeit geerbt hat. Seine Größe, Kultur und Geschichte machen es zu einem mächtigen Land, unabhängig davon, wer es regiert. Dennoch ist das heutige Russland ein geschwächter Staat, der mit gravierenden Strukturproblemen zu kämpfen hat: Das Bruttoinlandsprodukt ist niedriger als das Frankreichs, obwohl es doppelt so viele Einwohner hat; die Bevölkerung schrumpft (vor allem aufgrund einer sehr niedrigen Geburtenrate); die Lebenserwartung ist niedriger als in Bangladesch; Alkoholismus und Aids (mehr als eine Million Russen sollen HIV-positiv sein) stellen unlösbare Gesundheitsprobleme dar; das Land wird von möglichen Sezessionsbestrebungen schnell wachsender ethnischer und religiöser Minderheiten, vor allem der Muslime, bedroht. Wladimir Putin ist es gelungen, einige dieser Missstände zu mildern, aber keines ist dauerhaft gelöst.

„Russland ist eine unwiderstehliche Militärmacht“ FALSCH

Es stimmt, dass Russland zwei der größten Eroberer der Geschichte, Napoleon Bonaparte und Adolf Hitler, abwehren konnte, auch dank „General Winter“. Aber es hat in seiner älteren und jüngeren Geschichte immer wieder bittere Niederlagen erlitten: gegen die Mongolen, gegen die polnisch-litauische Koalition, gegen die Franzosen und Briten im Krimkrieg und andere. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Niederlage gegen Japan die erste einer modernen europäischen Macht gegen ein asiatisches Land. Der Erste Weltkrieg führte zum Sturz des Zaren und zur Aushandlung eines Separatfriedens durch die Sowjets, die von Deutschland schachmatt gesetzt wurden. Der sowjetisch-afghanische Krieg endete mit der Niederlage Moskaus. Der Kalte Krieg endete mit einer demütigenden Niederlage: Russland verlor fast ein Drittel seines Territoriums, ohne einen einzigen Kanonenschuss abgefeuert zu haben. Auch der Einmarsch in die Ukraine offenbarte die militärischen Schwächen des heutigen Russlands: Aus der „Spezialoperation“, die in wenigen Tagen mit der Einnahme Kiews hätte enden sollen, wurde ein endloser Stellungskrieg, in dem auf wenigen hundert Quadratkilometern Hunderttausende junger Russen ihr Leben verloren.

„Putins Russland ist ein Leuchtturm für viele Nationen“ FALSCH

Russland schürt in Afrika den Hass auf den Westen und erhält von dort eine gewisse Unterstützung. Ansonsten ist es international relativ marginalisiert, und seine wichtigsten Verbündeten sind Regime, die als Außenseiter gelten: Iran, Kuba, Venezuela, Nordkorea, Nicaragua, Weißrussland… Das Verhältnis zu China ist zwiespältig: einerseits ein natürlicher Verbündeter gegen den Westen, andererseits ein gefährlicher Rivale, der an der sibirischen Grenze starken Druck ausübt.

„Wladimir Putin ist der Erneuerer der traditionellen Werte“ FALSCH

Russland wirft dem Westen regelmäßig „moralische Dekadenz“ vor. Richtig ist, dass Homosexualität, die in Europa und den USA weitgehend akzeptiert ist, in Russland unterdrückt wird. Aber auch die traditionelle Familienstruktur ist in diesem Land stark geschwächt. Die Fertilitätsrate der russischen Frauen hat ein alarmierendes Niveau erreicht (1,42 Kinder pro Frau), und obwohl sie in den letzten Jahren zurückgegangen ist, zählt die Abtreibungsrate immer noch zu den höchsten in Europa, während die Scheidungsrate schlicht die höchste der Welt ist (4,1 Scheidungen pro 1.000 Einwohner gegenüber 1,9 in Frankreich). Darüber hinaus ist in Russland das Austragen von Kindern für andere (GPA) zu Erwerbszwecken legal.

