Donnerstag, 14. November 2024

Könnten Chinas wirtschaftliche Fehler den USA einen Krieg bescheren?

 von Edwin Benson,

13. November 2024

Noch vor einem halben Dutzend Jahren sahen viele sogenannte Experten China als die aufstrebende Wirtschaftssupermacht und Xi Jinping als ihren unverzichtbaren Mann. Amerikanische und europäische Politiker und Wirtschaftsexperten priesen Chinas Rolle in der Weltwirtschaft.

Heute ist die Verwundbarkeit von Chinas miteinander verflochtenen sozialen, industriellen und monetären Systemen deutlich sichtbar. Auch Xis Versagen, die Erwartungen zu erfüllen, ist offensichtlich.

Eine Bilanz vieler Fehler

Heute findet sich Xi Jinping in einem Regime mit unzähligen Fehlern und Problemen wieder.

Der vielleicht berüchtigtste Fehler der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) ist die „Ein-Kind-Politik“. Xi kann glaubwürdigerweise einen Teil der Verantwortung für die Katastrophe abstreiten. Diese Politik, die aus den fünfziger Jahren stammt und 1979 kodifiziert wurde, sollte angeblich die „Überbevölkerung“ begrenzen. Obwohl Xi das Programm nicht ins Leben rief, stellte er es erst 2016 wieder ein, vier Jahre nach seiner Machtübernahme. Die daraus resultierende Bevölkerungsimplosion ist eine tickende Zeitbombe, die in Zukunft schwerwiegende Folgen haben wird.

Andererseits kann man Xi eine weitere bekannte soziale Katastrophe zuschreiben. Sein Umgang mit der COVID-Krise brachte unzählige Todesfälle und unsägliches Leid mit sich, sowohl in China als auch weltweit. Seine Regierung bestritt jede Verantwortung für die Pandemie und ergriff gleichzeitig drakonische Maßnahmen – Berichten zufolge wurden beispielsweise die Wohnungstüren mutmaßlicher Opfer zugeschweißt, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

Trotzdem betont Xi oft, dass die chinesischen Bürger der KPCh gegenüber loyal sein müssen, obwohl deren Politik nach hinten losgeht und die gesamte Bevölkerung betrifft.

Ein Überangebot an Wohnraum

Kinder und COVID sind nur der Anfang. Weitere Katastrophen sind die Folge von Xis staatlicher Wirtschaftspolitik. China steckt in den Klauen einer unvorstellbaren Immobilienkrise.

Laut dem Wall Street Journal gibt es in China bis zu neunzig Millionen leerstehende Wohneinheiten, viele davon in riesigen, unfertigen Gebäuden.

Zum Vergleich: Laut der US-Volkszählungsbehörde von 2020 würden die Leerstände etwa zwei Drittel der GESAMTANZAHL der Wohneinheiten in den Vereinigten Staaten betragen. Die gesamte Bevölkerung Brasiliens würde in die leeren Einheiten passen, die plötzlich leer stehen und unverkäuflich sind.

Diese Katastrophe ereignete sich, weil die nationale und lokale Regierung den Wohnungsbau förderte, als die chinesische Wirtschaft im Jahrzehnt nach 2010 explodierte. Diese groß angelegten Wohnungsbauprojekte wurden als Zeichen einer kommenden Wohlstandswelle unter Xis weiser Führung gesehen. Banken gewährten Bauträgern riesige Kredite, die diese Einheiten wiederum verkauften, während sie noch im Bau waren.

Jetzt stecken Millionen von Menschen ihre dürftigen Ersparnisse in unfertigen und unverkäuflichen Wohnungen, in riesigen leerstehenden Gebäuden.

Staatlich geförderte Industriespionage

Ein weiteres Symbol der Zukunft, die nie gekommen ist, ist der Cadillac Lyriq, ein luxuriöser elektrischer Geländewagen. China spielte eine große Rolle bei der Entscheidung, ihn zu entwerfen und zu bauen. 2022 strahlte General Motors-Finanzvorstand Paul Jacobson Zuversicht aus. „Wir glauben, dass das ein wirklich, wirklich starkes Fahrzeug für uns in China sein wird und, denke ich, ein guter Test für die Zukunft.“

Heute, so das Wall Street Journal, „ist der Lyriq kaum noch ein Ausreißer auf den Verkaufscharts von G.M. in China, und der Marktanteil des Autoherstellers im Land ist geschrumpft.

Nach Jahren konstanter Gewinne in China hat G.M. in der ersten Hälfte dieses Jahres Verluste gemacht.“ Ford, Toyota und Volkswagen können ähnliche Leidensgeschichten erzählen.

Das Problem geht weit über Autos hinaus. China zwang nicht-chinesische Firmen zu „Joint Ventures“ mit chinesischen Unternehmen, die alle im Besitz oder unter der Kontrolle der Regierung waren.

Diese Vereinbarungen zwangen die Unternehmen, ihre Forschungsergebnisse mit den Chinesen zu teilen. Die Firmen, geblendet von der Hoffnung auf Zugang zu Chinas Milliarden von Verbrauchern, stimmten bereitwillig zu.

Die chinesischen Unternehmen stahlen die Informationen umgehend. Jetzt verwenden sie sie, um günstigere Konkurrenzprodukte herzustellen. Nachdem ausländische Unternehmen Milliarden von Dollar und Jahrzehnte in technische Entwicklung investiert haben, stehen sie nun außen vor. Während die Unternehmen ihre Belegschaft reduzieren, leiden auch viele chinesische Arbeitnehmer darunter.

Eine gängige und gefährliche Ausrede

Chinas wirtschaftliche Probleme könnten durchaus zu einem nationalen Sicherheitsproblem für Amerika werden.

