Donnerstag, 22. März 2012

Wert der Heiligen Messe

Wert der hl. Messe

P. Mariana schreibt in seiner spanischen Geschichte, dass in Spanien ein edler Kriegsheld war, mit Namen Paschalis Vives,  der eine besondere Andacht zur heiligen Messe trug und täglich mehrere solcher anhörte.
Als er dem Grafen von Castel diente, da belagerte ein großes Maurenheer aus Afrika, welches damals den größten Teil Spaniens erobert hatte, das gräfliche Schloss und brachte es in große Not. Der Graf, der sich auf keine Belagerung vorgesehen hatte, wollte mit seinem ganzen Volke einen Ausfall machen, um die Mauren mit Gottes Hilfe zu vertreiben. Am folgenden Morgen hörte er mit all seinen Soldaten die heilige Messe und machte dann mit großem Vertrauen einen Ausfall auf die Mauren.
Paschalis Vives aber blieb in der Kirche und hörte acht heilige Messen nacheinander. Während er eifrig für den Grafen und sein Heer betete und dieses tapfer gegen die Mauren stritt, siehe! Da sahen alle, wie Paschalis auf seinem Pferde sitzend, heftig auf die Mauren einschlug, in ihr Heer eindrang und zu beiden Seiten viele niedermachte. Er sprach den Soldaten zu, ihm unerschrocken zu folgen. Er durchbrach die feindlichen Reihen, riss ihnen die Fahnen aus den Händen und fügte ihnen gewaltigen Schaden zu. Fast vier Stunden dauerte der Kampf und nahm erst am Anfang der achten Messe, welche Paschalis hörte, ein Ende. Die Mauren waren gänzlich geschlagen.

Der Sieg wurde von allen dem tapferen Helden Paschalis zugeschrieben und vom Grafen befohlen, dass alle ihm Glück wünschten. Allein Paschalis verschwand bald aus ihren Augen, man suchte ihn mehrere Stunden auf dem Schlachtfelde, aber nirgends konnte er gefunden werden. Er blieb beinahe den ganzen Tag in der Kirche, indem er sich schämte hinauszugehen und sich fürchtete, er möchte von den Soldaten beschimpft und vom Grafen seines Dienstes entsetzt werden. Er wusste auch nicht, was sich inzwischen auf dem Felde zugetragen und auf welche Seite hin sich der Sieg geneigt habe. Der Graf befahl, Paschalis in der Kirche zu suchen, indem er glaubte, er sei nach dem errungenen Sieg dorthin geflohen, um dem allmächtigen Gott Dank zu sagen.

Als er da gefunden wurde, ward er dem Grafen und den Offizieren vorgeführt. Da dieser ihm wegen des errungenen Sieges Glück wünschte und denselben nächst Gott ihm zuschrieb, war er ganz erstaunt und wusste nicht, was er antworten sollte. Endlich durch Gott erleuchtet, bekannte er die Wahrheit und sagte, dass er der Schlacht gar nicht beigewohnt, sondern in der Kirche acht heilige Messen nacheinander gehört habe. Die Soldaten wollten ihm nicht glauben und beteuerten, dass sie ihn mit eigenen Augen gesehen, wie er kämpfte, und mit eigenen Ohren gehört, wie er sie zum Kampfe ermunterte.

Hierauf sprach Paschalis: "Wenn dem so ist, wie ihr sagt, so ist der tapfere Ritter, den ihr in meiner Gestalt gesehen habt, mein heiliger Schutzengel gewesen, denn ich bin heute nicht aus der Kirche gekommen. So preiset denn mit mir den Herrn und danket Ihm von Herzen, dass Er euch einen Engel gesandt und durch Seine Hilfe euch von den Feinden errettet hat. Lernet aber hieraus, wie angenehm Gott dem Allmächtigen das Anhören der heiligen Messe sei und welch großen Nutzen wir daraus gewinnen können; denn ich bin der festen Überzeugung, dass, wenn ich diese heiligen Messen nicht gehört hätte, mein Schutzengel nicht erschienen wäre und euch diesen glorreichen Sieg nicht erkämpft hätte." Mit diesen und anderen Reden entflammte er die Soldaten mit großem Eifer für die heilige Messe.

(aus "Tiefsinnige Erklärung des hl. Messopfers" nach P. Martin von Cochem, in "Mysterium Fidei" April 2012, S. 6-7)
Vom Ertrinken gerettet

Die Geschichte ereignete sich in Belgien in dem Landesteil, der Flandern genannt wird.

Eine junge Mutter ging mit ihrem kleinen Kind an einem Kanal spazieren. Beim Spielen passt das Kind nicht auf und fällt in den Kanal. Die Mutter ist verzweifelt. Sie selbst kann nicht schwimmen und sieht ihr Kind hilflos vom Tode bedroht. Doch die Rettung naht. Ein Mann, der zufällig vorbeikommt, erkennt schnell die Situation, stürzt sich ins Wasser und rettet das Kind. Die Mutter ist zutiefst dankbar und lädt den Retter ein in ihre nahe gelegene Wohnung, um sich aufzuwärmen. Beim Abschied sagt die Mutter zu dem Mann: „Es tut mir leid, ich kann Ihnen nichts Wertvolles mitgeben, denn ich habe selbst nicht viel. Aber als Zeichen der Dankbarkeit möchte ich Ihnen diese kleine Marienfigur schenken.“ Darauf sagte der Retter des Kindes: „Wissen Sie, ich bin nicht religiös. Ich glaube nicht an Gott. Aber als Erinnerung an dieses Erlebnis nehme ich die Marienfigur gerne an.“

Jahrzehnte später ereignet sich in einem Krankenhaus in der Schweiz folgendes: Die Schwestern des Krankenhauses sprechen einen Priester an und sagen: „Wir haben einen Patienten, dem geht es nicht gut. Er wird wohl in den nächsten Tagen sterben. Von Gott und Religion will er nichts wissen. Einen Priester will er nicht sehen. Aber Sie sind doch gebürtiger Flame - so wie er. Vielleicht freut er sich ja, mit Ihnen in seiner Muttersprache flämisch sprechen zu können.“ Der Priester geht zu dem Kranken, begrüßt ihn und spricht mit ihm in der flämischen Muttersprache. Die Stimmung des Patienten hebt sich. Er wird etwas offener.
Beim Gespräch fällt dem Priester eine kleine Marienfigur auf dem Nachtkasten auf. Er spricht den Kranken darauf an: „Ich wundere mich etwas. Die Schwestern haben gesagt, Sie seien nicht religiös, und jetzt sehe ich diese Figur der Muttergottes bei Ihnen.“ „Ja, wissen Sie“, sagte der Kranke, „das war vor vielen Jahren in Flandern. Da habe ich ein ertrinkendes Kind gerettet. Aus Dankbarkeit hat mir die Mutter die Figur geschenkt.“ Der Priester antwortet: „Ja, ich weiß.“ Es geschah in diesem Jahr und an diesem Ort. Der Patient ist verblüfft: „Woher wissen Sie das so genau?“ Der Priester schaut ihn an und sagt: „Das Kind, das Sie damals gerettet haben, bin ich. Meine Mutter hat mir alles erzählt.“

Jetzt geschieht das Gnadenwunder der Bekehrung. Der Patient beginnt zu weinen. Er ist bereit. zu beichten. Er empfängt die Sakramente und stirbt wenige Tage später versöhnt mit Gott.

(Aufzeichnung eines Exerzitienvortrages von Hochw. Bernhard Peyrous, Priester der Gemeinschaft Emmanuel und Historiker, in „Betendes Gottesvolk“ 2012/1 Nr 249 S. 5)