„Russland bekämpft die Korruption“ FALSCH

Putin wird von der Kreml-Propaganda und seinen Freunden in Moskau als weißer Ritter dargestellt, der unter anderem mit der korrupten Ukraine aufräumt. In Wirklichkeit ist die russische Gesellschaft seit Jahrzehnten korrupt (laut dem letzten Jahresbericht der Nichtregierungsorganisation Transparency International liegt Russland auf Platz 39 von 180 der korruptesten Länder der Welt), und dieser Trend hat sich unter Wladimir Putin trotz der Unterwerfung der Oligarchen aus der Jelzin-Ära noch verstärkt. Das Vermögen des russischen Präsidenten wird auf über 200 Milliarden Dollar geschätzt. Ist diese gigantische Summe, die ihn zu einem der reichsten Männer der Welt machen würde, das Ergebnis seiner Pension als ehemaliger KGB-Agent?

„Wladimir Putin ist der Verteidiger des Christentums“ FALSCH

Putins Russland hat sich wiederholt auf sein christliches Erbe berufen, um sich von Europa abzugrenzen, das als abtrünnig betrachtet wird. Russland ist jedoch ein bedingungsloser Verbündeter islamistischer (Iran) und marxistischer Regime (Nordkorea, Kuba, Nicaragua), die Christen gnadenlos verfolgen. Der Kreml hat sich nie eingemischt, um ihr Leid zu lindern. In Russland kann die Verquickung von orthodoxer Kirche und Macht – ein in der Geschichte des Landes immer wiederkehrendes Phänomen, auch in der Stalin-Ära – nicht über die fortschreitende Entchristlichung (Rückgang der religiösen Praxis) hinwegtäuschen.

„Wladimir Putin wird von seinem Volk geliebt“ UNMÖGLICH ZU BEANTWORTEN

Wahrscheinlich sind ihm viele Russen dankbar, dass er die Auflösung der Jelzin-Ära beendet und dem gedemütigten Russland wieder Angst eingejagt hat. Doch wie lässt sich diese Popularität in einem Land messen, in dem Opposition und Presse geknebelt sind? Wahrscheinlich ist, dass Putin wie alle seine Vorgänger – Zaren und Sowjetführer eingeschlossen – eher gefürchtet als geliebt wird.

„Wladimir Putin ist ein Patriot“ WAHR

Tatsächlich scheint die Hegemonie Russlands sein einziger ideologischer Kompass zu sein. „Von Chlodwig bis zum Komitee für Volksgesundheit sympathisiere ich mit allem“, soll Bonaparte gesagt haben. Putin hätte sagen können: „Von Iwan dem Schrecklichen bis zu Stalin bin ich mit allem einverstanden.“ Er wollte zwar die Heiligsprechung von Nikolaus II., sorgte aber für die Wiedereinführung der sowjetischen Hymne. Zum Leidwesen der Nachbarländer geht dieser Patriotismus mit imperialistischen Ambitionen einher – eine Konstante in der langen Geschichte Russlands. Heute ist es die Ukraine, die darunter leidet, und es scheint klar, dass, wenn Putin seinen Willen durchsetzt, weitere Gebiete annektiert werden. Warum sollte er einen Weg verlassen, der für ihn bereits vorteilhaft ist?

Quelle: atfp.it

Foto: Pixabay


Veröffentlicht aufMärz 13, 2025 

 

 

Freitag, 14. März 2025

Verklärung des Herrn


Die Verklärung des Herrn kann in ihrer Bedeutung schwer überschätzt werden. Nicht umsonst feiert gerade die Ostkirche dieses Ereignis als einen besonders hohen Festtag. Allerdings ist dieses Ereignis in dem, was es offenbart, auch höchst anspruchsvoll. Es geht nicht nur einmal wieder um etwas Besonderes wie beim Heiland fast immer, was man ja schon gar nicht anders erwartet.