Wenn autoritäre Regierungen im Inland an Popularität verlieren, suchen sie oft nach Lösungen, indem sie im Ausland Krisen schaffen. China hat einen Gegner, der für diesen Zweck wie geschaffen scheint: Taiwan.

Wenn Xi beschließt, dass er seine Popularität stärken und gleichzeitig dem Ansehen der USA einen verheerenden Schlag versetzen könnte, könnte die Versuchung für ihn zu groß sein.

In diesem Szenario könnten Chinas wirtschaftliche Probleme leicht vor Amerikas Haustür landen.

 

Photo Credit: ©Eagle- stock.adobe.com

Aus dem englischen in

https://www.tfp.org/could-chinas-economic-errors-bring-war-to-the-united-states/

Übersetzung ins Deutsche hier von diesem Blog www.r-cr.blogspot.com

© Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.

 


Mittwoch, 13. November 2024

Depression: Anzahl der Betroffenen auf Rekordhoch

Autor: Kinder in Gefahr

Im Jahr 2022 waren in Deutschland rund 9,5 Millionen Menschen von Depressionen betroffen. Die Zahl der diagnostizierten Fälle ist in den letzten fünf Jahren stetig gestiegen und erreichte mit 12,5 Prozent der Bevölkerung einen neuen Höchststand. Dies geht aus dem aktuellen „Gesundheitsatlas Deutschland“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor.

Pandemiejahre besonders prägend

Während 2017 noch 11,8 Prozent der Deutschen ab einem Alter von zehn Jahren eine ärztlich diagnostizierte Depression hatten, stieg der Anteil bis 2022 auf 12,5 Prozent an. Besonders stark war der Anstieg bei jüngeren (10 bis 24 Jahre) und älteren Menschen (ab 65 Jahre) in den Jahren der Pandemie zu beobachten. „Diese Entwicklung verdeutlicht, dass gerade junge und ältere Menschen zu den besonders vulnerablen Gruppen während der Pandemie gehörten. Einsamkeit ist ein bekannter Risikofaktor für die Entstehung von Depressionen, und vor allem ältere Menschen waren während der Pandemie oft allein und isoliert“, erklärt Helmut Schröder, Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO).

Höheres Risiko bei Frauen

Laut den Erkenntnissen des Gesundheitsatlas treten Depressionen bei Jugendlichen zwischen 10 und 14 Jahren noch selten auf. Mit zunehmendem Alter zeigt sich jedoch ein deutlicher Anstieg der Erkrankungen. In allen Altersgruppen sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Bei den 60- bis 64-Jährigen leidet mehr als jede fünfte Frau und fast jeder sechste Mann an einer Depression. Zwischen 65 und 74 Jahren ist ein leichter Rückgang der Fälle zu beobachten, bevor die Zahlen in den höheren Altersgruppen wieder deutlich ansteigen: Bei Frauen im Alter von 80 bis 84 Jahren sind knapp 28 Prozent von einer Depression betroffen. Bei Männern wurde der höchste Anteil mit 17,6 Prozent in der Altersgruppe ab 90 Jahren festgestellt.

Stigmatisierung erschwert Behandlung

Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland und führen zu erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität. „Viele Betroffene sind oft nicht mehr in der Lage, ihren alltäglichen Aktivitäten nachzugehen“, betont Schröder. „Obwohl das Bewusstsein für diese Krankheit in der Öffentlichkeit wächst, sind Betroffene nach wie vor mit Vorurteilen und Stigmata konfrontiert. Diese Stigmatisierung kann den Krankheitsverlauf erheblich erschweren.“ Der Gesundheitsatlas Deutschland soll helfen, bestehende Wissenslücken zu schließen, das Bewusstsein für die Bedeutung dieser Erkrankung zu stärken und Berührungsängste abzubauen.

Die Ergebnisse des „Gesundheitsatlas Deutschland“ zeigen eindrucksvoll, dass Depressionen ein bedeutendes Gesundheitsproblem sind, das weiterhin viel Aufmerksamkeit und Aufklärung benötigt. Insbesondere die Auswirkungen der Pandemie haben die bestehenden Probleme verschärft und verdeutlichen, wie wichtig präventive Maßnahmen und ein offener Umgang mit psychischen Erkrankungen sind.


Quelle:
https://aktionkinderingefahr.de/artikelen/depression-anzahl-der-betroffenen-auf-rekordhoch


Russland und China wollen arktische Handelsrouten dominieren

und militärische Präsenz in Norwegen aufbauen


von Gary Isbell,
22. Oktober 2024

     Das fast 650 Meilen oberhalb des Polarkreises gelegene norwegische Spitzbergen bietet wunderschöne Berge, Gletscher und Fjorde. Es ist auch die Heimat von Hunderten von Eisbären und ein beliebter Ort, um das Nordlicht zu beobachten. Dieser norwegische Archipel mit weniger als 3.000 Einwohnern entwickelt sich dank der Aggression Russlands und Chinas schnell zu einem geopolitischen Brennpunkt.

     Spitzbergen genießt einen besonderen Status aufgrund eines Spitzbergenvertrags von 1920, der Norwegen die Souveränität über die Inseln verlieh, allerdings mit einer merkwürdigen Bedingung: Die anderen Unterzeichnerstaaten, darunter das damals kommunistische Russland, durften Ressourcen frei nutzen und Forschung betreiben – aber nicht militarisieren.

     Nun nutzen Russland und China (das das Abkommen nicht unterzeichnet hat) das Abkommen, um die Kontrolle über die Handelsrouten in der Arktis zu erlangen und ihre militärische Präsenz zu verstärken. Norwegens NATO-Mitgliedschaft erschwert dies zusätzlich.

