Mittwoch, 25. Dezember 2019

Puer natus





Hier ein Ausschnitt aus dem Graduale des Bamberger Clarissenklosters von der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert: der Anfang des Eingangsliedes zur Messfeier am Weihnachtstag. Die Miniatur in der Initiale „P“ zeigt das heilige Paar mit dem göttlichen Kind im Stall, mit Krippe, Ochs und Esel. Im Hintergrund rechts die Hirten auf dem Felde, über ihnen die Engelschar, die Gott lobt (vgl. Lk 2,6-14).· Mit dem Buchstaben „P“ beginnt das Eingangslied, genommen aus dem Buch des Propheten Jesaia, der über das Kind verkündet hat: „Puer natus est nobis...“ – „Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seinen Schultern; man nennt ihn: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater in Ewigkeit, Friedensfürst...“ (Jes 9,5-6). - Doch bei seiner ersten Ankunft ist der Herr noch nicht „in Herrlichkeit“ gekommen, sondern als kleines Kind, in Knechtsgestalt“ (Phil 2,7), als „Retter“, der „sein Volk erlösen wird von seinen Sünden“ (Mt 1,21), als „Lamm Gottes“ (Joh 1,29), der aber „allen, die ihn aufnahmen, Macht gab, Kinder Gottes zu werden“ (Joh 1,12). – So betet denn die Kirche am Heiligen Abend: „Jahr für Jahr erwarten wir voll Freude das Fest unserer Erlösung. Gib, dass wir deinen Sohn von ganzem Herzen aufnehmen, damit wir ihm voll Zuversicht entgegen gehen können, wenn er am Ende der Zeiten als Richter wiederkommt.“

Quelle: Der Fels, Zum Bild S. 341 Dezember 2013.
Eichendorfer Str. 17, D-86916 Kaufering.
Redaktion: Hubert.Gindert@der–fels.de

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