Die Verklärung des Herrn auf dem Berg Tabor bildet sozusagen den Höhepunkt des öffentlichen Lebens des Herrn. Es ist bereits ein Erfüllungsereignis der gesamten bisherigen Heilsgeschichte. Nicht umsonst geschieht es in Anwesenheit nicht nur seiner drei Jünger Petrus, Jakobus und Johannes, sondern auch der beiden Säulen des Alten Bundes, Mose, dem Vertreter des Gesetzes, der Thora, und Elia, dem wohl größten Propheten Israels. Beide, Mose und Elia, hatten schon ihre ganz persönlichen Gottesbegegnungen. Mose, seine erste am brennenden Dornbusch, aus dem ihn Gott überhaupt zum Führer seines Volkes berufen hat, und Elia am Berg Horeb im Anschluss an das Gottesurteil gegen die 450 Baalspriester.

Die Verklärung des Herrn auf dem Berg Tabor ist ein Offenbarungsgeschehen für die Apostel sowie die beiden Repräsentanten des Alten Bundes, Mose und Elia. Denn was in der Verklärung am Herrn für alle Anwesenden offenbar wird, ist überhaupt nichts, was er bisher nicht gehabt hätte, sondern etwas, was ihm schon mit seiner Menschwerdung an Weihnachten eignet, was aber auf Tabor nur einmal für die Anwesenden für einen Moment wie ein Blitzlicht erkennbar wird. Der Herr ist wahrhaftig wahrer Mensch und wahrer Gott, und beide Naturen, die in seiner göttlichen Person ungetrennt und unvermischt geeint sind, aber so, dass seine wahre unsterbliche, göttliche Natur seine wahre menschliche Natur durchdringt wie Wasser einen trockenen Schwamm und die menschliche Natur gleichsam vergöttlicht. Dabei bleibt die göttliche Natur ganz sie selbst wie Wasser, das einen trockenen Schwamm durchdringt, aber auch die menschliche Natur, die von der göttlichen ganz durchdrungen wird. Ein Vorausbild für diese Durchdringung des Stofflichen durch das Göttliche ist schon der brennende Dornbusch. Er brennt lichterloh, aber er verbrennt trotzdem nicht, sondern bleibt, der er ist.

Die menschliche Natur wird von der göttlichen nicht erdrückt oder verändert oder sogar verfälscht, sondern jede Natur behält in ihrer gegenseitigen Durchdringung ihre spezifische Eigenart. Das ist auch notwendig, denn die Energien beider Naturen wirken zusammen, wie es sogar sichtbar wird, wenn bspw. der Herr seine Wunder wirkt oder wenn der Herr durch die materiellen Zeichen seiner Sakramente wirkt. Das gilt aber nicht nur für die beiden Naturen in Christus, sondern auch für die Kooperation von Gott und Mensch, wie wir es am vergangenen Sonntag im Evangelium von der wunderbaren Brotvermehrung gehört haben.

Sie erinnern sich: Gebt ihr ihnen zu essen! Die Jünger verteilen, und es ereignet sich etwas, was nur von Gott her möglich ist. Seine wahre menschliche Natur wird mit Pfingsten zur Kirche in der Gestalt der Menschen, die vom Heiligen Geist durchdrungen werden und die mit dem Heiligen Geist zusammenwirken müssen. Wir sind die Glieder seines Leibes, durch die das Haupt handeln möchte.

Das Ereignis der Verklärung des Herrn ist gleichsam ein Scharnier zwischen dem Bisherigen und dem Zukünftigen. In der Verklärung erfüllt sich das Vergangene, repräsentiert durch Mose und Elia, das über viele Jahrhunderte genau auf diesen Moment zugelaufen ist, und zugleich entfaltet sich dann aus der Auferstehung des Herrn, worauf die Verklärung bereits hinweist, was in der verklärten Leibesgestalt des Herrn auf Tabor schon sichtbar wird.