     So besuchte beispielsweise kürzlich eine chinesische Delegation Spitzbergen, um sich mit russischen Beamten zu treffen. Beide Seiten diskutierten über die Neuentwicklung von Pyramiden, einer verlassenen Kohlebergbausiedlung aus der Sowjetzeit, die heute von Polarfüchsen und Eisbären bewohnt wird. Mit Chinas Hilfe möchte Russland Pyramiden zu einem Forschungszentrum ausbauen, in der Hoffnung, Touristen in eine Art „sowjetisches Disneyland“ zu locken.

     Spitzbergen steht also am Scheideweg, wie es sich in den Machtdynamiken verhalten soll, die in einem der empfindlichsten Gebiete der Welt zusammenlaufen. Die Spannungen in Spitzbergen waren seit dem Zweiten Weltkrieg nie stärker.

     Die Russen haben auf einer Insel Paraden zur Demonstration ihrer Militärpräsenz gefördert und warnen Norwegen davor, ihre Präsenz in Frage zu stellen. Ein russischer Anwalt hat sogar vorgeschlagen, auf dem Archipel ein Gefängnis für Terroristen zu errichten.

     China wiederum hat Interesse am Erwerb von Land auf dem Archipel gezeigt. Offizielle Stellen haben vorgeschlagen, dort eine Laserforschungsstation zu errichten. Norwegische Politiker befürchten, dass die Station für Spionagezwecke genutzt werden könnte.

     Die arktischen Handelsrouten und ungenutzten Ressourcen machen Spitzbergen so wichtig. Das Gebiet soll Öl, Erdgas und andere Mineralien bergen. Moskau und Peking möchten die nördliche Seeroute nutzen, um die traditionellen Engpässe am Suezkanal und der Straße von Malakka zu umgehen.

     Sowohl Russland als auch China sind in der Arktis aktiv. Russland hat einige seiner alten Stützpunkte aus der Sowjetzeit auf dem Festland reaktiviert. China, das 900 Meilen vom Polarkreis entfernt liegt, bezeichnet sich mittlerweile als „arktisnahe“(!) Nation und baut neue Eisbrecher, um einst zugefrorene Routen offen zu halten.

     Spitzbergen hat eine besonders günstige Lage am Bear Gap, einer wichtigen Seeroute zwischen dem norwegischen Festland und dem Archipel. Die russische Nordflotte und ihr U-Boot-Stützpunkt befinden sich auf der nahegelegenen Halbinsel Kola. NATO-Vertreter befürchten, dass Russland im Falle eines Konflikts den Bear Gap schließen würde, um US- und NATO-Schiffen die Einfahrt zu verwehren.

     Norwegen reagierte darauf mit einer drastischen Erhöhung seiner Militärausgaben für neue U-Boote, Überwachungsdrohnen und Weltraumkapazitäten zur Überwachung der Arktis. Der Geheimdienstaustausch mit den USA nahm zu, und die norwegische Polizei ist nun in russischen Siedlungen auf Spitzbergen sichtbarer tätig.

     Anfangs zog Spitzbergen die Menschen nicht wegen seiner geopolitischen Bedeutung an, sondern wegen seines Kohlebergbaus. Obwohl Russland die Pyramiden-Mine 1998 geschlossen hat, schürft es in Barentsburg immer noch, um seine Stellung auf dem Archipel zu behaupten.

     In jüngster Zeit ist der Verdacht gewachsen, dass Russland mehr als nur Bergbau im Schilde führt. Im Januar 2022 wurde ein mutmaßlich russischer Fischereitrawler beschuldigt, ein wichtiges Untersee-Internetkabel, das Spitzbergen verbindet, durchtrennt zu haben, nachdem er dieselbe Stelle über 20 Mal durchquert hatte. Die norwegischen Behörden haben die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen, aber ihre Sicherheitsbeamten gehen davon aus, dass die Beschädigung vorsätzlich verursacht wurde.

     Russland veranstaltete im vergangenen Jahr zum ersten Mal eine Militärparade in der mehrheitlich russischen Stadt Barentsburg (300 Einwohner). Die Parade bestand aus etwa 50 Fahrzeugen und zog die Hauptstraße entlang. Diese Aktion verstieß gegen den Vertrag von 1920, der „kriegerische“ Aktivitäten auf Spitzbergen verbot. Russland wurde für den unerlaubten Einsatz eines Mi-8-Hubschraubers, der über die Inseln flog, mit einer Geldstrafe belegt.

     In diesem Jahr wurden die norwegischen Flaggen auf einem Kohleverladekran im Hafen von Pyramiden durch russische Flaggen ersetzt.

     Im Februar sandte der russische stellvertretende Ministerpräsident Juri Trutnew eine Warnung an Norwegen, dass die russischen Rechte auf Spitzbergen nicht in Frage gestellt werden dürften, da es sich um „einen Kampf um unsere Souveränität, einen Kampf um die Rechte Russlands und der Russen“ handele.

     Norwegische Beamte haben auch chinesische Aktivitäten rund um die Inseln bemerkt.

     Im Juli blockierte die norwegische Regierung einen Landverkauf im Wert von 300 Millionen Dollar, da sie befürchtete, dass das Land in chinesische Hände gelangen könnte. Norwegische Beamte veröffentlichten interne Dokumente, aus denen hervorgeht, dass die Chinesen versucht haben, Land aufzukaufen und angeboten haben, eine Laserforschungsstation zu errichten, die mit Lasern 3D-Karten für autonome Fahrzeuge und militärische Zwecke erstellen soll.

