Sonntag, 13. April 2025

KARWOCHE - APRIL 2025

 

VERGESSENE WAHRHEIT

 

Mattäus 27

1.     Als es Morgen war, faßten alle Hohepriester und Ältesten des Volkes den Beschluß gegen Jesus, ihm den Tod zu überliefern

2.     Sie ließen ihn gefesselt abführen und übergaben ihn dem Statthalter Pilatus.

3.     Da nun Judas, der ihn verraten hatte, sah, daß er verurteilt war, kam Reue über ihn, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohepriestern und Ältesten zurück und sprach:

4.     „Ich habe gesündigt, da ich unschuldiges Blut verraten habe“. Sie aber sagten: „Was geht uns das an? Sieh du zu!“

5.     Da warf er die Silberlinge in den Tempel, zog sich zurück, ging hin und erhängte sich.

6.     Die Hohenpriester aber nahmen die Silberlinge und sprachen: „Es ist nicht erlaubt sie in den Tempelschatz zu legen, denn es ist Blutgeld.“

7.     Sie hielten Rat und kauften damit den Acker des Töpfers zum Begräbnis für die Fremden.

8.     Deswegen heißt dieser Acker Blutacker bis auf den heutigen Tag.

9.     So erfüllte sich, was gesagt ist durch den Propheten Jeremia: „Sie nahmen die dreißig Silberlinge, den Schätzwert für ihn, wie er von den Söhnen Israels eingeschätzt worden war,

10.  und gaben ihn für den Acker, wie mir der Herr befohlen hat.

11.  Jesus aber stand vor dem Statthalter, und der Statthalter fragte ihn: „Bist du der König der Juden?“ Jesus antwortete: „Du sagst es!“




12.  Als er von den Hohenpriestern und Ältesten angeklagt wurde, erwiderte er nichts.

13.  Da sagte Pilatus zu ihm: „Hörst du nicht, was sie alles gegen dich vorbringen?“

14.  Er aber antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort, so daß der Statthalter sich sehr verwunderte.

15.  Zum Festtag aber war es Brauch, daß der Statthalter dem Volk einen Gefangenen freigab, einen, den sie wollten.

16.  Nun hatte man damals einen berüchtigten Gefangenen, der Barabbas hieß.

17.  Als sie nun beisammen waren, sagte Pilatus zu ihnen: „Wen soll ich nach eurem Willen euch freigeben, den Barabbas oder Jesus, der Messias genannt wird?“

18.  Er wusste nämlich, daß sie ihn aus Neid überliefert hatten.

19.  Während er auf dem Richterstuhl saß, schickte seine Frau zu ihm und ließ sagen: „Habe nichts zu schaffen mit diesem Gerechten; denn ich habe heute seinetwegen im Traum gelitten.“

20.  Die Hohenpriester und Ältesten beredeten unterdessen das Volk, den Barabbas freizubitten, Jesus aber töten zu lassen.

21.  Da wandte sich der Statthalter an sie und sprach: „Wen von beiden soll ich nach eurem Willen euch freigeben?“ Sie riefen: „Den Barabbas!“

22.  Pilatus sagte zu ihnen: „Was soll ich dann mit Jesus machen, der Messias genannt wird?“



23.  Da riefen alle: „Ans Kreuz mit ihm!“ Er entgegnete: „Was hat er denn Böses getan?“ Sie aber schrien noch mehr: „Ans Kreuz mit ihm!“

24.  Als Pilatus sah, daß er nicht ausrichtete, sondern der Lärm größer wurde, nahm er Wasser, wusch seine Hände vor dem Volk und sprach: „Ich bin unschuldig am Blut dieses Gerechten. Seht ihr zu!“

25.            Da rief das ganze Volk als Antwort:

     „Sein Blut komme über uns und unsere
     Kinder!“

 

 

Text aus „DAS NEUE TETSAMENT“ Übersetzt und herausgegeben von Josef Kürzinger, Eichstätt, Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg, 23. Völlig neu überarbeitete Auflage, 1977.