Sonntag, 31. Dezember 2017

Der Salon der Prinzessin Mathilde Bonaparte


Der Salon der Prinzessin Mathilde Bonaparte, 
Rue de Courcelles, Paris, 1859
Sébastien Charles Giraud
Château de Compiègne, Oise, Frankreich / Giraudon / The Bridgeman Art Library

Prinzessin Mathilde liebte es, die verschiedensten Vertreter der Elite wie Schriftsteller, Künstler, Wissenschaftler um sich zu versammeln. „Dieser Salon ist der wahre Salon des 19. Jahrhunderts“, schrieben die Brüder Goncourt in ihrer Zeitschrift.

Das gemütliche Ambiente dieser Abendgesellschaft lädt uns ein, dieses Bild aufmerksam zu betrachten. Die roten und grünen Vorhänge heben sich von den weißen und goldenen Wänden ab. Die Petroleumlampen sorgen für eine dezente Beleuchtung.

Feuer flackert im Kamin, zahlreiche Pflanzen tragen zur angenehmen Atmosphäre bei. Wir bewundern die Schönheit der Teppiche und die kostbaren Kronleuchter, die der Spiegel reflektiert sowie die attraktiven Gemälde oberhalb der Türen. Ein Vertrauter, rechts vor dem Paravent, glänzt in seiner Rolle, während auf der anderen Seite ein Klavier einen Pianisten erwartet.

Hier verbindet sich guter Geschmack mit maßvollem Luxus.

(Aus dem Kalender „366 Tage mit Maria“
von der Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“, Dezember 2015)

Montag, 25. Dezember 2017

Frohe Weihnachten


Frohe Weihnachten
Viggo Johansen:  (1891)

Familientraditionen schmieden die Familie in eine zusammenhängende Einheit zusammen. Eine Generation lehrt die andere, wie Weihnachten in dieser Familie gefeiert wird: sie tanzen um den festlich geschmückten Baum, dessen Lichter die Hoffnung auf das neue Jahr versinnbildlichen. Die Kinder sind glücklich und zeigen zugleich Ehrfurcht vor der ganzen Sache.
Natürlich sind sie wegen der Geschenke, die sie bekommen werden, ein bisschen nervös, aber vor allem, weil sie das Gefühl haben, dass die Zeit des Advent und Weihnachten eine tiefere Bedeutung hat. Eine neue Hoffnung ist am Heiligabend geboren.

Neederlandse Cultuurkalender 2016 - Dezember
Stichting Civitas Christiana

Freitag, 1. Dezember 2017

Das Glaubensbekenntnis des hl. Petrus Canisius



Hl. Petrus Canisius S.J. (1521-1597), Niederländer und erster deutscher Jesuit der Deutschen Jesuitenprovinz, wird von der katholischen Kirche als der zweitwichtigste Apostel des katholischen Glaubens in Deutschland angesehen. Wegen der Klarheit und Eloquenz mit der er die Ansichten der Nicht-Katholiken bekämpfte, wurde er der „Hammer der Ketzer“ genannt. Er wurde von Papst Pius XI. 1925 heilig gesprochen und zum Kirchenlehrer ernannt.

Das Glaubensbekenntnis

„Vor Dir bekenne ich meinen Glauben, Vater und Herr des Himmels und der Erde, mein Schöpfer und Erlöser, meine Kraft und mein Heil, der Du seit meiner frühesten Jahren nicht aufgehört hast mich zu nähren mit dem heiligen Brot Deines Wortes und mein Herz zu trösten.

Damit ich nicht umherschweife wie die verirrten Schafe, die keinen Hirten haben, hast Du mich im Schoß der Kirche einberufen; aufgenommen, hast Du mich erzogen; erzogen, hast Du mich weiter gelehrt durch die Stimme jener Hirten, in denen Du als Person von Deinen Gläubigen gehört und befolgt sein willst. Mit lauter Stimme bekenne ich zu meinem Heil, alles, was die Katholiken immer als gutes Recht in ihren Herzen geglaubt haben.

Ich verabscheue Luther, ich hasse Calvin, verfluche alle Ketzer, und möchte nichts mit ihnen gemein haben, weil sie weder aufrichtig sprechen noch hören, besitzen auch nicht die einzige Regel des von der heiligen, katholischen, apostolischen und römischen Kirche vorgegebenen wahren Glaubens.