     Der norwegische Geheimdienst Preparedness Services and Training (PST) berichtete, dass die chinesischen Forschungsaktivitäten auf Spitzbergen „eine chinesische Präsenz normalisieren und den Weg für Geheimdienstoperationen ebnen könnten“.

     Während das Risiko eines direkten militärischen Zusammenstoßes ungewiss bleibt, ist Spitzbergen besonders anfällig für mutige Schritte Russlands, die dessen langfristige Ziele einer Spaltung des Westens und einer Schwächung der NATO fördern könnten. In der Vergangenheit war Russland vorsichtig, was die Einbeziehung Chinas in die Arktis angeht, da es die Region als sein eigenes Territorium betrachtet.

     Seit Beginn des Ukraine-Kriegs haben sich die Machtdynamiken jedoch zugunsten Chinas verschoben. Diese Verschiebung führt dazu, dass Russland wirtschaftlich und politisch stärker von China abhängig wird. Es besteht eine gute Chance, dass Moskau gezwungen sein wird, die Zusammenarbeit mit Peking in Bereichen zu verstärken, die es einst nur zögerlich zu erkunden suchte. Wenn die NATO beschließt, die Entwicklungen auf Spitzbergen zu ignorieren, wird sie für diese apathische Haltung einen hohen Preis zahlen.


Aus dem englischen in https://www.returntoorder.org/2024/10/russia-and-china-seek-to-dominate-artic-trade-routes-and-establish-military-presence-in-norway/?PKG=RTOE2089

Übersetzung ins Deutsche hier von diesem Blog www.r-cr.blogspot.com

© Nachdruck oder Veröffentlichung ist mit Quellenangabe dieses Blogs gestattet.


Bildnachweis:  © anetlanda – stock.adobe.com




Samstag, 9. November 2024

Ein Seufzer der Erleichterung für die Vermeidung eines Zugunglücks bei der Wahl

von John Horvat II.
7. November 2024

Als man die überraschenden Ergebnisse der Parlamentswahlen im November 2024 in sich aufnahm, empfand man sofort Erleichterung. Die Medien hatten das Land auf einen knallharten Kampf um Präsident und Kongress vorbereitet. Viele rechneten nicht mit einem sofortigen Ergebnis und gingen davon aus, dass die Ergebnisse umstritten sein würden und es Tage dauern würde, bis sie geklärt wären.

Glücklicherweise erhielten die Gewinner klare Mandate und die Nation wurde vor einer weiteren Quelle der Erbitterung bewahrt. Es gab weder Gewalt noch Aggression.

Allerdings war der reibungslose Ablauf der Wahlen nicht der größte Grund zur Erleichterung. Die radikale Politik des Harris-Tickets zeichnete sich am Horizont ab. Viele Amerikaner fürchteten den Siegeszug einer aggressiven Abtreibungs- und LGBTQ-Politik, "woke"-Initiativen und ein weiteres Einwanderungschaos. Sie befürchteten eine sozialistische Wahlergebnis, bei der alle leiden und die Nation noch weiter ruiniert werden würde.

Am Morgen danach hatten die Wähler einen Seufzer großer Erleichterung. Die Bahngleise waren frei. Große sozialistische Reformen wurden erneut vermieden. Trotz aller Rhetorik über eine „Opportunity Economy“ verhinderte die Niederlage der Linken viele „Möglichkeiten“ für die Regierung, den freien Markt und das Leben unzähliger Amerikaner zu regulieren und einzugreifen.

Sozialkonservative begrüßten die Niederlage von drei Pro-Abtreibungs-Referenden und beklagten den Erfolg von sieben weiteren. Allerdings widerlegten die Siege den Mythos, dass alle lebensschützenden Maßnahmen bei Wahlen scheitern.

Ein letzter Punkt der Erleichterung war die Berücksichtigung der psychologischen Auswirkungen des Sieges auf die Nation und die Welt. Die Linke blieb desolat, unartikuliert und niedergeschlagen zurück. Die Ergebnisse widersprachen den Erwartungen.

Wieder einmal erwies sich das Märchen des Klassenkampfes, das für die linke Mythologie so wichtig ist, als falsch. Es war die „unterdrückte“ Arbeiterklasse, die sich nach links wandte und in großer Zahl die Rechte unterstützte.

Die Harris-Niederlage löste überall Schockwellen aus. Es war ein schwerer Schlag für Linke weltweit, die in Europa und Südamerika Wahlniederlagen erlitten hatten. Mit den amerikanischen Wahlen gerät die linke Sache weltweit nun ziellos ins Wanken.

Diese Ergebnisse verdienen einen Seufzer der Erleichterung, der zu dem Entschluss führen sollte, härter für Amerika und den Westen zu kämpfen.

Die Wahl ist nur ein Kampf im Kontext eines größeren Kulturkriegs um die amerikanische Seele. Dieser Kampf tobt inmitten des moralischen Verfalls der Gesellschaft unvermindert.

Daher sollte diese Erleichterung die Konservativen dazu inspirieren, ihre Anstrengungen für die Wiederherstellung der Ordnung zu verdoppeln. Es fordert, Druck auf die gewählten Konservativen auszuüben, die schwanken und die moralischen Fragen, die sie einst vertraten, sogar aufgegeben haben.

Es ist tatsächlich an der Zeit, erleichtert aufzuatmen. So viel Schaden konnte vermieden werden. Bei vielen Amerikanern löste dies zweifellos ein Dankgebet an den allmächtigen Gott aus, der Amerika vor einer Wahlkatastrophe gerettet hatte.


Aus dem Englischen in

https://www.tfp.org/a-sigh-of-relief-for-avoiding-a-train-wreck-election/?PKG=TFPE3475


© Nachdruck der deutschen Fassung ist mit Quellenangabe gestattet.