Was für die gott-menschliche Person Jesu Christi gilt, wie sie sich uns heute auf Tabor präsentiert, gilt in entsprechender Weise auch für die Kirche, den mystischen Leib Christi. Diese Durchdringung der Kirche mit dem Heiligen Geist ist, jedenfalls im Prinzip, genauso wirklich wie die Durchdringung der menschlichen Natur des Herrn durch seine göttliche Natur, wenn auch für uns unsichtbar. Ich sage deshalb im Prinzip, weil sich ja gerade heute viele Glieder der Kirche gegenüber diesem Geist, der sie erfüllen und durchdringen möchte, abschotten. Erst in der Vollendung, wenn wir, wie Paulus im Römerbrief sagt, als Söhne Gottes offenbar werden, wird sich der ganze Christus aus Haupt und Leib, dessen Glieder wir sind, so offenbaren, wie sich der Herr heute auf dem Berg Tabor in seiner Herrlichkeit offenbart hat. Darin wird zugleich unsere eigene Vergöttlichung in unserer Vollendung sichtbar. Wir werden einmal als seine Bräute Bein von seinem Bein und Fleisch von seinem Fleisch sein, wie Eva im Paradies Bein und Fleisch von Adams Bein und Fleisch war. In der Verklärung des Gott-Menschen Jesus Christus sieht der Mensch, wozu er bestimmt und geschaffen wurde, nämlich zur Vergöttlichung. Diese bedeutet eben nicht, dass die menschliche Natur des Menschen in ihrer Vollendung vernichtet und aufgehoben wäre ins Göttliche. Vielmehr wird es in der Vollendung der menschlichen Natur wie bei einem mit Wasser gesättigten Schwamm kein Partikelchen mehr geben, das nicht vom göttlichen Geist durchdrungen wäre, ohne aber dabei der menschlichen Natur im Geringsten Abbruch zu tun. Im Gegenteil: Die menschliche Natur, die Gott schon als sein eigenes Abbild geschaffen hat, ihm ähnlich, wird nun in ihren allerletzten Möglichkeiten vollendet und zu sich selbst gebracht, aber keineswegs verfälscht oder sogar ausgelöscht. Auch in der Vergöttlichung ist und bleibt der Mensch immer nur Mensch und wird niemals Gott, aber doch Gott in einem höchstmöglichen Maße verähnlicht.

In diesem Prozess der Vergöttlichung des Menschen und der Kirche als Ganzer spielt noch einmal die göttliche Person Jesu Christi mit ihren beiden Naturen eine Rolle, nämlich in Gestalt der Heiligen Eucharistie. Das Fleisch des Herrn, das wir nur als Brot erkennen, ist durchdrungen von seiner wahren, herrlich strahlenden Gottheit, von der wir aber sinnenhaft überhaupt nichts bemerken, so wenig wie die Jünger bei Jesus vor und auch nach dessen Verklärung auf Tabor.

Diese Wahrheit müssten wir uns einmal bewusst machen, wozu aber die Handkommunion weiß Gott keinen Anlass gibt. In Christus ist die Trennung und damit der uns selbstverständliche Dualismus von Geist und Materie aufgehoben. Sie bilden eine Einheit, ohne sich aber auch miteinander zu vermischen und ihre jeweilige Eigentümlichkeit zu verfälschen oder überhaupt aufzuheben. In dieser Einheit bildet die materielle Komponente den Träger und das Transportmittel des Göttlichen zum Menschen. Das Fleisch Christi, das wir als Brot erkennen, ist das Medium, wie Christus als wahrer Gott überhaupt zu uns, ja in uns hineinkommen kann. Die Materie ist die Vermittlung des Göttlichen zum Menschen. Über diesen Leib Christi, den wir heute in seiner ganzen Herrlichkeit schauen dürfen, kommt vermittelst des eucharistischen Leibes Christi ein unaufhaltsamer Prozess der gegenseitigen Durchdringung von Gott und Mensch in Gang, der seinen Abschluss in der Vollendung findet, in der, wie Paulus sagt, Gott alles und in allem ist (vgl. 1Kor 15,28).

Dies sind nur wenige Gedanken zu der ganzen Bedeutungsfülle der Verklärung, aber mit ihrer Perspektive auf die Vollendung, auch unserer Vollendung, könnten sie die ängstliche Kleinkariertheit des gewöhnlichen christlichen Bewusstseins sprengen und in die unendliche Weite und Freiheit Gottes hinausführen. Gerade unter dem Horizont der Verklärung könnte man sich seines Katholisch seins wirklich erfreuen und stolz darauf sein. Amen.