Stattdessen schließe ich mich in die Gemeinschaft ein, nehme den Glauben an, folge der Religion und billige die Lehre derer, die Christus hören und folgen, nicht nur, wenn er in der Schrift lehrt, sondern auch durch den Mund der Ökumenischen Konzilien richtet und durch den Mund der Kathedra Petri definiert, und sie durch die Autorität der Väter bezeugt. Ich bekenne mich auch als Kind dieser römischen Kirche, die von den blasphemischen Ruchlosen verachtet, verfolgt und verabscheut wird, als wäre sie antichristlich; ich weiche von keinem Punkt ihrer Autorität ab und weigere mich auch nicht mein Leben hinzugeben und mein Blut zu ihrer Verteidigung zu vergießen, und ich glaube, dass die Verdienste Christi mir mein Heil und das der anderen nur in der Einheit mit dieser selben Kirche erreichen können.

Ich bekenne offenherzig wie der hl. Hieronymus, vereint zu sein mit dem, der mit dem Stuhl Petri vereint ist, und beteuere mit dem hl. Ambrosius, in allem die römische Kirche zu folgen, die ich ehrfurchtsvoll mit dem hl. Cyprian als die Wurzel und Mutter der universalen Kirche anerkenne. Ich bekenne diesen Glauben und die Lehre, die ich noch als Kind gelernt habe, in meiner Jugend bestätigt, als Erwachsener gelehrt, und jetzt, mit meiner schwachen Kraft, verteidigt habe.

Zu diesem Bekenntnis bewegt mich kein anderer Grund als nur der Ruhm und die Ehre Gottes, die Gewissheit der Wahrheit, die Autorität der Heiligen Schrift, das Gefühl und den Konsens der Kirchenväter, das Zeugnis des Glaubens, dass ich meinen Brüdern geben muss und schließlich das ewige Heil, das ich im Himmel erwarte, und das den echten Gläubigen versprochene Glück.

Sollte ich wegen dieses meines Bekenntnisses verachtet, mißhandelt und verfolgt werden, werde ich es als eine Gnade und einen außerordentlichen Gefallen halten, weil es bedeutet, dass Du, mein Gott, mir die Möglichkeit gegeben hast, um der Gerechtigkeit Willen zu leiden und Du nicht willst, dass diejenigen mir gütig seien, die als erklärte Feinde der Kirche und der katholischen Wahrheit nicht Deine Freunde sein können.

Doch vergib ihnen, Herr, denn, angetrieben durch den Teufel und geblendet vom Glanz der falschen Lehre, wissen sie nicht, was sie tun, oder wollen es nicht wissen. Gewähre jedoch mir die Gnade, dass ich im Leben und im Tod immer ein echtes Zeugnis der Aufrichtigkeit und der Treue ablege, die ich Dir, der Kirche und der Wahrheit schulde, dass ich mich niemals von Deiner heiligen Liebe entferne, und dass ich immer in Gemeinschaft derer sei, die Dich fürchten und Deine Gebote in der Heiligen Römischen Kirche halten, deren Urteil ich mich und mein ganzes Werk mit sofortiger und respektvoller Gesinnung unterwerfe.

Alle Heiligen, triumphierend im Himmel oder streitend auf Erden, die ihr unauflöslich im Bund des Friedens in der katholischen Kirche vereint seid, zeiget eure große Güte und betet für mich. Ihr seid der Anfang und das Ende all meiner Güter; in allem und für alles sei euch ewig Lob, Ehre und Preis gegeben. Amen.“



Dieses Glaubensbekenntnis wurde von Canisius ab 1571 in vielen seiner Bücher abgedruckt, es war das Jahr, in dem er es zum ersten Mal in seine Summa doctrinae christianae veröffentlichte. Die Hauptgründe für dieses öffentliche Glaubensbekenntnis waren, dass im Jahre 1568 in einigen Regionen verbreitet wurde, dass Canisius Protestant geworden sei und einige seiner Gegner (wie Philipp Melanchton, Johannes Marbach und John Gnyphaeus) in ihren Büchern behaupteten, dass Canisius die katholische Lehre verteidigte, obwohl er wisse, dass sie falsch sei. Auf diese herrliche Seite erklärt Canisius seine Festigkeit im katholischen Glauben, seine unerschütterliche Zugehörigkeit zur Kirche von Rom und zum Papst, seine frontale Ablehnung des Protestantismus und die Bereitschaft, sein Leben für den katholischen Glauben hinzugeben.


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Aus dem Spanischen in Pe. Benigno Hernández Montes, S.J. (1936-1996), “San Pedro Canisio, autobiografia y otros escritos”, Editorial Sal Terrae, Santander, 2004, 366 páginas. Cfr. páginas 121 e 122. Link: hier

Ebenfalls auf Italienisch in: Corrispondenza Romana, 13 gennaio 2016 Link: hier2