Photo Credit:  © rawpixel.com – stock.adobe.com


Montag, 4. November 2024

Ein Bericht über den Krieg gegen das Patriarchat


 „Kein Gott! Kein Staat! Kein Patriarchat!“
schreien hier Deutschland die Feministinnen und Befürworterinnen der Tötung ungeborener Kinder wenn sie gegen den Einsatz von Lebenschützer/Abtreibungsgegner protestieren. Zur Verteidigung der Notwendigkeit des Patriarchats in einer christlichen Gesellschaft, stelle ich folgenden kurzen Artikel zu Verfügung.



von Francis Slobodnik
20. September 2024

Was haben freie Liebe, Unzucht, Ehebruch, unnatürliche Laster, Spiritismus, Okkultismus, Satanismus, radikaler Egalitarismus, Revolution, Sozialismus, Kommunismus, Hass und vorsätzlicher Mord gemeinsam?

Die Antwort: Feminismus.

„Das Ende der Frau: Wie die Zerschlagung des Patriarchats uns zerstört hat“ ist eine lesenswerte Lektüre. Die Autorin Dr. Carrie Gress verfolgt die Geschichte der feministischen Bewegung von der feministischen Pionierin des 18. Jahrhunderts Mary Wollstonecraft (Mutter von Mary Shelley) bis zu den modernen Feministinnen.

Sie kommt zu dem Schluss, dass es beim Feminismus um die Zerstörung der sozialen Hierarchie geht. Die Autorin gibt sehr stichhaltige Argumente über den enormen Einfluss der Französischen Revolution und ihren Hass auf die Hierarchie. Dieser Hass ließ sich leicht auf Gott und seine katholische Kirche ausdehnen.

Das Ausmaß dieses Hasses ist so schockierend, weil es die Bosheit seiner Anhänger offenbart. Dr. Gress dokumentiert die schrecklichsten Verirrungen der wichtigsten Förderer des Feminismus. Sie zeigt, dass es beim Feminismus nicht um Fairness und Gleichheit geht. Es ist eine Revolution.

Wenn man die Doktrin des Feminismus zusammenfassen würde, könnte man sagen, dass es der Hass und Sturz des Patriarchats ist. Das Patriarchat existiert seit Anbeginn der Menschheit im Familien- und Sozialleben. Es weist dem Vater eine richtungsweisende und beschützende Rolle in der Gesellschaft zu.

So schützt das Patriarchat Ehepartner, Familien, Kinder, die Schwachen, die Gesellschaft und die Kirche. Je tugendhafter die Gesellschaft, desto authentischer erstrahlt das Patriarchat. Das Patriarchat fördert die soziale Ordnung.

Mit dem Feminismus wurde das Wort Patriarchat in einen Unterdrückungsmechanismus verwandelt, der im Namen der Gleichheit abgeschafft werden muss. Daher wird ein Kampf unversöhnlicher Parteien in Gang gesetzt.

Tragischerweise hat dieser Begriff des Patriarchats unter der Abkehr von der Gnade und den katholischen Lehren über Ehe und Familie gelitten. Viele Ehemänner und Väter praktizieren nicht die Tugenden, die nötig sind, um gute Ehemänner und Väter zu sein.

Was heute existiert, sind also nur die Überbleibsel des Patriarchats. Der Feminismus hasst jedoch sogar diese Überbleibsel und tut alles Mögliche, um ein natürliches Wiederaufleben des Patriarchats zu verhindern. Aus diesem Grund ermöglicht er es Männern, ein hedonistisches Leben zu führen, dass Frauen ausnutzt und keine Verantwortung und Rechenschaft verlangt.

Da Gott in der ersten Person der Heiligen Dreifaltigkeit der Vater genannt wird, richtet sich ein Großteil des Hasses des Feminismus gegen Gott.

Die Geschichte des Feminismus enthält viele schockierende Zitate seiner Förderer und Schöpfer. Die Soziologin Sylvia Walby schrieb beispielsweise, dass das Patriarchat „ein System sozialer Strukturen und Praktiken ist, in denen Männer Frauen dominieren, unterdrücken und ausbeuten.“

Die Autorin erzählt von dem Dialog zwischen der Feministin Kate Millett und anderen Feministinnen an einem großen Tisch in Greenwich Village in den 60er Jahren, in dem die Gruppe einstimmig auf Fragen antwortete:

„Warum sind wir heute hier?“

    „Um eine Revolution in Gang zu bringen.“

„Was für eine Revolution?“

    „Die Kulturrevolution.“

„Wie machen wir eine Kulturrevolution?“

    „Indem wir die amerikanische Familie zerstören.“

„Wie zerstören wir die Familie?“

    „Indem wir das amerikanische Patriarchat zerstören.“

„Und wie zerstören wir das amerikanische Patriarchat?“

    „Indem wir ihm ihre Macht nehmen!“

„Wie machen wir das?“

    „Indem wir die Monogamie zerstören!“

„Wie können wir die Monogamie zerstören?“

    „Indem wir Promiskuität, Erotik, Prostitution, Abtreibung und Homosexualität fördern.“

Dieses Zitat fasst die Ideologie des Feminismus und den revolutionären Prozess zur Zerstörung der sozialen Ordnung prägnant zusammen.

Das Buch Dr. Carrie Gress ist ein Who-is-Who des heidnischen Pantheons der Feministinnen, die Teil der feministischen Revolution sind. Zu den Charakteren gehören Elizabeth Cady Stanton, Susan B. Anthony, Margaret Sanger, Simone de Beauvoir, Betty Friedan, Angela Davis, Kate Millett, Hugh Hefner, Phil Donahue und Gloria Steinem. Die beiden profeministischen Männer unterstützten den Feminismus, weil er sexuelle Befreiung und Hedonismus befürwortet.