So segne und behüte und bewahre Sie gesund an Leib und Seele der allmächtige und dreieinige Gott, + der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Ihr Pfarrer Ulrich Engel

 

Predigt zum Fest Verklärung des Herrn am 6. August 2020

 

Die Theorie des gerechten Krieges wird zur Theorie der gerechtfertigten Kapitulation

 von John Horvat II, 

5. März 2025

Es ist üblich, in Kommentaren zu politischen Angelegenheiten und Außenpolitik die Lehre der Kirche zu zitieren. Die hinzugezogene Autorität der katholischen Kirche verleiht politischen Meinungen Kraft, Sicherheit und Glaubwürdigkeit.

Dadurch finden solche Zitate ihren Weg in die Debatte um den Ukraine-Krieg. Während Russlands ungerechter Aggressionskrieg gegen die Ukraine weiter tobt, suchen Politiker und einflussreiche Personen nach Wegen, eine „realistische“ Lösung unter weniger idealen Bedingungen zu rechtfertigen.

Die Theorie des gerechten Krieges

Manche zitieren fälschlicherweise die Theorie des gerechten Krieges, die auf Augustinus und Thomas von Aquin basiert. Diese Theorie definiert die Bedingungen, unter denen christliche Nationen gerechte Kriege führen können.

Fünf Bedingungen werden üblicherweise genannt: gerechter Grund, Erklärung der rechtmäßigen Autorität, gute Absicht, Ausschöpfung aller friedlichen Möglichkeiten und angemessene Erfolgsaussichten.

Im Fall der Ukraine steht die Theorie des gerechten Krieges eindeutig auf der Seite des angegriffenen Landes. Sie rechtfertigt insbesondere den Einsatz von Gewalt zur Selbstverteidigung gegen einen Angreifer. Ein Land, das einer Invasion ausgesetzt ist, hat einen berechtigten Grund, Widerstand zu leisten und sich zur Wehr zu setzen.

Das Recht der Ukraine auf einen gerechten Krieg

Kaum jemand wagt zu bestreiten, dass die Ukraine die Voraussetzungen für einen Widerstand gegen eine Invasion erfüllt. Als russische Panzer mit feuernden Waffen auf Kiew zurollten, hatten die Ukrainer jedes Recht, zurückzuschießen.

Manche bestreiten jedoch mittlerweile das Recht der Ukraine auf einen gerechten Krieg und argumentieren, dass die Voraussetzung einer angemessenen Erfolgsaussicht nicht mehr erfüllt sei. Dieses Schlagwort wird überall wiederholt, während Politiker versuchen, die Situation schnell zu beenden.

Ein gewaltiger Feind

Die neuen Theoretiker des gerechten Krieges behaupten, die Ukraine stehe einem gewaltigen Feind und wenigen Verbündeten gegenüber und habe absolut keine Chance, den Krieg zu gewinnen, der ihr durch die russische Invasion im Februar 2022 aufgezwungen wurde. Daher behaupten sie, die Theorie des gerechten Krieges erfordere die Kapitulation der Ukraine, um ihr Volk vor anhaltendem Leid zu bewahren.

„Es ist unmoralisch, Kriegsgewalt zu entfesseln, wenn Ziele unerreichbar sind, wie berechtigt diese auch sein mögen“, schreibt beispielsweise R.R. Reno in First Things.

Eine weitere Aussage spiegelt Renos Ansichten wider: „Die Russen haben in der Ukraine einen massiven zahlenmäßigen Vorteil an Truppenstärke und Waffen, und dieser Vorteil wird ungeachtet weiterer westlicher Hilfspakete bestehen bleiben“, twittert Vizepräsident J.D. Vance auf X.

Nicht die Ukraine entfesselt die Kriegsgewalt. Vielmehr ist sie selbst Opfer dieser Gewalt. Ihr Ziel ist es zudem, sich gegen eine existenzielle Bedrohung durch einen Gegner zu verteidigen, der behauptet, die Ukraine habe kein Recht auf Souveränität und, was noch wichtiger ist, er sei bereit, ihre katholische Kirche zu vernichten. Ein Scheitern gegen den Aggressor bedeutet also die Vernichtung des Glaubens in der Ukraine und möglicherweise der Nation.

