Dienstag, 14. Juni 2016

Die Katholische Kirche in Frankreich auszutilgen, ist das Ziel übelgesinnter Gruppen


Auch an euch alle, Katholiken Frankreichs, richten Wir heute Unsere Mahnung. Möge euch Unsere Stimme ein Zeugnis des uneingeschränkten Wohlwollens sein, das Wir für euer Volk stets voll Liebe gehegt haben, und ein Trost in den bevorstehenden schweren Zeiten. — Eine übelgesinnte Gruppe von Menschen bedroht euch, wie ihr wisst, sie hat sich das Ziel gesetzt und scheut sich nicht, es offen zu verkünden, nämlich die Katholische Kirche in Frankreich auszutilgen. Sie streben danach, aus euren Herzen die letzten Wurzeln des Glaubens herauszureißen, der euren Vätern und Vorfahren zu Ruhm, Eurem Heimatland zu Glück und achtunggebietender Größe verhalf; jenes Glaubens, der euch in den Drangsalen des Lebens aufrichtet, der eure innere Ruhe und euren häuslichen Frieden schützt und euch den sichern Weg zur Erlangung der ewigen Seligkeit führt. Es ist für euch eine Selbstverständlichkeit, dass zur Verteidigung dieses Glaubens alle Kraft aufgeboten werden muss.

Aus der Enzyklika "Vehementer Nos" vom hl. Pius X., vom 11. Februar 1906

Montag, 13. Juni 2016

Das Mittelalter dürstete nach übernatürlichem Leben, welches unsere Zeit geringschätzt


Im Verlaufe dieses Jahres erfüllen sich dreizehn Jahrhunderte seit dem Tode des heiligen Papstes Gregor, des ersten dieses Namens. (...) Bedeutsam sind diese Ermunterungen, die wir Gregor verdanken. Jene, an die sie einst gerichtet waren, leisteten ihnen auch Gehorsam. Während Völker und Fürsten ihnen ein williges Ohr liehen, kehrte die Welt auf der Bahn des wahren Heiles zurück und eilte einer glänzenden und glücklichen Zeit der Gesittung entgegen, die um so größer war, je kräftigere Grundlagen sie schützten. Jetzt wurden die geistigen Kräfte wieder würdig eingesetzt, die gute Sitte blühte wieder auf; die göttliche Offenbarungslehre und die Gebote des Neuen Bundes gaben ihr alle Stärke.

Die Völker jener Zeit waren wohl roh, ungebildet und ungesittet, aber sie verlangten nach Leben. Das aber konnten sie nirgends empfangen als bei Christus in der Kirche: Ich bin gekommen, dass sie das Leben haben und es in Fülle haben (Joh 10,10). Und wahrlich, sie fanden das Leben, und zwar in reichem Strome. Denn wenn von der Kirche nur übernatürliches Leben ausgehen kann, so enthält dies doch auch in sich die Lebenskräfte der natürlichen Ordnung und bringt sie zur Entfaltung. Ist die Wurzel heilig, sagt Paulus zu den Heiden, dann sind es auch die Zweige; du aber bist als wilder Ölbaum eingepfropft in jene und teilhaftig geworden der Wurzel und der Fettigkeit des edlen Ölbaumes (Röm 11,16-17).


Unser Jahrhundert genießt den Segen der christlichen Bildung in einem Maße, dass es in keiner Weise mit dem Zeitalter Gregors verglichen werden kann. Aber es scheint, als wolle es des Lebens überdrüssig werden, aus welchem vor allem, ja oft ganz allein so viele Güter nicht nur der Vergangenheit, sondern auch der Gegenwart zu erklären sind.

Aus der Enzyklika "Jucunda Sane" vom hl. Pius X., vom 12. März 1904

Sonntag, 12. Juni 2016

Schwere Schuld, die den göttlichen Zorn herausfordert

Rechte ohne Pflichten?