Die treibenden Kräfte aller Revolutionen sind Stolz, der zu radikalem Egalitarismus führt, und Sinnlichkeit. Diese beiden Laster sind in jedem Förderer und Praktizierenden des Feminismus vorhanden.

Die Autorin schließt mit einem Aufruf, die Verunglimpfung von Männern zu beenden und die Familie wiederherzustellen. Dies sind hervorragende Vorschläge. Dafür müssen aber die heiligmachende Gnade und die Ausübung katholischer Tugenden als ultimative Lösung hinzugefügt werden.

Es gibt zwei Punkte der Uneinigkeit. Einer ist der Missbrauch des Wortes „Eliten“. Leider missbrauchen viele diesen Begriff, um etwas Abwertendes zu bedeuten. Die heutigen „Eliten“, über die die Autorin schreibt, könnten besser als „Pseudo-Eliten“ beschrieben werden. Authentische Eliten sind Beispiele für Exzellenz, Vortrefflichkeit, nicht für die Mittelmäßigkeit oder Verderbtheit der Pseudo-Eliten.

Ein weiteres Problem ist, dass die Details, die die moralischen Verirrungen einiger dieser Feministinnen aufdecken, weniger explizit sein könnten. Die Leser können zwischen den Zeilen lesen. Solche Erwähnungen sollten nur wenige Male vorkommen.

Man kann dieses Buch also empfehlen. Es ist voller wichtiger Informationen für alle, die sich für den über zwei Jahrhunderte andauernden Prozess der satanischen Korruption der Hälfte der Gesellschaft interessieren. Die überwältigende Mehrheit derer, die noch über solide Prinzipien verfügen, wird in diesem Buch die verborgenen und dunklen Tiefen des Feminismus erkennen. Sie werden erkennen, dass, wenn Ehefrauen und Töchter durch den Einfluss des Feminismus korrumpiert werden, auch Ehemänner und Söhne betroffen werden. Der Feminismus zielt auf die gesamte Gesellschaft ab. Dr. Gress‘ Buch ist ein wichtiger Bericht vom Schlachtfeld des Kulturkampfs.

 

Aus dem Englischen in
https://www.tfp.org/a-report-on-the-war-on-patriarchy/

© Nachdruck der deutschen Fassung ist mit Quellenangabe gestattet.

Bildnachweis: © Prazis Images – stock.adobe.com


Mittwoch, 30. Oktober 2024

„Die einzige Kirche, die leuchtet, ist die, die brennt“,

Notre Dame in Flammen

Hasskommentar einer „Antifa“-Rubrik zum Brand an der Katholischen Universität Lille im Frühjahr …

Eine Statue der enthaupteten Jungfrau auf Korsika, kurz nachdem…

An Pfingsten brannte eine Kirche in der Haute-Garonne nieder …

Täglich werden christliche Gebäude oder Symbole ins Visier genommen.

Jeden Tag werden die christlichen Wurzeln unseres Landes verachtet, mit Füßen getreten und angegriffen.

Und es wird immer schlimmer werden, wenn es andererseits nicht eine sehr starke Reaktion gibt, um dieses Erbe zu verteidigen, vor allem diese Kirchen, die unseren Vierteln, unseren Dörfern Charme verleihen, die ein wesentlicher Teil unseres Lebens. unserer gemeinsamen Kultur sind, unabhängig vom Glauben jedes Einzelnen.

Laut dem Observatoire du patrimoine religieux wird jedoch bis 2030 jeden Tag eine Kirche verschwinden, weil es an ausreichender Instandhaltung mangelt!

Eine dramatische Verwüstung. Eine unumkehrbare Verwüstung.

Es besteht dringender Bedarf, öffentliche Mittel freizugeben, um die notwendigen Arbeiten durchführen zu können.

Diese Mittel sind vorhanden: Es würde ausreichen, sie umzuleiten, da das Kulturministerium heute nur 10 % seines Budgets für das Kulturerbe aufwendet.

Wussten Sie, dass andererseits viermal mehr Geld in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk fließt?

Radios und Fernsehsender, in denen ständig „progressive“ parteiische Meinungen verteidigt werden und deren einzige Existenzberechtigung – ein „öffentlicher Dienst“, ein Ort der Kultur, der die Pluralität von Informationen und Meinungen garantiert – längst verschwunden ist.

Es ist noch Zeit, unsere Kirchen zu retten und diesem zerstörerischen Wahnsinn Einhalt zu gebieten, vorausgesetzt, dass wir uns mobilisieren und fordern, dass die Haushaltsprioritäten des Kulturministeriums dringend umgestellt werden.

Fast 50.000 Menschen haben die Petition bereits unterzeichnet.

Nach der 1886 erbauten Saint-Joseph-Kapelle in Lille, die laut einem ehrenamtlichen Generalinspektor für historische Denkmäler dennoch „ein architektonisch einzigartiges Beispiel“ war...

Nach der Kirche Saint-Sulpice in Genest-Saint-Isle, deren Bronzeglocke im vergangenen Februar zum letzten Mal läutete...

Nachdem die im 17. Jahrhundert erbaute, als historisches Denkmal eingestufte Kirche Notre-Dame de l'Assomption in Drosnay an der Marne am 7. Juli in Schutt und Asche gelegt wurde...

Nachdem die Baconnière-Kirche in Mayenne, ein neoromanisches Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, Zeuge von anderthalb Jahrhunderten Geschichte, heute zerstört wurde...

