Dienstag, 26. Januar 2021

Eine vertraute Präsenz in unseren Landschaften,
die die Laizisten empört


Diese Kuppel, die sich bei den meisten unserer Kirchen zu einem Glockenturm gestaltet, gibt unseren Dörfern und Städten einen sittlichen Charakter, den die Städte des Altertums nicht haben konnten. Die Augen des Reisenden heften sich zuerst auf diese der Religion geweihten Spitze, dessen Anblick eine Masse von Gefühlen und Erinnerungen weckt; es ist die Trauerpyramide, um die her die Altvordern schlafen, es ist das Freudendenkmal, von dem das geheiligte Erz das Leben eines Gläubigen verkündet; hier vereinigen sich die Eheleute; hier werfen sich die Christen am Fuß der Altäre nieder, der Schwache, um zu dem Gott der Stärke zu beten, der Schuldige, um den Gott der Barmherzigkeit anzuflehen, der Schuldlose, um den Gott der Güte zu preisen.

Diese Erinnerung über den Einfluss des Christentums auf Gesellschaft und Landschaft in Frankreich stammt aus der Feder von François-René Vicomte de Chateaubriand in seinem Werk „Geist des Christentums“.

Als Gegenstück bringen wir hier die Einstellung zu den Früchten des Christentums der republikanischen Mentalität der Französischen Revolution:

»Das republikanische Ohr darf nicht länger vom Klang der Glocken getroffen werden: Sie wurden von den Priestern erfunden, um das Volk zu betäuben und es der Sklaverei auszusetzen. Militärische Instrumente erheben die Seele und stärken sie. Jede Kommune soll sich soll eine Trommel und eine Pfeife besorgen. Sie werden für mehr als nur eine Verwendung nützlich sein: Im Alarmfall werden sie genau so weit zu hören sein wie eine Glocke. Die Republikaner sind alle Soldaten: sie können die Trommel nicht entbehren, und an den „Décadis“ (der zehnte Wochentag des Revolutionkalenders, der Ruhetag) dienen Pfeife und Trommel, um die ländlichen Tänze in Schwung zu bringen. [...] Beeilt euch drum, ihr tapferen Republikaner, um eure Glockentürme zu stürzen, die dazu dienen, zum Aberglauben aufzurufen: [...] ihr müsst gehorchen.« (Direktorium von Trévoux [Ain] – 30. Pluviôse Jahr II)

Zweihundert Jahre später geht der Kampf der Laizisten weiter, die im Namen der Trennung von Kirche und Staat das Läuten der Glocken verbieten. So drohen alte Glockentürme, abgerissen, oder stillgelegte Kirchen in Moscheen verwandelt zu werden ...

Eine Botschaft der Hoffnung:

„Glaube und Hingabe werden in Frankreich wieder erblühen!“

Nach den Jahren des revolutionären Aufruhrs wiederholte das Heiligste Herz am 21. Juni 1823 seine Botschaft an Frankreich in seine Erscheinung an Schwester Marie de Jésus Deluil-Martiny:

„Frankreich ist meinem göttlichen Herzen immer noch lieb. Ich bereite alles darauf vor, dass es ihm geweiht wird. Danach behalte ich mir vor es mit einer Flut von Gnaden zu überströmen, und die ganze Erde wird den Segen verspüren, den ich auf es ausgießen werde. Glaube und Andacht werden in Frankreich durch den Segen meines göttlichen Herzens wieder erblühen.“


Aus dem Herz-Jesu-Kalender der Fédération pro Europa Christiana - FPEC - Frankreich, 2016

Textquelle: François-René de Chateaubriand, „Geist des Christentums oder die Schönheiten der christlichen Religion“. Morus Verlag, Berlin 2004. S. 394ff.

Dieser Text erschien zum ersten Mal in www.r-cr.blogspot.com

© Nachdruck ist mit Quellenangabe gestattet.

Montag, 25. Januar 2021

Tiefste Wurzel der gegenwärtigen Weltkrise

 Die allgemeine Krise der Gegenwart bildete kürzlich den Gegenstand Unseres Rundschreibens, mit dem Wir einen Ausweg weisen wollten. Wir haben dabei festgestellt, dass die Wurzel des Unheils tief in den Seelen der Menschen zu suchen ist und dass man eine Besserung der Lage nur vom göttlichen Heilbringer Jesus Christus durch Vermittlung seiner Kirche erwarten darf.

Es gilt nämlich, dem maßlosen Überborden aller Leidenschaften Einhalt zu gebieten, das die erste Ursache aller Kriege und Zerwürfnisse ist und somit das soziale Leben, wie die internationalen Beziehungen vergiftet. Zugleich muss man aber die Neigungen jedes einzelnen von den vergänglichen und hinfälligen Gütern abwenden und auf die ewigen und unverwelklichen Werte hinlenken, denen die Mehrzahl mit unglaublicher Gleichgültigkeit gegenübersteht. Sobald sich einmal jedermann zu gewissenhafter Pflichterfüllung aufrafft, wird sich auch die allgemeine Lage der Menschheit bessern.

Quelle: Papst Pius XI., Enzyklika „Rerum omnium perturbationenm“, vom 26. Januar 1923. Deutscher Text aus Kathpedia.