Die Zeit ist vorbei, in der die jungen Mädchen oft in die Ehe traten, fast ohne ihren Ehepartner zu kennen. Leider aber dauert die Zeit noch an, in der manche jungen Ehemänner sich am Anfang eine Periode moralischer Freiheiten gestatten und glauben, sie dürften von ihren Rechten Gebrauch machen, ohne sich um ihre Pflichten zu kümmern. Schwere Schuld, die den göttlichen Zorn herausfordert; Quelle auch zeitlichen Unheils, dessen Folgen allen Furcht einflößen sollten. Die Pflicht, die man zu verkennen oder zu verachten beginnt, vernachlässigt man mit der Zeit immer mehr, so dass sie schließlich fast ganz vernachlässigt wird und mit ihr die Freuden, die ihre mutige Beobachtung mit sich bringt. Und wenn dann die Erinnerung wiederkehrt und die Reue kommt, so kommt manchmal unter vergeblichen Tränen die Einsicht, dass es zu spät ist; dem Paar, das gegen seine Aufgabe untreu gewesen, bleibt nichts mehr übrig, als in der Wüste seiner unfruchtbaren Selbstsucht hoffnungslos zu verdorren.


Aus der Ansprache an Neuvermählte, 24. Juli 1940, in „Der Papst sagt“ – Lehren Pius XII., Verlag Heinrich Scheffler, Frankfurt am Main, 1955.

Samstag, 11. Juni 2016

Angelus-Abendläuten


Angelus-Abendläuten, 1903

Josef Kinzel (1852 - 1925)
Privatsammlung / Photo Palais Dorotheum, Wien / Wikimedia Commons

Es wird Abend. Von der nahen Dorfkirche, die auf dem Bild nicht zu sehen ist, hört man das Läuten der Glocken. Kein Lüftchen bewegt sich, der Rauch steigt gerade auf. Da und dort ist in den Häusern schon Licht zu sehen.
Der Mann unterbricht seine Arbeit und faltet die Hände über der Sense. Andächtig spricht er das Gebet, das er schon seit seiner Kindheit kennt. Worte des ewigen Lebens geben seinem bescheidenen, mühevollen Leben Sinn. Es ist ein Leben, das sich im Vertrauen auf die göttliche Vorsehung auf den Himmel vorbereitet.
Josef Kinzel ist ein österreichischer Künstler. Er ist einer der letzten Vertreter des Wiener Genrebildes und hat mit seiner Landschafts- und Porträtmalerei Berühmtheit erlangt. Seit seinem 42. Lebensjahr war er infolge einer Lähmung der rechten Hand gezwungen mit seiner linken zu malen. So entstand auch dieses Bild.

Aus dem Kalender „365 Tage mit Maria“ der Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“, DVCK e.V., Frankfurt, Mai 2014

Freitag, 10. Juni 2016

Weihe der Menschheit an das Heiligste Herz Jesu





Am 25. Mai 1899 veröffentlichte Papst Leo XIII. seine Enzyklika „Annum sacrum“ über die Weihe des Menschengeschlechtes an das Heiligste Herz Jesu und fügte und fügte im Anhang folgenden Weihetext an:


Süßester Jesu, Erlöser des Menschengeschlechtes, blicke gnädig auf uns, die wir in tiefer Demut uns vor deinem Altare niederwerfen. Dir gehören wir, dein wollen wir sein. Um aber noch fester mit dir verbunden sein zu können, siehe, weiht sich ein jeder von uns heute aus freien Stücken deinem Heiligsten Herzen. – Viele haben dich nie gekannt, viele haben deine Gebote verachtet und dich verschmäht. Erbarme dich ihrer aller, o gütigster Jesu, und ziehe alle an dein heiliges Herz. Du, o Herr, sollst der König sein, nicht bloß über die Gläubigen, welche niemals von dir abgewichen sind, sondern auch über die verlorenen Söhne, welche dich verlassen haben. Bewirke, dass diese zum Vaterhause zurückeilen und nicht in Elend und Armut zu Grunde gehen. Sei König über diejenigen, welche Irrlehren verführt haben oder welche Zwietracht (von deiner Kirche) trennt, und rufe sie zum Hort der Wahrheit und zur Einheit des Glaubens zurück, damit bald Ein Schafstall sei und Ein Hirt. Sei endlich auch der König über diejenigen alle, welche immer noch im alten Aberglauben des Heidentums leben, und versage ihnen nicht die Befreiung aus der Finsternis und die Berufung zu deinem Eigentume im Lichte und Reiche Gottes. Schenke, o Herr, deiner Kirche Freiheit, Ruhe und Sicherheit. Schenke allen Völkern Frieden und Ordnung und mache, dass von Pol zu Pol der eine Ruf ertöne : Gelobt sei das göttliche Herz Jesu, durch welches uns das Heil geworden; ihm sei Ruhm und Ehre in Ewigkeit. Amen.