... wie viele Kirchen, wie viele unersetzliche Gebäude werden abgerissen und aus dem kollektiven Gedächtnis gelöscht, wenn die Prioritäten des Kulturministeriums nicht neu bewertet werden, wenn weiterhin Geld in die öffentlichen Medien fließt, anstatt zur Bewahrung und Schutz unseres Erbes, unserer Geschichte, unsere Kultur?

Es würde ausreichen, einen Teil der wahnsinnigen Summen, die im öffentlichen Rundfunk verschwendet werden, für das Kulturerbe zu verwenden, um eine Reihe von Kirchen, die den Charme und die Schönheit unserer Dörfer und Stadtteile ausmachen, vor dem Abriss zu bewahren.

Mit freundlichen Grüßen,

Das Boulevard Voltaire-Team (Eingesehen am 17.08.2023)


Aus dem Französischen in https://www.bvoltaire.fr

Übersetzt von diesem Blog




Das soziale und universale Königtum Christi

 


Am Sonntag, dem 30. Oktober [2023], feierte die Kirche das Fest Christkönig. S.Exz. Msgr. Athanasius Schneider, Weihbischof von Astana, feierte in der Basilika San Celsus und Julian in der Nähe der Engelsbrücke in Rom eine feierliche Messe, in der er auch eine Predigt hielt voller Überlegungen, die für die heutige Zeit von größter Bedeutung sind und die wir unseren Lesern empfehlen möchten.

von Msgr. Athanasius Schneider

Jesus Christus ist der König der Könige und der Herr der Herren! Das ist die Wahrheit unseres Glaubens: Jesus Christus, der menschgewordene Gott und Retter der Welt, ist wahrlich ein König. Er selbst hat diese Wahrheit angesichts seines Erlösertodes am Kreuz bekannt, er hat sie vor Pilatus verkündet, das heißt: vor den Vertretern der heidnischen und ungläubigen Macht jener Zeit: „Ja, ich bin König“ (Joh 18, 37). Und bevor Christus in den Himmel auffuhr, wiederholte er feierlich: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“ (Mt 28,18).

Das Königtum Jesu ist ein Königtum der Wahrheit, des Friedens, der Liebe und der Gerechtigkeit. Es ist das einzige Königreich, das die Menschen wirklich befreit, dass die Menschen von verschiedenen Formen der Sklaverei befreit. Und die schlimmste Form der Sklaverei ist die Sklaverei der Sünde. Diese Sklaverei ist die grausamste und gefährlichste, weil sie die Vernunft der Menschen an den Irrtum und den Willen der Menschen an das Böse und letztlich an den Hass fesselt.

Jeder Mensch und jede menschliche Gesellschaft wurden mit dem Ziel geschaffen, Christus als ihren König anzuerkennen. Stattdessen verkünden der sündige Mensch und die ungläubige menschliche und politische Gesellschaft wie die jüdischen Priester und Pharisäer vor Pilatus: „Wir haben keinen König außer dem Kaiser“ (Joh 19,15). Jeder Mensch und jede menschliche und politische Gesellschaft sollte das Gegenteil sagen: „Letztendlich haben wir keinen anderen König als Christus.“ Während der grausamen Christenverfolgung in Mexiko durch die Freimaurerregierung in den 1920er Jahren und durch die Kommunisten in Spanien in den 1930er Jahren erlitten Tausende Katholiken, darunter viele Kinder und Jugendliche, den Märtyrertod mit dem Ruf: „Es lebe Christus, der König!“ (Viva Cristo, Rei!)

Der Katechismus der Katholischen Kirche lehrt: „Die Pflicht, Gott authentisch anzubeten, betrifft den Menschen sowohl individuell als auch gesellschaftlich.“ Dies ist „die traditionelle katholische Lehre über die moralische Pflicht von Einzelpersonen und Gesellschaften gegenüber der wahren Religion und der einen Kirche Christi“ (II. Vatikanisches Konzil, Dignitatis humanae, 1). Die gesellschaftliche Pflicht der Christen besteht darin, in jedem Menschen die Liebe zur Wahrheit und zum Guten zu respektieren und wiederzuerwecken. Es verlangt von ihnen, den Kult der einzig wahren Religion bekannt zu machen, die in der katholischen und apostolischen Kirche existiert. Christen sind dazu berufen, das Licht der Welt zu sein. Die Kirche manifestiert so das Königtum Christi über die gesamte Schöpfung und insbesondere über die menschlichen Gesellschaften“ (KKK 2105).

Ein wahrer moderner Apostel des sozialen und universalen Königtums Christi war Kardinal Louis Pie, Bischof von Poitiers in Frankreich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Seine bischöflichen Lehren bereiteten den Lehrplan von Papst Pius IX. und die päpstlichen Lehren über das soziale Königtum Christi im 20. Jahrhundert vor. Wir können die folgenden Aussagen von Kardinal Pie bewundern, die den wahren Geist der Apostel und der Kirche aller Zeiten offenbaren und daher auch für unsere Zeit relevant sind: „Jesus Christus ist der Grundstein jedes sozialen Gebäudes.“ Ohne ihn ist alles erschüttert, alles ist geteilt, alles ist verloren“ (Cardinal Pie, op. V, 133).