Fehlerhafte Theorie

Die Begründung für die Unterwerfung unter Russland ist nicht nur in ihrer konkreten Anwendung, sondern auch in ihrer Theorie fehlerhaft.

Abgesehen vom gegenwärtigen Krieg schafft eine Politik des Nachgebens vor der harten Realität massiver Gewalt eine neue und inakzeptable Theorie. Sie sendet die Botschaft aus, die die katholische Theorie des gerechten Krieges in eine Theorie der gerechtfertigten Kapitulation verwandelt.

Im Endeffekt könnte jede aggressive Weltmacht Unterwerfungsbedingungen fordern, die auf der vermeintlichen „Unmöglichkeit“ von Widerstand beruhen.

In einer solchen Welt herrscht überwältigende rohe Macht. Macht ist Recht. Krieg wird zu einer mathematischen, nicht einer moralischen Berechnung. Sich gegen Aggression zu wehren, ist sinnlos, nicht gerecht. Die Welt kann in unterwürfige Einflusssphären aufgeteilt werden.

Die Verwundbarkeit von Nationen

Verfechter dieser neuen Theorie behaupten, sie entspräche den tatsächlichen Gegebenheiten, die zwar nicht schön sein mögen, aber die harte Realität widerspiegeln.

Die Lehren der Geschichte beweisen das Gegenteil.

Kleinere Nationen waren schon immer der rohen Gewalt größerer Mächte ausgesetzt. So wie Individuen ohne die Gesellschaft nicht überleben können, brauchen auch Nationen andere Nationen.

Daher konnten diese kleineren Nationen schon immer durch Verträge und Abkommen auf andere Nationen zurückgreifen, um die Bedrohung durch massive Gewalt auszugleichen.

Mächtigere Nationen haben, wenn möglich, die Verpflichtung, denjenigen, die Ungerechtigkeit erfahren, solidarisch zu helfen. Diese Hilfe kann humanitäre, diplomatische oder militärische Unterstützung sein. Sie muss nicht immer Truppen vor Ort umfassen.

Papst Pius XII. zitierte die katholische Lehre und erklärte: „Aus Solidarität sind alle Nationen verpflichtet, sich an dieser Verteidigung zu beteiligen und dürfen die angegriffene Nation nicht im Stich lassen. Die Gewissheit, dass diese kollektive Pflicht nicht vernachlässigt wird, schreckt den Angreifer ab und trägt so dazu bei, einen Krieg zu verhindern oder zumindest im schlimmsten Fall das Leid zu verkürzen.“1

Russland besiegen

Somit wird eine „vernünftige Erfolgschance“ gegen Russland möglich. Tatsächlich haben kleinere Völker Russland mit Hilfe befreundeter Nationen besiegt.

Ein zusammengewürfelter afghanischer Widerstand, unterstützt von amerikanischen Waffen, erzwang beispielsweise den Rückzug der sowjetischen Besatzungsarmee. Dem litauischen Volk, das nur auf westliche moralische Unterstützung zählen konnte, gelang es 1991, seine Unabhängigkeit von der Sowjetunion zu sichern.

Der Kampfeswille

Der Schlüssel zum Sieg in Kriegen ist nicht eine massive zahlenmäßige Überlegenheit. Es liegt darin, welche Seite den größeren Willen zum Kampf und zur Verteidigung ihres Volkes hat. Oft hängt es von der Bitte um Gottes Hilfe ab.

Tatsächlich sind die meisten berühmten Schlachten der Geschichte in Erinnerung geblieben, weil die Sieger es wagten, sich der „Unmöglichkeit“ des Widerstandes zu stellen – die Thermopylen, Covadonga, Lepanto, Wien, Belgrad und unzählige andere. Größere Mächte erlitten massive Niederlagen, weil sie mit einem überlegenen Kampfeswillen konfrontiert waren.

