Freitag, 29. Januar 2010

Feierliche Erklärung des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis

Nachdem Wir also ohne Unterlaß in Demut und mit Fasten Unsere persönlichen und auch die gemeinsamen Gebete der Kirche Gott dem Vater durch seinen Sohn dargebracht haben, auf daß er durch den Heiligen Geist Unseren Sinn leite und stärke, nachdem Wir auch den ganzen himmlischen Hof um seine Hilfe angefleht und inständigst den Heiligen Geist angerufen haben, erklären, verkünden und entscheiden Wir nun unter dem Beistand des Heiligen Geistes zur Ehre der heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit, zum Ruhme und zur Verherrlichung der jungfräulichen Gottesmutter, zur Auszeichnung des katholischen Glaubens und zur Förderung der christlichen Religion, kraft der Autorität Unseres Herrn Jesus Christus, der heiligen Apostel Petrus und Paulus und Unserer eigenen: Die Lehre, daß die allerseligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis auf Grund einer besonderen Gnade und Auszeichnung von seiten des allmächtigen Gottes im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, des Erlösers der ganzen Menschheit, von jeder Makel der Erbsünde bewahrt blieb, ist von Gott geoffenbart und muß deshalb von allen Gläubigen fest und unabänderlich geglaubt werden. Wenn also jemand, was Gott verhüten wolle, anders, als von Uns entschieden ist, im Herzen zu denken wagt, der soll wissen und wohI bedenken, daß er sich selbst das Urteil gesprochen hat, daß er im Glauben Schiffbruch erlitten hat und von der Einheit der Kirche abgefallen ist.


Alle diese verfallen außerdem durch ihre Tat schon den vom kirchlichen Rechte bestimmten Strafen, wenn sie das, was sie im Herzen sinnen, mündlich oder schriftlich oder auf was immer für eine Weise nach außen hin zur Kenntnis zu geben wagen.


Aus der dogmatischen Bulle "Ineffabilis Deus" von Pius IX. vom 8.12.1854:

Gott ist immer der Sieger

Welches der Ausgang dieses Kampfes der Sterblichen wider Gott sein wird, darüber kann allerdings kein Einsichtiger in Zweifel sein. Gott lässt den Menschen wohl seine Freiheit missbrauchen und Recht und Ehre des Schöpfers aller Dinge antasten, der Sieg aber ist immer auf seiner Seite. Die Niederlage der Menschen rückt nur um so näher, je frecher sie in stolzer Siegeshoffnung sich auflehnen. Warnend erklärt Gott selbst von sich in der Heiligen Schrift: "Er ist nachsichtig gegen die Sünden der Menschen" (Weish 11, 24), als gedächte er seiner göttlichen Macht und Hoheit nicht; bald aber ist das scheinbare Zurückweichen zu Ende, und "wie ein Held trunken von Wein aufwachen" (Ps 77, 65), "wird er die Häupter seiner Feinde zerschmettern" (Ps 67, 22), damit alle erkennen, "dass Gott der König ist über die ganze Erde" (Ps 46, 8), "und damit die Völker wissen, dass sie Menschen sind"(Ps 9, 21).


Aus der Enzyklika "E supremi Apostolatus" von Pius X. vom 4.10.1903

Die wahre Freiheit


Die Norm und Regel nicht bloß für die Freiheit des Individuums, sondern auch des Staates und jeglicher menschlicher Gesellschaft unbedingt in dem ewigen Gesetze Gottes beruht. In einer menschlichen Gesellschaft besteht also die wahre Freiheit nicht darin, dass du kannst, was dir beliebt, denn daraus würde ja nur die größte Verwirrung und Unordnung entstehen und der Staat zu Grunde gerichtet werden, sondern vielmehr darin, dass du vermittels der bürgerlichen Gesetze desto leichter nach den Geboten des Naturgesetzes zu leben vermagst.


Aus der Enzyklika "Libertas praestantissimum" von Leo XIII. vom 20.6.1888

Die Lehren des hl. Thomas, mächtige Waffe gegen die modernen sozialen Irrlehren

Auch die häusliche und selbst die bürgerliche Gesellschaft, welche, wie wir alle wohl einsehen, durch das Gift verderblicher Meinungen in höchster Gefahr schwebt, würde ohne Zweifel viel mehr Ruhe und Sicherheit gewinnen, wenn auf den Akademien und in den Schulen eine gesündere und dem kirchlichen Glauben mehr entsprechende Lehre vorgetragen würde, wie sie die Werke des heiligen Thomas von Aquin enthalten.
Denn was der heilige Thomas über die wahre Natur der Freiheit, welche in unseren Tagen in Zügellosigkeit ausgeartet ist, über den göttlichen Ursprung jedweder Autorität, über die Gesetze und ihre Kraft, über die väterliche und heilige und billige Gewalt der höchsten Obrigkeit, über den Gehorsam, den wir den höheren Gewalten schulden, über die gegenseitige Liebe, was er über diese und verwandte Gegenstände lehrt, hat eine äußerst starke und unbesiegbare Beweiskraft, zur Widerlegung aller jener Grundsätze des neuen Rechtes, welche der Ruhe des Gemeinwesens und dem öffentlichen Wohle als schädlich sich erweisen.

Aus der Enzyklika "Aeterni Patris" von Leo XIII. vom 4. August 1879