„Legen Sie daher in den Herzen unserer Zeitgenossen, in den Herzen unserer Bürger die tiefe Überzeugung, dass sie nichts für die Sicherheit des Landes und seiner Freiheiten tun können, bis sie Christus als ihr Fundament behalten, den vom Göttlichen gelegten Eckstein.“ Hand» (ebd., VIII, 54). „Jesus Christus ist der Eckstein unseres Landes, der Zusammenhalt unseres Landes, die Synthese unserer Geschichte; Jesus Christus ist unsere ganze Zukunft“ (ebd., X, 493). Kardinal Pie sagte: »Du sagst, Bruder, dass du ein reines Gewissen hast, indem du das Programm des liberalen Katholizismus akzeptierst, da du beabsichtigst, im richtigen Glauben zu bleiben, und darauf zählst, dass du fest an die Göttlichkeit und Menschlichkeit Jesu Christi glaubst. Das reicht für ein unangreifbares Christentum. Höre auf, dir etwas vorzumachen! Seit der Zeit des hl. Gregor gab es „einige Ketzer“, die mit dir an diese beiden Punkte glaubten; und ihre Häresie bestand darin, überhaupt nicht anerkennen zu wollen, dass Gott, der den Menschen geschaffen hat, ein Königtum hat, das sich überall und auf jeden erstreckt. Nein, du bist in deinem Glauben nicht tadellos, und der hl. Papst Gregor, der energischer ist als der „Silabus“, verhängt dir die Note der Häresie, wenn du zu denen gehörst, die es sich zur Pflicht machen, Jesus Weihrauch darzubringen, aber nicht das Gold seines öffentlichen Königtums hinzufügst« (Op. cit. t. VIII, S. 62 und 63).

Kardinal Pie erklärte: „Die Entthronung Gottes auf Erden ist ein Verbrechen, mit dem wir uns niemals abfinden dürfen.“ Wir hören nie auf, dagegen zu protestieren.“ „Wir erinnern uns an die letzten Worte, die unser Herr an seine Apostel richtete, bevor er in den Himmel aufstieg: Mir wurde alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben. Geht also hin und lehrt alle Nationen.“ Beachten Sie, dass unser Herr Jesus Christus nicht alle Menschen, alle Einzelpersonen, alle Familien, sondern alle Nationen sagt. Er sagt nicht einfach: Kinder taufen, Katechismus lehren, Hochzeiten segnen, Sakramente spenden, Verstorbene kirchlich beerdigen ... Natürlich umfasst der Auftrag, den Er den Aposteln gibt, all das, aber dazu gehört noch etwas Anderes: weil es ein öffentliches und soziales hat. Jesus Christus ist König der Völker und Nationen“ (aaO, S. 24, 25).

Wenn heutzutage Einzelpersonen und ganze Zivilgesellschaften Christus als König ablehnen und diffamieren, sind wir aufgerufen, dies zu bekennen und ihm Sühne und Wiedergutmachung anzubieten. Wenn in unseren Tagen die Wahrheit Christi selbst von einigen Geistlichen innerhalb der Kirche geleugnet und in ihr Gegenteil verkehrt wird, sind wir aufgerufen, mutig die unveränderliche göttliche und befreiende Wahrheit Christi zu bekennen. Bereits 1888 hinterließ uns Papst Leo XIII. diese leuchtende und gültige Lehre: „Es ist niemals erlaubt, die Gedankenfreiheit, Pressefreiheit, Lehrfreiheit, sowie unterschiedslose Religionsfreiheit zu fordern, zu verteidigen, oder zu gewähren, als seien dies ebenso viele Rechte, welche die Natur dem Menschen verliehen habe. Hätte die Natur diese Rechte verliehen, so wäre es erlaubt, Gottes Oberherrlichkeit zu bestreiten, und der menschlichen Freiheit könnten durch kein Gesetz Schranken gezogen werden.“ (Enzyklika Libertas, 42).

Die Worte Pius XII. sind für immer gültig und aktuell, sind sie ein reiner Spiegel der Worte der Apostel und Kirchenväter: «In der Anerkennung der königlichen Vorrechte Christi und in der Rückkehr der Menschen und der Gesellschaft zum Gesetz seiner Wahrheit und seiner Liebe liegt der einzige Weg der Erlösung. ... Denn Christus allein ist der „Eckstein“ (Epheser 2,20), auf dem das Heil des Einzelmenschen und der Gesellschaft festbegründet steht. Auf diesem Eckstein ist die Kirche gebaut, und daher werden feindliche Mächte nichts gegen sie ausrichten: „Die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen.“ (Mt 16,18) Nicht einmal schwächen können sie die Kirche, denn alle inneren und äußeren Kämpfe steigern nur ihre Kraft und winden nur ruhmreichere Siegeskränze um ihr Haupt.» (Enzyklika Summi Pontificatus, 103 – 104).

Die Katholische Kirche steht da als Stadt Gottes, deren König die Wahrheit, deren Gesetz die Liebe, deren Lebensform die Ewigkeit ist" (sagte der hl. Augustinus, Ep. 138 Ad Marcellinum, ca. 3, Nr. 17); sie kündet die Wahrheit unverfälscht und unvermindert; sie wirkt mit mütterlicher Hingabe aus Christi Liebe und erhebt sich als „Erscheinung seligen Friedens“ über dem Strudel von Irrtum und Leidenschaft. So harrt sie des Augenblicks, da Christi des Königs allmächtige Hand dem Sturm gebietet, die Geister bannt, die den Unfrieden heraufbeschworen.“ (Pius XII., Enzyklika Summi Pontificatus, 110).

Mögen alle Katholiken unserer Zeit, vom Papst bis zum bescheidensten und schwächsten Mitglied der Kirche, mit Worten, Werken, Gebeten und Leiden tatkräftig für die Errichtung des gesellschaftlichen und universalen Königtums Christi arbeiten: Christus vincit, Christus regnat, Christus imperat. Amen.

 

 

Aus dem italienischen in

https://www.atfp.it/notizie/305-chiesa/2683-la-regalita-sociale-e-universale-di-cristo

Bild: © Di Monegasque2 - Opera propria, Mgr Schneider, Chartres 2015, CC BY-SA 4.0, Wikimedia.