Eine echte Theorie des gerechten Krieges muss diese Überlegungen berücksichtigen, anstatt eine Politik der gerechtfertigten Kapitulation zu verfolgen.

Die Ukraine überwindet unmögliche Widrigkeiten

Zurück zur Ukraine: Die letzten drei Jahre haben ihren Kampfeswillen gegen „unmögliche“ Widrigkeiten unter Beweis gestellt. Das Land hat herausragende Ergebnisse erzielt. Es hat dem Feind enorme Verluste zugefügt und fügt dies weiterhin zu.

Während all dieser Zeit haben die katholischen Ukrainer die Gottesmutter von Zarvanyzja und den Erzengel Michael um Hilfe gebeten. Sie wissen, wie die Kirche unterdrückt wurde, als Russland das letzte Mal ihr Land kontrollierte, und dass dasselbe nun den katholischen Kirchen in den besetzten Teilen der Ukraine widerfährt.

Die Theorie des gerechten Krieges und das Solidaritätsprinzip sind eindeutig. Sie verlangen vom Westen, die Ukraine weiterhin in ihrem mutigen Widerstand gegen Russlands ungerechten Eroberungskrieg zu unterstützen.

 

 

 

Aus dem englischen https://www.tfp.org/turning-just-war-theory-into-justified-surrender-theory/

Die deutsche Fassung „Die Theorie des gerechten Krieges wird zur Theorie der gerechtfertigten Kapitulation“ erschien erstmals in www.r-gr.blogspot.com

© Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.

Foto: © Olaf Speier – stock.adobe.com

Donnerstag, 13. März 2025

Warum Amerika und Kanada sich als Verbündete gegen China vereinen müssen

 


von Gary Isbell, 
27. Februar 2025

Auf den ersten Blick wirken die Vereinigten Staaten und Kanada wie zwei Geschwister, die in derselben Nachbarschaft aufgewachsen sind, aber leicht unterschiedliche Wege eingeschlagen haben. Der eine fuhr ein protziges Auto, träumte groß und war auf jeder Party der Extrovertierte. Der andere, ruhiger und nachdenklicher, kultivierte den Ruf von Höflichkeit und pragmatischer Weisheit.

Trotz ihrer Unterschiede verbindet diese nordamerikanischen Nachbarn mehr als nur eine Grenze. Die Geographie verbindet sie, doch gemeinsame Werte müssen sie vereinen. Mehr denn je müssen diese beiden Länder ihr Bündnis moralisch, wirtschaftlich und militärisch gegen ein bedrohliches China stärken.

Eines der überzeugendsten Argumente für eine engere Zusammenarbeit zwischen den USA und Kanada ist ihre gemeinsame Grundlage in christlichen Traditionen, Moralvorstellungen und Regierungsstrukturen. Die moralischen Grundlagen ihrer Rechtssysteme wurzeln im Common Law, der Rechtsstaatlichkeit und der individuellen Freiheit – im Gegensatz zu Chinas autoritären kommunistischen Regimen.

Gemeinsam können Amerika und Kanada eine entscheidende Rolle dabei spielen, die besten Aspekte der westlichen Zivilisation zu bewahren.

Amerika und Kanada sind im wahrsten Sinne des Wortes natürliche Verbündete. Sie teilen die längste unverteidigte Grenze der Welt, ein außergewöhnlicher Beweis für gegenseitiges Vertrauen und Respekt. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Nationen fördert eine reibungslose Zusammenarbeit in Energieproduktion, Handel und Verteidigung.

Gemeinsam ist Nordamerika eine beispiellose Energie-Supermacht. Kanadas riesige Reserven an Öl, Erdgas und kritischen Mineralien ergänzen Amerikas enorme Ressourcen und seine Fähigkeit, Ressourcen in großem Maßstab zu raffinieren, zu exportieren und zu vermarkten, perfekt. Eine zusammenhängende Lieferkette zwischen den USA und Kanada würde die Abhängigkeit von minderwertigen chinesischen Waren verringern, gleichzeitig Innovationen in Spitzentechnologien vorantreiben und die Energiesicherheit des Westens stärken. Der Zusammenschluss ist sinnvoll, um Chinas Dominanz bei Seltenerdmineralien und deren Produktion entgegenzuwirken.

Kanada ist kein Konkurrent, sondern ein amerikanischer Partner. Der Handel zwischen den beiden Nationen ist nach wie vor einer der umsatzstärksten weltweit – täglich werden Waren und Dienstleistungen im Wert von über 1,7 Milliarden US-Dollar ausgetauscht. Durch die Stärkung dieser wirtschaftlichen Interdependenz und die Stärkung von Abkommen zum gegenseitigen Nutzen können Amerika und Kanada ihren Status als vereinte Wirtschaftsfront festigen, die Chinas Streben nach Dominanz auf den Weltmärkten entgegenwirken kann.

Man könnte meinen, Amerika und Kanada seien sich bis auf ihren Akzent und einige Vorlieben ähnlich. Doch obwohl sie englisches und französisches Erbe teilen, machen kulturelle Unterschiede jedes Land einzigartig. Diese Unterschiede sind Stärken, keine Hindernisse.

Die Vereinigten Staaten leben von Innovation, dem Überschreiten von Grenzen und ungebrochenem Ehrgeiz. Kanada hingegen bietet ausgewogenen Pragmatismus, Diplomatie und tiefen Respekt für internationale Partnerschaften. Richtig kultiviert, ist die mutige globale Führung der Vereinigten Staaten gepaart mit Kanadas pragmatischer Weisheit eine Win-Win-Situation.

Wer versucht ist, Kanada einfach als 51. Bundesstaat Amerikas zu absorbieren, sollte bedenken, dass Unabhängigkeit und Identität für die Förderung gegenseitigen Respekts von größter Bedeutung sind. Amerika und Kanada sind deutlich unterschiedliche Nationen mit einzigartiger Geschichte, Kultur und Herkunft. Eine Fusion würde die Qualitäten untergraben, die diese Beziehung so wichtig machen. Der Fokus sollte darauf liegen, die positiven Aspekte jedes Landes zu fördern und zu würdigen und gleichzeitig harmonisch auf gemeinsame Ziele hinzuarbeiten.

Der Elefant im Raum – oder sozusagen der Drache – ist das kommunistische China. Sein beunruhigender Expansionsdrang gibt Anlass zu großer Sorge. Von seiner aggressiven Militärpräsenz im Südchinesischen Meer bis hin zu seiner eigennützigen Belt and Road Initiative streckt China seine Tentakel systematisch über den Globus aus.

Kanada beispielsweise hat bereits Chinas Übergriffe in Bereichen wie der ausländischen Einmischung in seine Angelegenheiten erlebt. Daher ist Distanz nicht nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit.

Ein gestärktes Bündnis zwischen den USA und Kanada wäre ein unmissverständliches Signal an Peking. Wirtschaftlich könnte ein vereintes Nordamerika die Abhängigkeit von billigen chinesischen Importen verringern, Lieferketten verbessern und einen ausgewogeneren Handelsfluss schaffen. Wenn Kanada sein Militär aufrüsten könnte, würde die vereinte Stärke beider Länder die Sicherheit kritischer Infrastrukturen und der von China und Russland bedrohten arktischen Handelsrouten gewährleisten.

Amerika und Kanada sollten nicht fusionieren; sie müssen gemeinsam voranschreiten. Durch die Vertiefung ihres Bündnisses können diese beiden Nationen die Macht ihrer gemeinsamen Werte, ihrer reichhaltigen Ressourcen und ihrer sich ergänzenden Stärken verstärken. Sie können die Zukunft der westlichen Zivilisation gegen totalitäre Feinde verteidigen, die in der heutigen Welt immer aktiver werden.

  

Aus dem englischen in:

https://www.tfp.org/why-america-and-canada-must-unite-as-allies-against-china/?PKG=TFPE3549

 

Warum Amerika und Kanada sich als Verbündete gegen China vereinen müssen erschien erstmals in https://www.p-c-o.blogspot.com